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Malory

Malory

Titel: Malory
Autoren: 01. Das Geheimnis ihrer Liebe
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steckte. Sie war nicht aus Stein. Sie war aus Heisch und Blut, und ihr Blut stand in Flammen.
    Ihre Hände zogen seinen Kopf zu sich. Sein lustvolles Stöhnen war Musik in ihren Ohren. Nicholas wollte sie, begehrte sie - begehrte sie wirklich. Das war ihr letzter Gedanke, ehe sie keine Zeit mehr fand, an irgend etwas zu denken.
    39.
    »Guten Morgen, Liebling.« Nicholas' Zähne griffen nach Reginas Unterlippe und knabberten einen Moment lang zärtlich daran. »Hat dir eigentlich schon mal jemand gesagt, was für einen herrlich zerzausten Anblick du bei Sonnenaufgang bietest?«
    Sie grinste schelmisch. »Meg ist die einzige, die mich bei Sonnenaufgang sieht, und sie sagt keine Sachen, die einem Mädchen zu Kopf steigen.«
    Nicholas lachte und zog sie dichter an sich. »Deine kämpferische Meg kann mich übrigens nicht leiden, und ich kann mir einfach nicht vorstellen, woran das wohl liegt. Ich bin doch so ein liebenswerter Kerl.«
    »Du bist ein unausstehlicher Kerl, und das weißt du ganz genau.«
    »Aber ich bin ein liebenswerter unausstehlicher Kerl.«
    Reggie lachte. Wie fantastisch es doch war, so geweckt zu werden, dachte sie und kuschelte sich an den kräftigen Körper ihres Mannes. Und sie war auch gar nicht müde, obwohl sie bis in die tiefe Nacht hinein feurig geliebt worden war. Gar nicht müde, sie fühlte sich sogar ganz wunderbar. Sie würde darauf bestehen müssen, daß er sich ihr öfter aufdrängte.
    Das einzige, was ihre Idylle stören konnte, war Thomas'
    Jammern, und schon im nächsten Moment hörte sie es.
    »Ich habe mich schon gefragt, wann es wohl soweit ist,«
    stöhnte er.
    Reggie lächelte ihn an. »Ich sollte wohl nach ihm sehen.«
    »Aber du bist ganz schnell wieder da, ja?«
    »Ganz bestimmt.«
    Als Reggie zwanzig Minuten später in ihr Schlafzimmer zurückkam, war es leer. Sie sah im Wohnzimmer nach und ging dann in Nicholas' Schlafzimmer. Beide Zimmer waren ebenfalls leer. Sie kehrte in ihr eigenes Zimmer zu-rück und wartete. Er tauchte nicht auf.
    Wo steckte er bloß? Und warum war er fort? War es möglich, daß er sie nur ausgenutzt hatte und nun herzlos fallenlassen wollte? Aber das waren vorschnelle Schlüsse.
    Es mußte einen Grund für sein Verschwinden geben.
    Reggie drängelte Meg, als sie ihr beim Ankleiden half, und dann flog sie regelrecht aus ihrem Zimmer und die Treppe hinunter. Aus dem Frühstückszimmer drangen Stimmen, die sie in diese Richtung zogen. In der Tür blieb sie abrupt stehen, und plötzlich schien ihr Blut zu gefrie-ren. Nicholas, der nur eine Hose und eine kurze grüne Samtjacke trug, stand am Büffet mit dem Rücken zu ihr, ebenso wie Selena Eddington, deren Schulter seinen Oberarm berührte. Sein Kopf war zu ihr geneigt, und Selena lachte - über was immer das auch sein mochte.
    Reggie sah rot. »Störe ich etwa - wieder einmal?«
    Sie wirbelten herum. Niemand außer ihnen war im Raum, nicht einmal ein Lakai, und doch wirkte Nicholas kein bißchen verlegen.
    »Du hättest nicht runterkommen müssen, Liebling.« Er lächelte. »Ich wollte gerade einen Teller mit Gebäck zu dir raufbringen.«
    »Ja, gewiß«, erwiderte sie zynisch und sah Selena fest in die Augen. »Madame, packen Sie freundlicherweise Ihre Koffer, und verlassen Sie mein Haus vor der Mittagszeit.«
    Selenas selbstgefälliger Gesichtsausdruck wich einer empörten Miene. »Das können Sie nicht machen. Lady Miriam hat mich eingeladen.«
    »Lady Miriam ist nicht die Hausherrin. Das bin ich. Und wir Edens sind geradezu dafür berüchtigt, Leute aus unserem Haus zu werfen.« Als sie das losgeworden war, drehte Reggie sich um und ging.
    Nicholas holte sie in der Eingangshalle ein und hielt ihren Arm fest. »Was zum Teufel soll das alles heißen?«
    »Laß mich los!« zischte sie und riß sich los, aber er packte sie sofort wieder.
    »Komm hier rein.« Er zerrte sie in die Bibliothek und schloß die Tür hinter ihnen. »Bist du verrückt geworden?«
    »Das muß ich wohl sein, wenn ich geglaubt habe, du hättest dich verändert!«
    »Was soll das heißen?«
    »Mein Bett war noch warm, als du dich schon nach einer neuen Eroberung umgesehen hast! Mach du doch deine Kapriolen mit allen Frauen, mit denen du es willst, aber spiele nicht noch einmal mit mir.«
    »Wie kannst du nach der letzten Nacht noch glauben, ich wollte eine andere Frau?« erwiderte er ungläubig.
    »Das, was du gesehen hast, war gar nichts. Selena war nur zufällig da, als ich ans Büffet ging, um dir ein Frühstück zu holen. Ich
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