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Mailverkehr für Anfänger (German Edition)

Mailverkehr für Anfänger (German Edition)

Titel: Mailverkehr für Anfänger (German Edition)
Autoren: Mela Wolff
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Bar schweifen ließ. Irgendetwas war anders als sonst. Nein, nicht die bunten Flaschen hinter der Theke, nicht die leise Jazzmusik oder das Geplauder dicker, verschwitzter Geschäftsleute. Es lag an mir. Ich fühlte mich – unwohl. Beobachtet. Beurteilt. Klebte auf meinem Barhocker wie die Kandidatin einer Quizshow, die bei der Eine-Million-Euro-Frage versagt. Doch keiner von den Karrieretypen in ihren Cocktailsesseln schien sich für mich zu interessieren. Lag bestimmt an Charlys Hand auf meinem Knie. Reviermarkierung. Einer der anderen Männer strebte gerade dem Ausgang zu. Breiter Rücken, dunkle Haare, entschlossener Schritt. Das merkwürdige Gefühl des Taxiert-Werdens schwand. Ich trank noch einen Schluck Rotwein und hörte Charly wieder zu. Gerade im richtigen Augenblick.
    Charly hatte auf dem Weg zu einem Termin den »Peitschenhandel« in Neukölln entdeckt, einen anregenden Nachmittag dort zugebracht und war scharf darauf, die dort gekauften Spielzeuge sofort auszuprobieren. An mir.
    Er hatte so ein Funkeln in den Augen, das mir fast ein wenig Angst machte. Und unsagbar viel Lust.
    Im Fahrstuhl drängte er mich an die Kabinenwand, schob seine Hand unter mein Kleid und streichelte mich.
    »So nass«, murmelte er zufrieden in meine Haare.
    »Und kein Slip. Böses Mädchen.«
    Geiles Mädchen. Ich klammerte mich an seinen breiten Schultern fest und versuchte nicht sofort zu kommen.
    In seinem Zimmer erwartete mich eine Überraschung. Charly hatte die Lampe neben dem Bett mit einem roten Tuch abgedeckt und überall Teelichter aufgestellt. Er zündete sie an und setzte sich dann in einen kleinen Sessel neben dem Fenster.
    »Stell dich hierher«, sagte er und deutete auf den Teppich vor ihm.
    Ich tat es mit klopfendem Herzen.
    »Eine Sklavin muss natürlich Fesseln tragen.«
    Neben dem Sessel stand eine große Tasche auf dem Fußboden, die ich vorher nicht bemerkt hatte. Charly langte hinein und holte etwas Schimmerndes heraus.
    Fesseln. Keine Lederfesseln. Sondern Metall. Schwer, eisig, silbrig glänzend. Zwei Armbänder, durch Kettenglieder miteinander verbunden.
    Sie waren wunderbar, und mein leises Herzklopfen steigerte sich zum Trommelsolo.
    »Dreh dich um. Leg die Hände auf den Rücken.«
    Ich fühlte das Metall kalt und schwer auf meiner Haut. Charly fesselte mich langsam und gründlich. Setzte sich wieder hin.
    »Sieh mich an.«
    Gehorsam drehte ich mich wieder zu ihm um. Er hatte sich in den Sessel geflegelt, nippte an seinem Wein und musterte mich. Kein Lächeln. Mehr ein kaltes Abwägen, was ich denn nun zu tun bereit wäre. Für ihn. Ich fühlte mich ausgeliefert, die Hände gebunden, und es war so … erregend, so … geil.
    Ein Lächeln huschte über Charlys Gesicht. Er stellte sein Weinglas auf den kleinen Beistelltisch und nahm etwas vom Fußboden. Lang, schmal, schlank. Schwarz. Eine lederne Reitpeitsche!
    Ein freudiger Schreck durchlief mich und mein Schoß brannte lichterloh. Charly ließ die Peitsche durch die Luft zischen, dicht vor mir. Ich zuckte zurück.
    »Da rüber«, dirigierte Charly mit seinem ledernen Taktstock.
    Er deutete auf einen kleinen Hotelzimmerschreibtisch, der aussah, als könne er nicht mehr als einen Bleistift tragen.
    »Bück dich.«
    Seine Hände in meinen Haaren streichelten, griffen zu, drückten meinen Kopf nach unten, auf die nach Fabrikreiniger riechende Tischplatte.
    Charly schob meinen Rock nach oben. Ein kühler Lufthauch auf meiner bloßen Haut, ich war ihm ausgeliefert. Seine Lippen, eine sanfte Berührung, ein Kuss … Dann … ein Streicheln. Etwas huschte über meinen entblößten Hintern, machte einen ersten Erkundungsversuch, als wollte es abschätzen, wo ein Angriff am günstigsten wäre. Dann hörte ich das Zischen der Reitpeitsche, spürte den Lufthauch auf meiner nackten Haut, zuckte zusammen … Doch erst der nächste Schlag traf mich. Ein leichtes Brennen, fast wie ein Kuss … von einem Vampir … Es war sanft, es war heftig, er hat mich geschlagen, gestreichelt, geschlagen, geküsst, mal leicht, die Schläge ein Streicheln, und mal stark, jeder Schlag ein heißeres Brennen auf meiner bloßen Haut. Er hat mir wehgetan … richtig wehgetan … Und ich habe es genossen, jeden verdammten Augenblick … Ein Rausch aus Lust und Schmerz.
    Dann hat er mich umgedreht, mich in die Knie gezwungen und ich, immer noch gefesselt, habe ihn mit dem Mund verwöhnt … Wie eine brave kleine Sklavin … Ihn stöhnen zu hören war für mich Belohnung und Ansporn
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