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Maskenspiel der Liebe

Maskenspiel der Liebe

Titel: Maskenspiel der Liebe
Autoren: Brenda Jackson
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Familie zusammenzuhalten, was ihn enormen Einsatz gekostet hatte. Als Jurist in einer großen Firma hatte er stets lange und hart arbeiten müssen, aber dennoch hatte er immer die Zeit gefunden, dabei zu sein, wenn sie in einer Schulaufführung auftrat oder ihre Brüder ein Footballspiel hatten. In einem Jahr war er sogar zum Präsidenten des Lehrer-Eltern-Ausschusses gewählt worden. Leicht war das Leben ohne Mutter nicht gewesen, oft hatten auch die Kinder mit anpacken müssen. Und, ja, inzwischen sah sie es ein: Ihre Brüder hatten ihr vieles erleichtert.
    Dass sie dann ihr Zuhause verlassen hatte, um aufs College zu gehen, hatte ihr gutgetan. Gegen den Willen ihres Vaters und ihrer Brüder hatte sie sich mit kleinen Jobs finanziell über Wasser gehalten und das Geld, das sie ihr schicken wollten, abgelehnt. Es war ihr wichtig gewesen, sich ohne fremde Hilfe in der Welt zu behaupten. „Schwimmen oder untergehen“ war die Devise gewesen.
    Und sie hatte sich freigeschwommen.
    Unruhig sah sie auf die Uhr. Wahrscheinlich war ihr schöner Unbekannter bereits auf dem Weg nach oben zu ihr. Also nicht der richtige Zeitpunkt, die Nerven zu verlieren. Sie hatte sich auf dem Maskenball an ihn herangemacht, und er hatte ihr Interesse erwidert. Sie beide hatten das Bedürfnis, eine Nacht miteinander zu verbringen. Warum also wäre sie jetzt am liebsten geflüchtet? Warum hatte sie Schmetterlinge im Bauch? Und warum bekam sie eine Gänsehaut?
    Sie stand auf und ging unruhig auf und ab. Weil er nun wirklich jeden Moment hier sein konnte, ergriff sie ihre Maske und setzte sie wieder auf. Einerseits kam sie sich dabei albern vor, andererseits genoss sie die Aura des Geheimnisvollen, Verbotenen, die sie nun plötzlich wieder umgab.
    Erneut sah sie auf die Uhr. Bei dem Gedanken, was passieren würde, wenn er erschien, wurde ihr ganz heiß. Dass dieser geheimnisvolle Fremde sie faszinierte, war noch untertrieben. Hätte ihr jemand prophezeit, dass sie, Olivia Jeffries, sich so kurz nach ihrer Rückkehr nach Atlanta auf eine derartige Affäre einlassen würde – sie hätte sich an die Stirn getippt und ihm einen Vogel gezeigt. Normalerweise war sie eher vorsichtig und zurückhaltend.
    Aber nicht in dieser Nacht.
    Als sie auf dem Flur Schritte zu hören glaubte, hielt sie erwartungsvoll den Atem an. Heiß und kalt rieselte es ihr den Rücken hinunter. Gleich würde der Fremde hier sein.
    Gedankenverloren ging Reggie den Flur entlang. Manche Menschen ließen sich auf One-Night-Stands oder belanglose Affären ein, um ihr Selbstwertgefühl aufzupolieren oder einfach um sich die Zeit zu vertreiben. Er gehörte nicht zu diesen Menschen, und aus irgendeinem Grund wusste er, dass auch die Frau, die in der Hotelsuite auf ihn wartete, nicht dazugehörte. Na gut, er musste sich eingestehen, dass er in jüngeren Jahren gelegentlich schon mal einen One-Night-Stand gehabt hatte, damals an der Universität, als er sich nur ums Studium zu kümmern brauchte und sonst keine Verpflichtungen hatte. Sorglose Zeiten waren das gewesen! Aber inzwischen war er erwachsen geworden. Nicht nur, dass er ein renommiertes Wirtschaftsprüfungsunternehmen leitete, jetzt war er obendrein noch Kandidat für den Senatorenposten. Da musste man sich seine Damenbekanntschaften schon sorgfältig aussuchen. Seit der Zeit kurz nach dem College hatte er keine längerfristigen Beziehungen mehr gehabt – von der katastrophalen Episode mit Kayla Martin ein paar Jahre zuvor einmal abgesehen, aber daran wollte er lieber gar nicht mehr denken.
    Seine Verwandten erinnerten ihn ständig daran, dass er der Letzte aus der Familie Westmoreland in Atlanta war, der noch nicht verheiratet war, aber er fand das in Ordnung. Der Gedanke, zu heiraten und eine Familie gründen, lag ihm fern. Glücklicherweise würde das im Wahlkampf keine Rolle spielen, weil sein Gegenkandidat, Orin Jeffries, schon seit Langem geschieden war und, wie man hörte, nicht die Absicht hatte, nochmals eine Ehe einzugehen.
    Schließlich war er vor Zimmer Nummer 1632 angekommen. Einen Augenblick lang zögerte er, dann ergriff er den Türknauf – und hielt erneut inne. Die Maske! Vorsichtig blickte er sich im Flur um, doch es war niemand zu sehen. Schnell zog er die Maske aus der Tasche und setzte sie auf. Dann atmete er noch einmal tief durch … und öffnete die Tür.
    Als Reggie eintrat, trafen
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