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Mark Bredemeyer

Mark Bredemeyer

Titel: Mark Bredemeyer
Autoren: Runenzeit 1- Im Feuer der Chauken (German Edition)
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auf den Monitor vor ihnen. Max, ein kleiner, dicklicher Computerfreak, der seine Freizeit pausenlos mit Online-Rollenspielen verbrachte, hämmerte fluchend etwas in die flache Tastatur.
    Sofort schwenkte ich zwischen die Tischreihen und hielt direkt auf sie zu. »Was machen Sie da?«, fragte ich drohend mit tiefer Stimme.
    Erschrocken sahen die beiden auf und ich trat lachend an sie heran.
    »Na, wobei habe ich euch denn wieder erwischt? Ihr macht doch garantiert irgendwelchen Blödsinn hier, oder?«
    Basti und Max grinsten mich breit an und konnten sich ebenfalls ein Lachen nicht verkneifen. »Moin, Leon!«, entgegnete Basti. »Nein, eigentlich gar nicht. Wir versuchen nur, den IP-Blocker mit ’nem kleinen Tool zu umgehen! Da ausführbare Files aber nicht auf die lokale Platte kopiert werden dürfen, probieren wir es gerade mit einem Trick!«
    »Und dann? Was macht ihr, wenn ihr das geschafft habt?«
    »Na, dann saugen wir runter! Erstklassige Leitungen hier!«, schaltete sich jetzt Max ein. »Da kann mein 2000er DSL zu Hause nicht mithalten.«
    »Zeig es ihm!«, forderte Basti Max auf und stieß ihn grob mit dem Ellbogen an.
    »Mit Google Earth ?«, fragte dieser ungerührt zurück und fuhr fort, das zu tun, was er gerade tat.
    » Google – was?«, fragte ich. » Earth ? Was soll das denn sein? Hab ich noch nie gehört!«
    »Mann, du hast echt gar keine Ahnung!«, meinte Max abfällig. »Das ist voll die Satellitensoftware! Die haben die ganze Welt fotografiert, Alter! Ist das zu fassen? Kannst du alles aus dem All angucken – dein Haus, den Amazonasdschungel, den Times Square in New York! Egal, was!« Max sah nun hoch und hatte leuchtende Augen bei seinen eigenen Worten bekommen. Offenbar war er fasziniert von den Möglichkeiten.
    »Mein Haus im Internet? Seid ihr sicher?«, fragte ich ein wenig verwundert zurück. »Wie soll das denn gehen?«
    Basti stieß Max erneut den Arm in die Seite.
    »Nun zeig ihm schon, wie es geht! Komm mal rum hier, Leon!«
    Ich stellte meine Tasche auf dem Boden ab und trat hinter die beiden.
    »Adresse?«, fragte Max geschäftsmäßig.
    Ich nannte ihm die gewünschten Daten und als Nächstes sah ich, wie auf einer Art fiktivem Flug in Deutschland hineingezoomt wurde, sich dann der Bereich südlich von Bremen öffnete und schließlich eine ausladende grüne Fläche erschien. Fast war es, als wäre man in großer Höhe aus einem Flugzeug gefallen und mit unvorstellbarer Geschwindigkeit zum Erdboden hinuntergerast.
    »Hast du gesehen, wie schnell sich die groben Pixel geschärft haben?«, fragte Max begeistert zurück. »Das ist der Hammer, wie schnell das hier geht!«
    Nein, ich hatte es nicht bemerkt, hielt aber meinen Mund.
    »Das soll jetzt Fahrenhorst sein, oder was?«, fragte ich ein wenig enttäuscht.
    »Ja, klar! Hier, wo das Fadenkreuz ist, das ist dein Grundstück. Mann, du wohnst ja voll im Wald! Hast du überhaupt fließend Wasser und Strom da?«
    Ich ignorierte Max’ abfällige Bemerkung und beugte mich ein Stück hinunter, um besser auf den Monitor blicken zu können. Erst nach einigen Momenten gelang es mir, Ordnung in die Wegverläufe, die von oben sichtbaren Hausdächer sowie das Wechselspiel von grünen und helleren Sandflächen zu bringen.
    »Das da! Das ist mein Haus!«, sagte ich fasziniert und starrte auf die graue quadratische Fläche. Darunter und seitlich davon war nur dichtes Grün zu sehen, aber hinter dem Haus …
    »Was ist das hier?«, fragte ich und deutete auf eine längliche, ovale und hell schimmernde Fläche direkt hinter dem Gebäude.
    »Woher sollen wir das denn wissen, Alter? Ich würde sagen, da ist vielleicht ein Hügel oder so? Vielleicht stand da auch früher mal ein anderes Haus? Keine Ahnung!« Max und Basti beugten sich ebenfalls dicht an den Bildschirm heran.
    »Was sieht man denn dort, wenn man davorsteht?«
    »Eigentlich nichts. Hier links steht eine alte Eiche.« Ich deutete auf einen grünen Fleck am Rande des Ovals. »Ansonsten wächst da ein Kriechwacholder, Heidelbeeren und Heidekraut. So was eben! Aber es stimmt: Wenn ich es mir genau überlege, hat diese Fläche eine ovale Form und liegt etwa einen Meter höher als die Umgebung. Ist mir aber nie aufgefallen. Da ist auch noch nie was Richtiges drauf gewachsen.«
    Erstaunt richtete ich mich wieder auf. Wieso hatte ich die sonderbare Form nie bemerkt? Unglaublich! Ich erkannte diesen Sandhügel zum ersten Mal nach einem Blick auf ein Satellitenfoto meines Grundstücks!
    »Zoom doch
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