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Malory

Malory

Titel: Malory
Autoren: 01. Das Geheimnis ihrer Liebe
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heiratest.«
    Sie blieb stocksteif stehen und starrte ins Leere. Konnte das etwa der Grund für sein abscheuliches Benehmen sein? Warum hatte sie daran nicht gedacht, als Miriam so beiläufig diese Information hatte fallen lassen? Glaubte Nicholas wirklich, es wäre ihr unerträglich, mit einem Bastard verheiratet zu sein?
    Oh, dieser Narr, dieser Idiot! Reggie setzte sich auf die Treppe und lachte nun ihrerseits, bis ihr die Tränen kamen.
    40.
    An diesem Abend wurde ein kaltes Abendessen auf der Terrasse hinter dem Haus serviert, um die Krocketspiele nicht zu stören. Reggie holte Thomas nach unten und ge-noß mit ihm die späte Nachmittagssonne. Eine große Decke war unter ihm ausgebreitet, und er hatte sein Vergnügen daran, seinen Kopf nach allen Seiten zu drehen, wenn irgendwelche Laute sein Interesse erregten. Jeder der Gäste kam, um sich den Montieth-Nachkommen anzusehen.
    Nur wenige von Miriams Gästen würden noch eine weitere Nacht in Silverley bleiben. Die meisten waren schon am Nachmittag aufgebrochen, darunter auch Selena Eddington. Ob Nicholas noch einmal mit ihr gesprochen, oder ob sie selbst es für ratsam gehalten hatte zu verschwinden, wußte Reggie nicht.
    Pamela Ritchie kam zu ihr, um Thomas zu begutachten.
    Eine unglückliche Frau, diese Pamela. Wenn sie sich nicht vorsah, würden diese Falten der Unzufriedenheit sich ausprägen und ihr für alle Zeiten bleiben.
    Reggie hatte sich überhaupt nicht daran gestört, als Anne Henslowe und Nicholas bei einem Krocketmatch zusammen gespielt hatten. Sie standen nebeneinander und warteten, bis sie wieder dran waren, sie lachten zusammen, aber Reggie machte es nichts aus. Ihre Haltung mußte, das spürte sie, etwas damit zu tun haben, daß Nicholas sie den ganzen Nachmittag über so häufig angelä-
    chelt und ihr zugezwinkert hatte. Es war so, als lachten sie über einen Witz, den nur sie beide kannten, aber sie hatten seit dem Mittagessen kein Wort mehr miteinander gesprochen. Trotzdem brauchte er sie nur anzusehen, und schon lachte er fröhlich.
    Er war glücklich. Reggie glaubte zu wissen, warum, und ihre Vermutungen machten sie genauso froh.
    Die Sonne ging schon unter, und es entwickelte sich eine fantastische Farbenpracht. Thomas war für heute lange genug im Freien gewesen, und er krabbelte so hektisch auf seiner Decke herum, daß sein Hunger deutlich zu erkennen war.
    »Zu dieser Tageszeit ist es hier draußen so friedlich«, sagte Eleanor leise. »Ich werde dich und diesen kleinen Kerl vermissen.«
    »Du hast doch nicht etwa vor, schon abzureisen, oder?« fragte Reggie überrascht.
    »Du brauchst mich hier nicht mehr, meine Liebe.« Sie wußten beide, daß sie nur geblieben war, um Reggie zu helfen, ihre Ehe in den Griff zu kriegen. »Dickens sagt, daß Rebecca absolut unausstehlich und zänkisch ist, seit ich fort bin. Und Dickens vermißt mich auch. Und - um die Wahrheit zu sagen - diese ganzen Monate seit meiner Abreise aus Cornwall haben mir die Augen geöffnet.«
    »Sag nur, Eleanor, du und Dickens, ihr seid doch ni cht ...? « fragte Reggie aufgeregt.
    Eleanor lächelte. »Er hat mich in den letzten vier Jahren oft gebeten, ihn zu heiraten. Ich glaube, ich bin endlich soweit, es mir ernstlich zu überlegen.«
    »Das ist ja fantastisch! Dürfen Nicholas und ich das Hochzeitsfest für euch veranstalten, oder wird Rebecca darauf bestehen, das zu übernehmen?«
    »Ich fürchte, Rebecca wird unerbittlich darauf beharren«, meinte Eleanor lachend. »Sie hat Dicken schon vor einer Ewigkeit auf mich angesetzt.« Thomas quäkte und forderte ungeteilte Aufmerksamkeit. »Möchtest du vielleicht, daß ich ihn hinaufbringe, meine Liebe?«
    »Nur, wenn du ihn auch stillen kannst.« Reggie lä-
    chelte schelmisch.
    »Beeil dich und komm schnell wieder. Nicky hat dich den ganzen Tag nicht aus den Augen gelassen, und ich bin sicher, daß er sich auf die Suche nach dir macht, wenn du zu lange fort bist.«
    »Nicht, solange ich weiß, wo sie ist«, sagte Nicholas, der von hinten auf sie zukam. Er hob Thomas auf seine Arme. »Der kleine Gauner ist wohl hungrig, stimmt's?
    Mein Gott, und außerdem tropft er!« Er hielt den Jungen eilig weiter von sich weg, und die Frauen lachten. Reggie wickelte eine kleinere Decke um Thomas' Hinterteil. »Das kommt bei Babys vor, und sogar ziemlich oft. Komm, gib ihn mir.«
    »Nein, ich trage ihn rauf.« Nicholas beugte sich zu Reggie vor und flüsterte ihr ins Ohr: »Wenn du mit ihm fertig bist, haben wir vielleicht einen
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