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Mailverkehr für Anfänger (German Edition)

Mailverkehr für Anfänger (German Edition)

Titel: Mailverkehr für Anfänger (German Edition)
Autoren: Mela Wolff
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segelte auf den Teppich. Dann spürte ich seine Hände an meinen Hüften. Er packte zu, drang mit einem einzigen harten Stoß von hinten tief in mich ein. Ich war fast besinnungslos vor Lust. Er griff wieder in meine Haare,
    zog meinen Kopf nach hinten. Küsste mich. Fickte mich.
    So etwas hätte ich mir in meinen kühnsten Träumen nicht vorgestellt. Die Mischung aus sanfter Grausamkeit und grausamer Zärtlichkeit war exquisit. Er hat mich langsam und gekonnt in ein zitterndes, lustvoll schreiendes Etwas verwandelt.
    Meine Knie zittern jetzt noch, beim bloßen Gedanken daran.
    Ich hatte Sex auf einem roten Teppich mit einem praktisch fremden Mann. Keine Liebe, nur Lust! Und es war fantastisch!
    Ja, darf ich das denn?
    Mein Po ist immer noch rot. Wenn ich mich hinsetze, in der U-Bahn, im Café, am Schreibtisch, denke ich an Tom.
    Und daran, wie er meiner bisherigen Weltsicht den Hintern versohlt hat.
    Ich war EMMA-Leserin! Ich bin emanzipiert! Ich verabscheue Gewalt!
    Und doch hat es mich so unglaublich erregt, von ihm gepackt, geschlagen, genommen zu werden. Tom hat genau gewusst, was er tat. War in jedem Moment bei mir, hat auf meine Reaktionen geachtet. Mich kontrolliert. Sich kontrolliert. Nicht zu stark, nicht zu sanft. Genau richtig. Hat mich geküsst, gestreichelt. Und wieder geschlagen.
    Geschlagen!
    Das muss ich erst mal verdauen. Hab auch Zeit dafür. Tom ist in Hamburg, seine Ausstellung vorbereiten. Hat mir (hinterher) auch sofort erklärt, dass er nichts »Festes« sucht. Mich aber gerne mal fesseln würde. Prima. Weiß ich ja Bescheid.
    Ist aber auch gar nicht so wichtig … Könnte ihn mir sowieso nicht als Langzeitpartner vorstellen (zu wenig Humor, und kochen kann er auch nicht).
    Kann mir jedoch vorstellen, mehr zu wollen. Will mehr. Mehr von dem, was er mir gegeben hat. Fesseln???!!!!
    Und Du, wenn Du mehr von meinen Abenteuern lesen willst, okay. Ich schick Dir was. Aber anstelle der Ratenzahlungen!
    Denn das hier ist heißer Stoff, den gibt’s nicht umsonst!
    Hannah
    PS: Und wie weit bist Du mit Deiner Beute gekommen?
    Betrifft: Emanzen-Alarm
    Von: Gruber Bestattungen
    Datum: 12.11.2013 02:18
    Hey, Hannah!
    Sieh an, sieh an. Ich kann nicht behaupten, dass ich überrascht wäre. Du hast so etwas an Dir, ich kann mir sehr gut vorstellen, Dich ans Bett zu fesseln, und dann …
    Jedenfalls meinen Glückwunsch! Das hört sich sehr erfreulich an.
    Trotzdem machst Du Dir Sorgen um Deine Emanzipation … Das ist Unsinn. Was kann feministischer sein als eine Frau, die ihre Lust und Sexualität, ihre Wünsche und Begierden kennt und diese auch befriedigt? Denk mal darüber nach …
    Meine Beute entzieht sich mir immer wieder. Kann sie nur von Ferne beobachten, wie sie mit anderen spielt. Nicht mit mir. Aber ich besitze die Geduld des Jägers. Sie wird sich mir ergeben müssen, über kurz oder lang.
    Aber Du: beneidenswert. Da flieht das Kätzchen in den Wald und findet sich schon nach zwei Irrwegen auf Schloss Roissy wieder.
    Hinter jeder Tür dort verbirgt sich eine dunkle sinnliche Erfahrung. Viel Spaß bei der Erkundung. Aber hüte Dich vor den Kellergewölben. Dort kann man sich leicht verlaufen.
    Kann es kaum erwarten, mehr darüber zu erfahren, wie Du Dich von den Fesseln der Konventionen befreist.
    Also einverstanden. Deine Abenteuer gegen meine Ratenzahlungen. Ich will Qualität, nicht Quantität!
    Mike
    Betrifft: Recherche
    Von: H. Zimmermann
    Datum: 14.11.2012 15:46
    Hallo Mike,
    hab erst mal eine Pause gebraucht, um das alles zu verdauen.
    Liegt mir immer noch schwer im Magen.
    Zeit für Recherche. Und zwar auf die gute alte Art und Weise, in der Bibliothek. Ich will es verstehen. Bin das wirklich ich?
    Bücher, meine Zuflucht. Die Bibliothek habe ich immer schon geliebt, das fing mit meinem ersten Leseausweis an und hörte auch mit zunehmender Ausbreitung des Internets nicht auf. Wikipedia hin oder her, es geht doch nichts über einen kleinen, ruhigen Schreibtisch inmitten von Regalen voller Bücher. So viele Geschichten, so viel Wissen, versammelt an einem Platz. Ruhe zum Lesen, Sich-Festlesen und Nachdenken. Seiten ohne Links!
    Ich durchstöberte Biologie, Psychologie und Sozialwissenschaften, machte einen kurzen Abstecher zu den Frauenzeitschriften, und dann setzte ich mich, bewaffnet mit Stift und Papier, an meinen Tisch.
    Ganz zuoberst auf dem Bücherstapel: der gute alte Brockhaus. »Masochismus: nach dem österreichischen Schriftsteller Sacher-Masoch, 1836–1895, lustvolles Erleiden
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