Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Manche moegen's Kowalski

Manche moegen's Kowalski

Titel: Manche moegen's Kowalski
Autoren: Shannon Stacey
Vom Netzwerk:
davon erzählt. Das rechne ich dir hoch an.“
    „Ich habe ja gesehen, wie sehr ihr darum gekämpft habt, eure Ehe zu retten. Wenn die ganze Stadt noch ihren Senf dazugegeben hätte, wäre das sicher nicht einfacher geworden.“
    Rose sah jetzt etwas klarer. Andy war seiner Freundschaft zu Earle treu geblieben, auch nachdem die Ereignisse sie auseinandergerissen hatten. Und dass auch er geschwiegen hätte, wenn Earle nicht gebeichtet hätte, hatte nichts mit Respektlosigkeit zu tun, sondern damit, dass Andy wollte, dass Earles Familie intakt blieb. Als treuer Freund ihres Mannes war an ihm wirklich nichts auszusetzen. „Ich koche heute Abend, und du bist herzlich eingeladen, mit uns zu essen.“
    „Danke, Rose.“
    Rose ging hinein und fuhr mit dem Abwasch des Frühstücksgeschirrs fort. Ihre Hände zitterten ein wenig, sodass sie es vorzog, erst das Besteck und zum Schluss die Gläser zu spülen, wenn sie sich wieder etwas beruhigt hatte. Auch wenn das Gespräch sie Kraft gekostet hatte, fiel jetzt eine große Last von ihr ab.
    Mitch kam in die Küche, riss die Kühlschranktür auf, holte einen Krug mit Limonade heraus und knallte ein Glas so hart auf den Tisch, dass Rose sich wunderte, dass es nicht zerbrach. Nachdem er sich eingeschenkt hatte, stellte er den Krug zurück und schmetterte die Tür des Kühlschranks zu.
    In dieser Weise ging das nun schon seit zwei Tagen, aber jetzt hatte Rose die Nase voll davon. „Wenn du den Kühlschrank ruinierst, werden unsere ganzen Lebensmittel verderben.“

    „Was interessiert dich das? Du kochst doch sowieso nicht.“
    Das war zu viel. Mitch war eindeutig zu weit gegangen. „Was bildest du dir eigentlich ein, so mit mir zu sprechen, Mitch Kowalski?“
    „Verzeih mir, Rosie. Es war unhöflich von mir. Ganz unangemessen“, erklärte Mitch mit hängenden Schultern.
    „Was ist denn nun mit Paige?“ Als er darauf nur den Kopf schüttelte, deutete sie auf einen Küchenstuhl und sagte: „Setz dich hin und erzähl.“
    Mitch gehorchte und setzte sich an den Tisch. „Sie hat gesagt, es war schön mit uns, aber nun sei es Zeit, dass jeder seiner Wege gehe. Das ist alles.“
    Dass das nicht alles sein konnte, sah ein Blinder. „Und? Hast du das nicht selbst immer genauso gemacht?“
    „Ja, schon, aber … ich glaube, ich habe es jetzt noch nicht erwartet.“
    „Wenn sie also nächste Woche Schluss gemacht hätte, wäre das für dich etwas anderes?“ Wenn er gewillt war zu reden, war sie bereit zuzuhören. Aber er sollte ihr nichts vormachen.
    „Sie hat geweint. Sie sagte, sie könne das nicht mehr so leichtnehmen und will, dass ich gehe, bevor sie da noch tiefer reingerät. Aber ich hab’s einfach nicht übers Herz gebracht, also ist sie gegangen.“
    „Warum musste überhaupt einer von euch gehen?“
    Mitch atmete durch und fuhr sich mit der Hand durchs Haar. „Wir haben unterschiedliche Vorstellungen, wie wir leben wollen. Sieh dir an, was aus Drew und Mallory geworden ist.“
    „Dann schließt einen Kompromiss.“
    „Rosie, so wie du mich hier erlebst, bin ich ein anderer als sonst. Das ist, als ob ich sechs Wochen Urlaub machen würde. Im normalen Leben bin ich auf meine Arbeit fokussiert. Ich bin ständig auf der Achse und lebe aus dem Koffer. Und das gefällt mir. Es ist doch so, dass wir beide ein vollkommen anderes Leben führen – und führen wollen. Einer von uns beiden müsste zu viel aufgeben, und das kann nicht gut gehen.“
    „Wenn dir wirklich etwas an ihr liegt, wirst du auch einen Weg finden.“
    Mitch schwieg eine ganze Weile und starrte auf die Tischplatte. Dann schüttelte er langsam den Kopf, sodass es Rose fast das Herz brach. „Wenn wir es versuchen und scheitern, würde das Paige noch mehr verletzen. Es ist schon besser, ich mache, was sie gesagt hat, und verschwinde, bevor wir uns da noch weiter einbringen.“
    „So funktioniert das nicht, Honey. Liebe ist nicht kontrollierbar. Das ist ja nicht so, als ob du dich wie ein Höhlenforscher in eine Höhle abseilst, und wenn es dir zu mulmig wird, kletterst du wieder nach oben. Es ist eher so, als ob du in ein tiefes Loch fällst.“
    „Na gut, aber um bei dem Vergleich zu bleiben, ist es besser, man wartet nicht erst ab, bis das Loch noch tiefer wird. Dann hat man vielleicht die Chance, sich ein paar Schrammen zu holen, statt sich alle Knochen zu brechen.“
    Aber gebrochene Herzen wird es trotzdem geben, dachte Rose, als Mitch aufstand und hinaus in den Hof ging. Sie kannte ihn nun
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher