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Marcelli Sisters 03 - Eine Marcelli weiß, was sie will

Marcelli Sisters 03 - Eine Marcelli weiß, was sie will

Titel: Marcelli Sisters 03 - Eine Marcelli weiß, was sie will
Autoren: Susan Mallery
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Vernünftige Menschen hätten sich jetzt Sorgen um das Darlehen gemacht.
    „Eine Million Dollar sind ein guter Grund, um zu weinen. Was hast du mit dem Geld gemacht? Ich weiß, dass du kein neues Auto davon gekauft hast.“
    Jetzt musste Brenna tatsächlich lachen. Und im nächsten Moment standen ihr die Tränen in den Augen. „Ich wollte meinen eigenen Wein machen“, flüsterte sie. „Albern, was?“ Sie wappnete sich für seinen Wutausbruch.
    Aber statt zu schreien, zuckte ihr Großvater nur mit den Schultern. „Nicht albern. Es überrascht mich nicht. Wie weit bist du gekommen?“
    Damit hatte sie jetzt wirklich nicht gerechnet. Brenna blinzelte die Tränen fort. „Ziemlich weit. Ich habe dieses Land für den Pinot gekauft. Und dann habe ich mir Trauben liefern lassen. Ich mache eine Cuvee, einen Chardonnay, den Pinot und einen Cabernet.“
    „Nicht gerade wenig.“
    „Mein Plan war, dass
Four Sisters
nach zwei Jahren auf eigenen Beinen steht. Ich kenne ja die ganzen Händler, aber erst mal musste ich ihnen was anbieten können. Natürlich hätte es am Anfang ein paar magere Jahre gegeben. Aber sobald die vorbei wären, wollte ich expandieren.“
    Unverwandt sah Lorenzo sie an. „
Four Sisters
?“
    Sie nickte.
    „Wo ist dein Wein?“
    „Bei Nic“, erwiderte Brenna seufzend. „Er hat mir alles geliehen: die Maschinen, die Räume, ein Lager. Er war so großzügig – jedenfalls habe ich das gedacht. Wie kann man nur so dumm sein. Ich hätte merken sollen, was er im Schilde führt.“
    „Wie denn? Er ist ein kluger Junge. Ehrgeizig und mit allen Wassern gewaschen. Vielleicht war es am Anfang gar nicht sein Plan, dich zu benutzen. Aber dann bist du zu ihm gekommen, und er konnte der Gelegenheit nicht widerstehen.“
    Ja, dachte Brenna. Sie hatte es ihm wirklich leicht gemacht. Im Bett und außerhalb.
    „Hast du versucht, ein Darlehen von der Bank zu bekommen?“, fragte ihr Großvater.
    Sie nickte. „Und von den kleineren Genossenschaften. Aber ich hatte keine Sicherheiten und keinen tollen Uni-Abschluss oder so. Sie waren alle nicht besonders beeindruckt.“
    „Was ist mit deinem Vater? Marco hat doch das Geld aus seinem Erbe. Er hätte es dir leihen können.“
    Sie hätte mit ihrem Vater sprechen sollen. Im nachhinein war Brenna das klar. „Ich dachte …“ Sie räusperte sich. „Ich wollte nicht, dass Dad sich zwischen dir und mir entscheiden muss. Es gab so schon genug Streit. Und ich wusste, dass du ziemlich wütend werden würdest.“
    „Sehe ich wütend aus?“
    Sie betrachtete ihn. „Nein. Eigentlich siehst du ganz okay aus.“
    „Siehst du. So ein böser Mensch bin ich gar nicht.“
    „Ich habe nie gedacht, dass du ein böser Mensch bist.“
    „Einfach nur stur und altmodisch?“
    Trotz allem musste sie lächeln. „So ähnlich.“
    Lorenzo drückte ihre Hand. „Ich verstehe.“ Er beugte sich zu ihr und küsste sie auf die Stirn. „Jetzt schläfst du. Und morgen wird alles besser.“
    Brenna bezweifelte das. Aber sie wollte jetzt dringend allein sein und widersprach deshalb nicht. Statt dessen legte sie sich einfach hin und schloss die Augen. Ihr Großvater löschte das Licht, als er leise das Zimmer verließ.
    Kaum war sie allein, öffnete Brenna die Augen und starrte in die Dunkelheit. Gar nichts würde besser werden. Auch den folgenden Tag würde sie irgendwie überleben müssen. Aber so war das eben. Wenn Idioten sich verliebten, was wollte man da schon erwarten?
    Nic wartete bis zum nächsten Morgen. Um neun Uhr hielt er es nicht länger aus und griff zum Telefon. Am Vortag hatte Grandma Tessa ihn weggeschickt, weil Brenna krank war. Er fragte sich, ob das etwas mit dem Tagebuch zu tun hatte. Aber so sehr konnte diese alte Geschichte sie ja wohl auch nicht schockiert haben, dass Brenna jetzt das Bett hüten musste. Oder hing das vielleicht mit ihrem Großvater zusammen und seiner Entscheidung,
Marcelli Wines
zu verkaufen? Aber so leicht ließ Brenna sich doch eigentlich nicht kleinkriegen.
    Er musste mit ihr sprechen, und das so schnell wie möglich! Die ganze Nacht lang hatte er kein Auge zugetan. Er hatte sich hingelegt und war dann wieder aufgestanden, um doch noch zu ihr rüberzugehen. Und dann hatte er sich wieder hingelegt, weil so ein nächtlicher Auftritt vor der gesammelten Familie wahrscheinlich nicht so gut ankam. Aber jetzt konnte er nicht länger warten. Er musste Brenna die Wahrheit sagen, ihr erklären, was passiert war und warum.
    Es klingelte. Ungeduldig
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