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Maskenspiel der Liebe

Maskenspiel der Liebe

Titel: Maskenspiel der Liebe
Autoren: Brenda Jackson
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jegliche Lust aufs Eheleben genommen. Dieser Zustand hielt nun schon seit vierundzwanzig Jahren an.
    Ihre beiden älteren Brüder Duan und Terrence, sechsunddreißig und vierunddreißig Jahre alt, kamen nach ihrem Vater, was das gute Aussehen anging. Und genau wie er verschwendeten sie keinen Gedanken an eine mögliche Heirat. Wenn Olivia so darüber nachdachte, war sie selbst allerdings auch nicht anders. Einen Ehemann zu finden war nicht Teil ihrer Lebensplanung.
    Ja, so waren sie, die Jeffries – ein Clan von lebenslustigen Singles. Wobei ich im Moment nicht gerade besonders viel Spaß habe, ging es Olivia durch den Kopf. Ein paar wenige Gäste auf dem Maskenball schienen sich zu amüsieren, aber die meisten blickten wie sie in unregelmäßigen Abständen verschämt zur Uhr und fragten sich, wann sie wohl gehen konnten, ohne unangenehm aufzufallen.
    Das Fest als Maskenball zu veranstalten ist eine selten blöde Idee gewesen, fand Olivia. So etwas war gar nicht ihr Fall, es kam ihr lächerlich und kindisch vor. Und weil die gesammelten Spendengelder dem Kinderkrankenhaus zugutekommen sollten, musste obendrein jeder Gast ein Schildchen tragen, auf dem der Name einer Märchen-, Comic- oder Zeichentrickfigur stand. Wie originell!
    Immerhin schien das Essen gut zu sein. Tags zuvor hatte ihr Vater sie am Flughafen mit den Worten „Du bist zu dünn“ begrüßt. Na schön, dann würde sie jetzt zum Buffet hinüberschlendern und ordentlich Kalorien zu sich nehmen. Dann würde sie noch ein bisschen ausharren und nach einer Anstandsfrist das Fest verlassen.
    Reginald Westmoreland beobachtete die Frau, die gerade zum Buffet hinüberging. Schon seit über zwanzig Minuten hatte er sie im Blick und zermarterte sich das Hirn darüber, wer sie wohl sein mochte. Trotz der Maskierung hatte er fast alle Frauen auf dem Ball erkannt, weil er sich seit Jahren mit der von ihm kreierten Wissenschaft der „Lipptologie“ beschäftigte. Mit anderen Worten: Das, was er als Allererstes an einer Frau registrierte, waren deren Lippen.
    Er brauchte nicht das ganze Gesicht einer Frau zu sehen, er erkannte sie schon an ihren Lippen. Die meisten Menschen mochten anderer Meinung sein, aber er war fest davon überzeugt, dass kein Mund dem anderen glich. Seine Brüder und seine Cousins hatten das für Unfug gehalten und ihn getestet – und er hatte ihnen bewiesen, dass seine Behauptung zutraf. Ob das nun Fluch oder Segen war, konnte er nicht sagen. Fest stand allerdings, dass er diese Gabe besaß.
    Neben ihren Lippen fielen ihm aber auch noch andere Dinge an Olivia auf, zum Beispiel ihre Größe. Sie musste annähernd einen Meter achtzig groß sein. In ihrem perlenbesetzten Designerkleid sah sie überaus anziehend aus und stach aus der Masse heraus. An diesem noch jungen Abend hatten sich schon mehrfach Männer an sie herangemacht, aber sie hatte noch mit keinem von ihnen getanzt. Ja, sie schien sie regelrecht abzuwimmeln. Sie stellte eine Herausforderung dar, und Reggie liebte Herausforderungen.
    â€žNa, wie läuft der Wahlkampf, Reggie?“
    Alle in seiner Familie nannten Reginald Reggie. Er wandte sich zu seinem älteren Bruder um, dem renommierten Scheidungsanwalt Jared Westmoreland. Gerade erst in der vergangenen Woche war Jared in den Schlagzeilen gewesen, weil er für einen bekannten Hollywood-Schauspieler eine vorteilhafte Scheidungsvereinbarung durchgeboxt hatte.
    â€žOffiziell geht es erst am Montag los. Aber jetzt, wo Jeffries ebenfalls kandidiert, wird das Ganze mächtig interessant. Mit Brent habe ich zwar einen hervorragenden Wahlkampfmanager, trotzdem könnte es eng werden. Jeffries ist sehr bekannt, und alle mögen ihn.“
    â€žWenn du Hilfe brauchst, sag mir Bescheid. Allerdings weiß ich nicht genau, wie viel Zeit ich haben werde, jetzt, wo Dana schwanger ist …“
    Reggie verdrehte die Augen. Jared hatte erst im vergangenen Monat erfahren, dass er Vater werden würde. „Mensch, Jared. Dana trägt das Baby aus – nicht du.“
    â€žIch weiß, aber komischerweise bin ich derjenige, dem morgens schlecht wird, und jetzt bekomme ich auch noch diese merkwürdigen Gelüste. Früher mochte ich Gewürzgurken überhaupt nicht, und jetzt bin ich verrückt danach.“
    Reggie musste lächeln. „Du bist schon ein komischer Typ.“ Er konnte sich kaum auf das Gespräch mit
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