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Manipulationen abwehren(TaschenGuide)

Manipulationen abwehren(TaschenGuide)

Titel: Manipulationen abwehren(TaschenGuide)
Autoren: Andreas Edmüller , Thomas Wilhelm , Monika Radecki
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dieser Phase hören Sie vor allem zu und stellen Fragen – am besten offene. Verwenden Sie die oben beschriebene Methode des Präzisierungstrichters. Ihr Ziel sollte sein, herauszufinden, was Ihrem Gesprächspartner wichtig ist, welche Bedürfnisse er hat und vielleicht auch welche Befürchtungen.
Schritt 2: Kooperation unterstellen
    Auch wenn Ihr Gesprächspartner weiterhin mauert – unterstellen Sie zunächst Kooperationsbereitschaft. Sie könnten dabei die Methoden wählen:
ignorieren und weitermachen
    „Gut, lassen Sie uns im Modell fortfahren, ich möchte Ihnen zuerst meinen Standpunkt schildern …“
dumm stellen
    „Eines ist mir jetzt nicht ganz klar, wahrscheinlich habe ich mich nicht korrekt ausgedrückt …“
die Verhaltensweise positiv interpretieren
    „Da Sie auf meine Frage nicht antworten möchten, vermute ich, dass Sie einen sehr wichtigen Grund dafür haben. Ich möchte meine Frage daher zurückziehen …“
Schritt 3: Kooperation signalisieren
    In Phase 3 können Sie nun versuchen, Kooperation zu signalisieren. Am besten dadurch, dass Sie den ersten Schritt unternehmen. („Ich nehme zur Kenntnis, dass Sie offenbar nicht sofort Ihre Interessenlage darlegen wollen. Lassen Sie mich dann den ersten Schritt tun, indem ich Ihnen meine Erwartungen nenne. Sind Sie einverstanden?“)
    Löst sich die Blockade trotzdem nicht, sollten Sie Schritt 4 anwenden.
Schritt 4: Blockade ansprechen
    In diesem Schritt benutzen Sie die Methode Aus der Situation treten , das heißt, Sie unterbrechen das Gespräch und sprechen die Blockade direkt an: „Ich möchte das Gespräch an dieser Stelle unterbrechen, wir sitzen nun schon 20 Minuten zusammen. Sie haben bisher auf keine meiner Fragen geantwortet und auch keinen Vorschlag unterbreitet, was wir Ihrer Meinung nach tun sollen. Ehrlich gesagt, habe ich das Gefühl, sie mauern ganz einfach. Was ist denn los?“
    Stellen wir uns vor, auch durch Schritt 4 kommen Sie nicht weiter.
Schritt 5: Macht fair einsetzen
    In Schritt 5 setzen Sie auf faire Weise Ihre Macht ein. Doch worin besteht Ihre Macht? – Die Macht, die Sie in einem Gespräch einsetzen können, ist Ihre Ausstiegsoption (Macht = Ausstiegsoption). Die Ausstiegsoption bestimmt das, was Sie tun, wenn das Gespräch mit Ihrem Gesprächspartner scheitert. Schon vor dem Gespräch sollten Sie sich fragen, wie Sie vorgehen wollen, wenn das Gespräch scheitert. Dabei kommt es darauf an, dass Sie fair bleiben – fair heißt, dass Sie demGesprächspartner ankündigen, was Sie tun, und ihm die Gelegenheit einräumen, zu einem sachlichen und ergebnisorientierten Gespräch zurückzukehren. Dabei gehen Sie am besten schrittweise vor:
Kündigen Sie Ihr Vorhaben als faires Angebot an.
Setzen Sie Ihre Macht klar begründet ein.
Handeln Sie mit dieser Begründung konsequent.
    Beispiel
    Herr Müller hat wiederholt wichtige an ihn delegierte Aufgaben einfach nicht erfüllt. Die Abläufe im Team leiden darunter sehr.
    Sie sind die Teamleitung und führen ein Konfliktgespräch mit Herrn Müller. Offensichtlich blockiert Herr Müller. Sie haben die Stufen 1, 2 und 3 des Eskalationsmodells zur Überwindung einer Blockade erfolglos durchlaufen und setzen das Gespräch auf Stufe 4 fort:
    Blockade ansprechen
    Sie: „Auszeit! Ich sehe im Moment keine Möglichkeit, den Konflikt vernünftig zu lösen. Ich habe den Eindruck, Sie haben an dem Gespräch bzw. an einer gemeinsamen Suche nach Lösungen kein Interesse. Was ist los?“ Herr Müller mauert weiter.
    Macht einsetzen
    1. Ankündigen als faires Angebot:
    „Ich sehe jetzt zwei Möglichkeiten: Wir legen gemeinsam bis 15 Uhr eine Lösung fest, oder ich werde von meiner Leitungskompetenz Gebrauch machen und eine Abmahnung aussprechen. Aber ich hoffe doch sehr, wir finden gemeinsam doch noch eine dauerhafte und sinnvolle Lösung und schaffen die Sache aus der Welt. Was schlagen Sie vor?“
    2. Einsetzen mit klarer Begründung:
    „Herr Müller, ich habe jetzt ganz stark den Eindruck, dass Ihnen nicht an einer Verhandlungslösung gelegen ist. Als Teamleiterin bin ich dem Team und unseren Kunden dafür verantwortlich, dassdie Aufgaben A, B und C perfekt und zuverlässig ausgeführt werden. Deshalb kann ich Ihr Verhalten nicht länger tolerieren. Ich muss eine Abmahnung aussprechen.“
    3. Konsequent handeln mit klarer Begründung:
    Abmahnung aussprechen.
    Worin liegen die Vorteile des fairen Machteinsatzes? – Dem Manipulator wird auf der einen Seite ein Wiedereinstieg in einen
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