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Manche moegen's Kowalski

Manche moegen's Kowalski

Titel: Manche moegen's Kowalski
Autoren: Shannon Stacey
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schon, seit er ein kleiner Junge war, und wusste, was mit ihm los war. Das Loch, in das er gefallen war, war wesentlich tiefer, als er wahrhaben wollte.
    Der große Tag war gekommen. Mitch schmiss Joshs Krücken hinter die Sitze des Pick-ups, und dann ging es ins Krankenhaus, wo der Gips abgenommen werden sollte.
    „Du wirst es noch eine Weile langsam angehen lassen müssen“, mahnte Mitch, nachdem sie sich dort angemeldet und im Wartezimmer Platz genommen hatten.
    Josh seufzte. „Ich weiß“, gab er leicht genervt zurück. „Du hast es mir bestimmt schon ein Dutzend Mal gesagt. Und ziemlich sicher ist Rosie in diesem Augenblick dabei, es mir auf ein Kissen zu sticken.“

    „Wir haben jetzt einen Plan, und du wirst gut daran tun, nicht gleich alles auf einmal zu wollen. Nächsten Monat kommt Ryan, um dir zu helfen. Also überlass die schweren Sachen ihm, und das meiste andere kann Andy für dich erledigen.“
    Josh imitierte flüchtig einen militärischen Gruß. „ Yes , Sir.“
    „Knalltüte.“
    Eine Frau mit einem Klemmbord unter dem Arm steckte den Kopf durch die Tür des Wartezimmers. „Josh, Sie können mitkommen. Wir wären dann so weit.“
    Als Josh mit der Schwester gegangen war, lehnte Mitch den Kopf hinten an die Wand und schloss die Augen. Wenn alles glattlief, stand seiner Abreise nichts mehr im Weg. Er konnte nach New York in seine Wohnung fahren, die Koffer packen und dann dorthin fahren, wo die Northern Star Demolition ihn brauchte.
    Das würde vermutlich Chicago sein. Der Auftrag dort war ziemlich groß, und Mitch war es lieber, wenn er noch mal einen Blick auf die Vorbereitungen werfen konnte, die Scott getroffen hatte, ohne dass der sich kontrolliert fühlte. Die nächste Station war Philadelphia, wo er einen Vertrag über den Abriss einiger Mietshäuser unterschreiben wollte, und danach stand Miami auf dem Programm. Mitch hatte hervorragende Mitarbeiter, auf die er sich verlassen konnte, aber dennoch juckte es ihm in den Fingern, die Zügel wieder selbst in die Hand zu nehmen.
    Dass irgendetwas in seiner Abwesenheit in der Firma den Bach runtergehen könnte, war nicht seine Sorge. Was ihm Kummer bereitete, war die Tatsache, dass er sich höchstwahrscheinlich schon nach kurzer Zeit wieder danach sehnen würde, Paige zu berühren, zu streicheln und sie in den Armen zu halten. Solche Bedenken waren ihm neu. Normalerweise fielen ihm Abschiede leicht.
    Er würde Paige vermissen. Das wusste er jetzt schon, und er versuchte sein Bestes, nicht daran zu denken. Aber jedes Mal, wenn er die Augen schloss, sah er wieder, wie ihr die Tränen über die Wangen liefen. Es war ihm nicht entgangen, wie nahe sie daran gewesen war, ihm zu sagen, dass sie ihn liebte, und er hatte in der Nacht wach gelegen und sich gefragt, ob er wohl alles für die Chance geopfert hätte, diese Worte jeden Tag für den Rest seines Lebens von ihr zu hören.
    Im unbarmherzigen Tageslicht sahen die Dinge dann wieder anders aus. Er entsann sich seiner Verantwortung und dachte an die Menschen, die für ihn arbeiteten, und an die Befriedigung, die ihm sein Job in dem Bewusstsein gab, dass er darin Außerordentliches leistete. Wenn er an Paige dachte, stellte er sie sich in ihrem Diner und in ihrem Wohnwagen vor, glücklich und stolz darauf, all das aus eigener Kraft geschafft zu haben. Und da wusste er, dass es für ihn Zeit war zu gehen.
    Im Krankenhaus lief für Josh alles glatt, und Mitch verbrachte die nächsten beiden Tage damit, alles für seine Abreise vorzubereiten. Bis auf das Allernotwendigste, das in die Satteltaschen des Motorrads passte, verpackte er alles in Kartons, die er per Post in seine Wohnung schicken ließ. Eine Menge Zeit investierte er in die Gespräche mit Josh, zum Teil über die Freisprechanlage des Telefons, indem er Ryan einbezog, um die weitere Zukunft der Lodge zu klären. Sie beschlossen, dass Josh sich an Sean und Liz wenden sollte, um über die Möglichkeit eines Verkaufs zu reden. Natürlich mussten sie dabei auch berücksichtigen, wie Rose damit zurechtkam.
    Obgleich er sich immer noch schonen und mit den Krücken behelfen sollte, war Josh im Großen und Ganzen nicht nur körperlich, sondern auch moralisch wiederhergestellt, und allzu rasch fand sich Mitch mit seinem Handy in der Hand im Sessel auf der Veranda wieder.
    Er wählte Paiges Nummer und versuchte, seine Nervosität im Zaum zu halten, während er darauf wartete, nach mehreren Tagen wieder ihre Stimme zu hören. Die Aufregung war
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