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Manipulationen abwehren(TaschenGuide)

Manipulationen abwehren(TaschenGuide)

Titel: Manipulationen abwehren(TaschenGuide)
Autoren: Andreas Edmüller , Thomas Wilhelm , Monika Radecki
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sachlichen lösungsbezogenen Dialog ermöglicht, auf der anderen Seite wird ihm unmissverständlich klargemacht, welche Konsequenzen er zu erwarten hat, wenn er auf das Angebot nicht eingeht. Der Manipulator selbst hat die Wahl. Man droht ihm nicht einfach.

Wie Sie ein Gespräch abbrechen
    Traurig, aber wahr: Manchmal geht es einfach nicht! Mitunter wird es notwendig sein, ein Gespräch klar und deutlich abzubrechen. In solchen Fällen gilt es, sich selbst zu schützen und so elegant wie möglich aus der Affäre zu ziehen. Weit verbreitete, aber wenig elegante Abbruchmethoden sind:
schimpfend den Rückzug antreten,
Vorwürfe machen,
begründen, warum man selbst keine Schuld am misslungenen Gespräch hat,
vage oder konkrete Drohungen ausstoßen,
Ärger in sich hineinfressen und still abziehen,
den Gesprächspartner einfach sitzen lassen,
den Gesprächspartner abbrechen lassen – wie auch immer.
    Doch es geht auch anders und besser. Versuchen Sie in solchen Situationen möglichst:
die Initiative zu behalten, indem Sie selbst abbrechen,
den Abbruch klar zu begründen,
eventuell: die Folgen zu klären,
eventuell: einen Weg zur „Goldenen Brücke“ zu skizzieren.
    Beispiele
    „Herr Meier, ich tue das ungern, aber für mich ist nach dieser Bemerkung das Gespräch zu Ende. Ich lasse mich nicht beleidigen. Bis morgen um zehn Uhr bin ich für Ihre Vorschläge offen; dann werde ich mich beim Abteilungsleiter und dem Personalrat beschweren. Auf Wiedersehen.“
    „Meine Damen, meine Herren: Ich sehe keine Möglichkeit mehr, all die Missverständnisse in diesem Gespräch noch zu entwirren. Sie wissen, dass wir unter Zeitdruck stehen. Deshalb werde ich die Entscheidung selbst treffen, auf meine Kappe nehmen und Sie schnellstmöglich informieren.“
    Der Gesprächsabbruch ist der schlimmste aller möglichen Fälle. Aber auch für solche Situationen sollte man gewappnet sein, denn es geht nicht zuletzt auch darum, sich selbst zu schützen.

Argumentationsfallen und Scheinargumente
    Wer will sich nicht in Gesprächen, Diskussionen oder Verhandlungen durchsetzen. Die Frage ist nur, wie dies geschieht. Nicht selten wird versucht, dieses Ziel zu erreichen, indem man die Gesprächspartner manipuliert. Bedenken Sie bei Ihrer Reaktion: Die Fallen werden oft unbewusst eingesetzt und auch manche Fehler unterlaufen unabsichtlich. Manchmal benutzt man selbst Scheinargumente, ohne dass man sich dessen wirklich bewusst wäre – mit anderen Worten, man manipuliert. Wer Scheinargumente erkennt, hat den ersten Schritt zur besseren Argumentationen bereits getan. Und wer qualitativ bessere Argumente findet, verbessert auch seine Überzeugungskraft.
    Wir stellen Ihnen im folgenden die wichtigsten
Taktiken,
Argumentationsfallen und
Scheinargumente
    vor.

Wie Sie sich wehren
    Es gibt ein paar ganz allgemeine Methoden, wie man sich vor Argumentationstricks und Scheinargumenten schützen kann. Generell ist es hilfreich, die folgenden Schritte zu unternehmen:
Schritt 1: Taktik erkennen und Fehler identifizieren
    Dieser Schritt ist im Umgang mit Taktiken oft schon der entscheidende. Wenn Sie erkennen, dass eine Falle aufgestellt wurde, tappen Sie auch nicht blindlings hinein. Denn oft bemerkt man gar nicht, dass man gerade einer Scheinargumentation aufsitzt. Doch wenn Sie wissen, welche Taktik benutzt wird, haben Sie in der Regel auch den zentralen Schwachpunkt der Taktik identifiziert und können Gegenmaßnahmen einleiten.
Schritt 2: Faire Gegenmaßnahmen durchführen
    Dabei haben Sie eine Reihe von Möglichkeiten:
Sie sprechen ganz direkt an, welche Taktik der Manipulator gerade verwendet, oder welchen Fehler er begeht. Sie nennen die Taktik also beim Namen. Wenn Sie dabei noch die richtige Fachterminologie zur Identifizierung des Fehlers benutzen, liegt die Reaktionsbandbreite des Manipulators meist zwischen verdutztem Innehalten und erschrockenem Abwiegeln. Normalerweise wird er die Taktik dann nicht noch einmal einsetzen.
Sie stellen kritische Fragen zur Argumentation des Manipulators. Die kritischen Fragen zielen dabei auf die zentralen Schwachpunkte der Argumentationsfalle. Kritische Fragen in freundlichem Ton stellen eine besonders elegante Gegenmaßnahme dar.
Sie fordern vom Manipulator eine echte Begründung ein. Die Taktiken werden ja meistens dazu verwendet, sich den Anschein zu geben, man hätte ausreichend argumentiert und begründet. Dadurch soll der Gesprächspartner dazu gebracht werden, einen anderen Standpunkt zu übernehmen. Wenn
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