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Manipulationen abwehren(TaschenGuide)

Manipulationen abwehren(TaschenGuide)

Titel: Manipulationen abwehren(TaschenGuide)
Autoren: Andreas Edmüller , Thomas Wilhelm , Monika Radecki
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ist im Grunde sehr einfach. Sie antworten nicht direkt auf einen Manipulationsversuch, sondern laden Ihren Gesprächspartner ein, die Situation mit Ihren Augen oder mit den Augen eines anderen zu sehen. Sie führen ganz bewusst einen Perspektivwechsel herbei.
    Beispiel
    Max: „Also, Moritz, ich möchte jetzt einfach nicht mehr diskutieren. Entweder akzeptierst Du meinen Vorschlag oder ich entscheide die Sache ganz allein, und dann wirst Du schon sehen, wo Du bleibst!“
    Moritz: „Max, diese Äußerung irritiert mich jetzt. Was glaubst Du, wie das jetzt auf mich wirkt?“
    Hier lädt Moritz Max ein, sich die Sache mal aus seiner Sicht anzusehen. Im folgenden Fall bietet Moritz die Perspektive einer dritten Partei an.
    Max: „Also ich kann einfach nicht verstehen, warum Dir mein Vorschlag nicht gefällt. Warum bist Du so unkooperativ?“ Moritz: „Stell Dir vor, wir setzen Deinen Vorschlag um. Was werden dann Kasperl und Krampus machen?“
    Typische Situationen
Der Manipulator will nicht verstehen.
Er stellt sich stur.
Er beharrt auf seinem Standpunkt und gräbt sich in seine Position ein.

Aus der Situation treten
    Manchmal ist es zur Abwehr von Manipulationstechniken am besten, den „Stier bei den Hörnern zu packen“, das Gespräch entschlossen zu unterbrechen und den Manipulationsversuch offen anzusprechen. Das geht auf elegante Weise mit der folgenden Technik:
Gespräch klar und deutlich unterbrechen.
Unterbrechung kurz und klar begründen.
Wie geht es weiter?
    Beispiel 1
    Kurt wurde als Moderator eingeladen, um ein Team dabei zu unterstützen, einen schon lange schwelenden Konflikt zu bearbeiten. Die Teammitglieder schweifen in der Diskussion jedoch ab. Schließlich „tritt Kurt aus der Situation“.
    Kurt:
    1. „Ich unterbreche die Diskussion.“
    2. „Ich habe den Eindruck, es geht hier nicht mehr um die eigentliche Sachfrage, sondern um eine Meinungsverschiedenheit, die mit dem Thema nichts zu tun hat.“
    3. „Ich werde die Ausgangsfrage noch einmal wiederholen, dann die wichtigsten Sachergebnisse der Diskussion zusammenfassenund dann werden wir die Diskussion wieder aufnehmen. Sind Sie damit einverstanden?“
    Kurt unterbricht die Diskussion deutlich, er spricht die unergiebige Situation an und macht schließlich einen Vorschlag, wie es weitergehen könnte.
    Im nächsten Beispiel benutzt Karin die Methode Aus der Situation treten , um sich vor Unterbrechungen zu schützen.
    Beispiel 2
    Karin:
    1. „Moment, jetzt möchte ich nicht mehr weitermachen – Auszeit!“
    2. „Sie haben mir jetzt zum zweiten Mal das Wort abgeschnitten. Wir hatten uns auf die Regel geeinigt, dass jeder von uns ausreden darf.“
    3. „Ich möchte jetzt mein Argument zu Ende führen; dann höre ich mir gerne Ihre Ansicht an. Sind Sie damit einverstanden?“
    Auch Karin unterbricht das Gespräch klar und deutlich, sie spricht den Manipulationsversuch (nicht ausreden lassen) an, und sie macht einen Vorschlag, wie es weitergehen sollte.
    Der Kernpunkt dieser Methode ist, dass der Manipulationsversuch direkt angesprochen und identifiziert wird. Bevor man dies jedoch tut, sollte man das Gespräch deutlich erkennbar unterbrechen. Dies ist wichtig, damit die Sachebene des Gesprächs nicht mit der Beziehungsebene der Gesprächsteilnehmer vermischt werden kann. Nimmt man diese Trennung nicht deutlich genug vor, können sich das eigentliche Gesprächsthema und die Frage danach, wie miteinander im Gespräch umgegangen wird, so ineinander verschränken, dass nicht mehr erkennbar ist, worum es eigentlich geht.
    Typische Situationen
Der Manipulator hat bereits mehrfach Manipulationsversuche unternommen.
Der Manipulationsversuch ist besonders drastisch (zum Beispiel eine Beleidigung).
Andere Methoden konnten den Manipulator nicht dazu bringen, sein manipulatives Verhalten abzustellen.

Wie Sie mit Blockaden umgehen
    Wie oft gerät man mit einem Gespräch nicht in die Sackgasse! Der Gesprächspartner mauert und versucht das Gespräch zu blockieren. Das folgende Eskalationsmodell beschreibt die verschiedenen Schritte oder Phasen, mit denen man auf eine massive Blockade reagieren kann. Von Phase zu Phase werden die Mittel und Methoden, die Sie einsetzen, direkter und deutlicher.
    So gehen Sie vor
1.
Verstehen
2.
Kooperation unterstellen
3.
Kooperation signalisieren
4.
Blockade ansprechen
5.
Macht fair einsetzen
Schritt 1: Verstehen
    Sie haben die Blockade wahrgenommen und versuchen nun, die Situation des Gesprächspartners zu verstehen. In
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