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Manche moegen's Kowalski

Manche moegen's Kowalski

Titel: Manche moegen's Kowalski
Autoren: Shannon Stacey
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rührte sich vom Fleck, während die Sekunden sich wie Minuten hinzogen. Mitch sah abgespannt aus und, obwohl er sich mitten in der Nacht auf den Weg zu ihr gemacht hatte, nicht sonderlich glücklich. Paige könnte nun einfach hingehen und ihm die Tür öffnen, aber aus einem unerfindlichen Grund fürchtete sie, dass er, warum auch immer er hergekommen sein mochte, es sich anders überlegen und wieder wegfahren könnte, wenn sie vom Fenster wegging und ihn aus den Augen ließ.
    Erst als er sich offensichtlich einen Ruck gab und auf die Tür zutrat, verließ Paige ihren Posten. Dass sie ein T-Shirt als Nachthemd trug, das schon bessere Tage gesehen hatte und auf sein zweites Leben als Putzlappen wartete, konnte sie jetzt auch nicht mehr ändern. So fuhr sie sich nur ein paarmal durch das vom Schlaf zerzauste Haar, schaltete dann das Licht an und öffnete die Tür.

    Als das Licht von drinnen auf ihn fiel, blieb er stehen und sah sie an. Auch sie schaute wie gebannt auf ihn. Sie musste sich eingestehen, dass sie seit seiner Abreise schreckliche Angst gehabt hatte, ihn nie wiederzusehen.
    „Hi“, begrüßte sie ihn.
    „Paige, ich weiß nicht, was ich tun soll“, sagte er.
    „Was meinst du?“
    „Was ich mit uns tun soll. Ich kann die Northern Star Demolition nicht einfach so aufgeben. Ich habe eine Verantwortung, beschäftige Dutzende von Leuten, die samt ihren Familien von mir abhängen. Ich muss viel reisen. Das lässt sich auch nicht vermeiden. Ich kann dieses Unternehmen nicht einfach hinter mir lassen. Ich habe es aus dem Nichts aufgebaut.“
    Paige ahnte, was kam, und versuchte, sich zu wappnen. Er würde sie fragen, ob sie mit ihm kommen wolle. Dass sie jetzt unvermittelt vor dieser Wahl stand, schnürte ihr die Kehle zu. Sie konnte Mitch bekommen. Alles, was sie tun musste, war, ihr Zuhause aufzugeben, ihren Diner, ihre Freunde. Aber das würde ihr ein weiteres Mal das Herz brechen, denn das konnte sie nicht tun. Und sie würde es auch nicht tun.
    „Trotzdem kann ich dich nicht darum bitten, all das hier aufzugeben“, fuhr er fort. Paige schnappte nach Luft. Sie hatte gar nicht bemerkt, dass sie den Atem angehalten hatte. „Du hast deinen Trailer hier. Du hast den alten Diner wieder zum Leben erweckt. Du hast Whitford zu deiner Heimat gemacht.“ Er machte eine hilflose Geste. „Ich weiß wirklich nicht, was ich tun soll.“
    „Und ich weiß nicht, was ich dazu sagen soll.“
    Er lächelte zaghaft und trat dabei von einem Fuß auf den anderen. „Ich hatte gehofft, du wüsstest eventuell Rat.“
    Sie wollte, es wäre so. „Sag mal, was du selbst willst.“
    „Dich. Ich will dich, und will in deinem Leben auch mehr sein als ein entbehrlicher Luxus. Ich möchte in deinen Gedanken sein, sodass es dir schwerfällt, dich auf etwas anderes zu konzentrieren. Ich möchte, dass du hundertmal am Tag zum Telefon greifen willst, um mir etwas zu sagen. Ich möchte, dass du nicht einmal zu denken wagst, du könntest ohne mich auskommen. Das alles will ich, weil es mir genau so geht, wie ich es dir gerade geschildert habe. Ich möchte nicht der Luxus sein, sondern eine Notwendigkeit.“
    Vor lauter Glück stiegen Paige die Tränen in die Augen. „Ich brauche dich“, sagte sie. „Ich brauche dich, weil ich dich liebe und du mich glücklich machst. Ich kann gut für mich allein leben, aber es wäre so viel schöner, mit dir zusammen zu sein.“
    „Ich liebe dich. Wir bekommen das irgendwie hin. Ich werde versuchen, meine Außentermine zu reduzieren und mehr Aufgaben zu delegieren. Dazu bin ich bereit. Dann wäre ich häufiger zu Hause und hätte mehr Zeit für dich. Vorausgesetzt, dass du mich willst.“
    „Immer.“ Er nahm sie in die Arme und küsste sie, bis ihr fast die Luft wegblieb. Dann hielt er sie lange fest. „Die Frauen in der Stadt werden enttäuscht sein, dass du nicht mehr auf dem Markt bist.“
    „Was für Frauen? Gibt es hier noch andere außer dir?“
    „Nett gesagt.“
    „Nur der Versuch, dich milde zu stimmen, bevor jetzt die entscheidende Frage kommt.“ Mitch machte ein ernstes Gesicht und nahm ihre Hand. „Was meinst du dazu? Könnten wir ein größeres Bett anschaffen?“
    Lachend zog sie die Hand weg. „Da geht er hin, der schöne Platz, den ich mir geschaffen habe.“

    „Genau. Die ganzen neunzig Quadratzentimeter. Und wie wäre es mit einem Fernseher?“
    Leicht neigte sie den Kopf zur Seite und schmunzelte. „Das fängt ja gut an mit uns beiden.“
    „Wenn ich nur für ein
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