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Mars Live

Mars Live

Titel: Mars Live
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vermute, wer immer die Pyramide aufgestellt hat, war erst dann an uns interessiert, als wir zu echten interplanetarischen Raumflügen fähig waren.«
    »Wir? Sie meinen, wir sind Teil des Experimentes?«
    »Soweit sich das beurteilen läßt, sind wir der Gegenstand, um den es geht.«
    »Schschschsch!« sagte Glamour. »Vielleicht kommen wir jetzt dran!«
    Auf dem großen Overhead-Bildschirm zeigte man den ersten Ausschnitt der Anwärter für die beste Kameraführung. Es war eine Szene aus Vom Winde verweht, Teil IV, die dramatische Nacktszene im Schlafzimmer mit dem Dreifachmord.
    Jeffries fragte sich, ob sie den Gastgeber direkt mit HT behandelt hatten, denn als er nach dem Filmausschnitt auf die Bühne trat, sah er wundervoll erfrischt aus. »Und jetzt zur Überreichung des Preises für die beste Regie…«, fing er an.
    »Aufgeregt?« Fonda-Fox hatte sich nach vorn gebeugt, um diese Frage zu stellen. Glamour hatte auf seinem Sitz gestanden, aber jetzt, da die Kameras sich auf die Kandidaten richteten, mußte er sich nicht nur auf seinen Platz setzen, von wo aus er nichts mehr sehen konnte, er mußte auch noch so tun, als mache ihm das gar nichts aus.
    »Ich würde gern einen Oscar gewinnen«, sagte Glamour. »Wer würde das nicht? Aber ich habe genügend Arbeit, mehr könnte ich gar nicht schaffen. Vor allem wünsche ich mir den Preis für…«
    Er ließ den Daumen in Richtung des leeren Sitzes zucken, und Fonda-Fox nickte.
    Das Präsentationsteam war eine Nostalgie/Glitzer-Mischung: die matriarchalische Cher, begleitet von einem jungen männlichen Star mit Dreitagebart in einem hemdlosen Frack…
    »Der Preis geht an…«
    Markson versuchte, seine Freude zu verhehlen, als Glamour leer ausging. Der Gewinner hatte soeben einen Vertrag mit Disney-Gerber unterzeichnet (bei denen Markson jetzt in der Geschäftsleitung saß) und sich zu einem Remake von Stagecoach verpflichtet, diesmal mit einem Wüstenplaneten als Kulisse (interplanetarische Themen war der Renner seit dem Erfolg von Reise zum Roten Planeten), und der Oscar würde sich als nützlich erweisen, damit der neue Film bei der Presse Beachtung fände. Während Glamour, der den Preis wahrscheinlich verdient hätte, ihn eigentlich nicht brauchte.
    Und übrigens, so überlegte Markson, jeder Preis, der nicht für Reise zum Roten Planeten vergeben wurde, war ein Pluspunkt für ihre Aussichten nicht nur auf eine Auszeichnung für die beste Schauspielerin, sondern auf das ganz große Los.
    »Die Außerirdischen sind anscheinend so etwas wie Gentechniker«, flüsterte Jeffries. »Eins der Holos in dem Kristall zeigte ein gentechnisches Projekt, bei dem die DNS, die wir später als diejenige kleiner Primaten identifizierten, in eine Art Lösung getaucht wurde, die elf seiner Aminosäuren umkehrte. Das Ergebnis, wenn man den Holos glauben darf, war der genetische Code für das Sprach- und Vorstellungszentrum im menschlichen Gehirn. Mit anderen Worten, der Primat war anscheinend unser…«
    »Omeingott!« sagte Natascha Kirow. »Adam.«
    »Unsere Eva, um genau zu sein.«
    »Das hätte Bass bestimmt sehr gut gefallen.«
    »Allem Anschein nach sind wir ihr Forschungsprojekt. Als es uns gelungen war, bis zum Mars zu reisen, hatten wir offenbar irgendeinen Schalter umgelegt oder ein Licht aufleuchten lassen oder irgend etwas…«
    »Und wie geht es jetzt weiter – wie kommen wir an den dicken Brocken?«
    »Schschschsch!« sagte Beverly Glenn. Es wurde ein weiterer Filmausschnitt zur besten Kameraführung gezeigt, diesmal ein Laserkampf aus Willkommen im Orbit, Mister Bond.
    »Jetzt ist nur noch einer übrig!« sagte Greetings. Sie wurden bis zuletzt auf die Folter gespannt.
    »Genau das versuchen wir herauszufinden. Wir haben den Kristall durch und durch untersucht und nach einer Botschaft gefahndet, aber ohne Erfolg. Dann fingen wir an, uns über das zeitgenössische Sternenbild zu wundern, da doch alles andere eine Million Jahre alt war…«
    »Also haben Sie ein Radio-Teleskop-Scannerbild angefertigt.«
    »Genau. Und wir erhielten ein Signal von CN 861, eine Tonfolge, die sehr jener ›Musik‹ ähnelte, die Bass und ich im Innern der Pyramide gehört hatten.«
    »Aber das ist doch unmöglich! Bei dieser Entfernung! Sie konnten doch gar nicht wissen, daß wir gelandet sind, und es wird zehn Jahre dauern, bis wir ein Signal zurückerhalten.«
    »Theoretisch ist es so«, bestätigte Jeffries. »Aber tatsächlich bewegt sich das Signal in kurzen Schüben mit vielfacher
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