Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Malory

Malory

Titel: Malory
Autoren: 01. Das Geheimnis ihrer Liebe
Vom Netzwerk:
Moment Zeit füreinander?«
    »Meine Güte, was für ein hübsches Bild ihr doch ab-gebt«, mischte sich Miriams kalte Stimme ein. »Ein Vater, der in seinen Bastard vernarrt ist. Ihr Edens gebt wunderbare Väter ab, Nicholas. Ein Jammer, daß ihr als Ehemänner so schrecklich versagt ... «
    Nicholas wirbelte herum. »Ich werde ausnahmsweise keinen Anstoß an deinen Bemerkungen nehmen. Es ist nur natürlich, daß du erbost bist, weil deine kunstvoll ge-stalteten Intrigen nicht das bewirkt haben, was du wolltest. Es ist dir mißlungen.«
    »Ich weiß nicht, wovon du sprichst«, erwiderte sie ge-ringschätzig.
    »So, du weißt es nicht? Dann bedanke ich mich jetzt bei dir, ehe ich es vergesse. Ohne deine brillant zusammenge-stellte Gästeliste hätten meine Frau und ich noch nicht zueinandergefunden. Aber nun vertragen wir uns endlich.
    Und diese Versöhnung haben wir dir zu verdanken, Mutter.«
    Miriam bekam vor Wut rote Hecken im Gesicht und verlor jede Beherrschung. »Es ekelt mich zu Tode, mir anzuhören, daß du mich so nennst. Und noch etwas, Nicholas.
    Du weißt noch gar nicht, wie brillant meine Gästeliste wirklich zusammengestellt ist. Ich habe noch eine wunderbare Überraschung für dich parat. Deine richtige Mutter befindet sich nämlich auch im Haus! Ist das nicht groß-
    artig? Warum machst du dich nicht zum Narren und ver-bringst den Rest des Abends damit, jede der anwesenden Damen zu fragen, ob sie die Hure ist, die dich geboren hat? Das wäre doch wirklich ein Heidenspaß.«
    Nicholas konnte sich nicht von der Stelle rühren. Er war so benommen, daß er nicht einmal eine Hand ausstrecken konnte, um Miriam, die sich entfernte, festzuhalten. Reggies Herz verkrampfte sich, als sie ihm Thomas aus den Armen nahm. Er schien es gar nicht zu bemerken.
    »O Nicholas, laß dich von ihr nicht so aus der Fassung bringen«, bat sie. »Sie hat das doch nur aus reiner Bosheit gesagt.«
    »So, wirklich?« Gequält schaute er sie an. »Und wenn sie die Wahrheit gesagt hat?«
    In ihrer Verzweiflung wandte sich Reggie hilfesuchend an Eleanor. Die ältere Frau war aschfahl.
    »Sag es ihm«, flüsterte sie, und Ellie schnappte nach Luft.
    »Regina!«
    »Siehst du es denn nicht ein? Es ist an der Zeit.« Reggie drückte Thomas an sich und wartete.
    Nicholas sah von Reggie zu Eleanor, und auf seinem Gesicht mischten sich Elend und Verwirrung miteinander.
    »O Nicky, hasse mich nicht«, begann Eleanor mit fle-hentlicher Stimme. »Miriam hat es aus reiner Bosheit gesagt, aber es war trotzdem die Wahrheit.«
    »Nein!« Das Wort rang sich aus seiner Kehle. »Nicht du.
    Du hättest es mir gesagt, wenn... «
    »Ich konnte es nicht.« Eleanor brach in Tränen aus. »Ich habe Miriam geschworen, nie Ansprüche auf dich zu erheben, als sie mir ihr Wort daraufgegeben hat, dich als ihren eigenen Sohn aufzuziehen.«
    »Glaubst du etwa, das hätte sie getan?« fragte er tonlos.
    »Sie war mir nie eine Mutter, Ellie, auch nicht, als ich noch ein Kind war. Du warst damals hier. Du weißt es.«
    »Ja, und ich habe deine Tränen getrocknet und deinen Kummer gelindert, und jedesmal ist ein Stück von mir dabei gestorben. Dein Vater wollte nicht, daß du als Bastard giltst, Nicky, und ich wollte es auch nicht. Miriam hat ihr Wort gehalten, die Wahrheit geheimzuhalten, und daher mußte auch ich mein Versprechen halten.«
    »Sie hat es meiner Frau erzählt - und mich durch die Hölle geschickt.«
    »Miriam hat Regina richtig eingeschätzt. Sie wußte, daß deine Frau diese Information nicht weitergeben würde.«
    »Sie erklärte immer wieder, sie würde alles verraten.«
    »Nichts als leere Drohungen, Nicky.«
    »Aber ich mußte damit leben. Das hing ständig wie ein Damoklesschwert über mir. Trotzdem hätte ich mich gern als Bastard abstempeln lassen, wenn ich dafür eine Mutter gehabt hätte. Wußtest du das denn nicht, als ich dir in all den Jahren so oft mein Herz ausgeschüttet habe? Warum hast du es mir nicht gesagt?«
    Der Makel, der seiner Geburt anhaftete, war nicht so wichtig wie das, worum es jetzt ging. Beide erkannten es.
    Eleanor schluchzte. »Verzeih mir«, und mit diesen Worten rannte sie ins Haus.
    Reggie legte ihre Hand auf Nicholas' Arm. »Sie hatte Angst davor, es dir zu sagen - Angst, du würdest sie dafür hassen. Lauf ihr nach, Nicholas. Hör dir in Ruhe an, was sie zu sagen hat, und laß dir von ihr erzählen, was sie mir anvertraut hat. Für sie sind alle diese Jahre auch nicht leicht gewesen.«
    »Du wußtest es?«
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher