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Magische Maschinen

Titel: Magische Maschinen
Autoren: L. E. Modesitt
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Eisen benutzen, und wegen des Chaos, das im Feuer schlummert, können sie nichts weiter bauen als Ozeandampfer, die mit niedrigem Druck arbeiten. Ein guter Schoner könnte sie immer noch überholen, aber die Maschinen sind sehr nützlich bei Windstille und wenn es darum geht, den Hafen zu verlassen oder in den Hafen einzulaufen.«
    »Bist du sicher?«
    Dorrin seufzt. Es stört ihn nicht, dass sein Vater hört, wie entnervt er ist. »Ich habe versucht, kein Schwarzes Eisen zu verwenden. Aber wenn eine Maschine, die mit hohem Druck arbeitet, wirklich dicht sein soll, braucht man dazu eine Menge Schwarzes Eisen. Ich kann mir jedenfalls nicht vorstellen, wie es anders zu machen wäre. Wenn man viel normales Eisen nimmt, wird die Maschine zu schwer und erzeugt nur wenig Kraft. Wenn sie leicht genug ist, um genug Kraft zu erzeugen, dauert es nur ein paar Tage, bis die Maschine Risse bekommt und birst. Vielleicht ist es auf einer anderen Welt möglich, auf den Planeten der Engel, aber nicht hier, wo die Kräfte des Chaos und das Gleichgewicht wirken.«
    »Warum hast du den größten Teil der Flotte aus Fairhaven umkehren lassen?«
    »Das hättest du dir eigentlich denken können. Wenn ich auf einen Schlag ein halbes Dutzend Chaos-Magier getötet hätte, dann wäre das Gleichgewicht bestrebt, dieses Chaos in einem Punkt zu konzentrieren. Ich will keinen zweiten Jeslek in Candar heranwachsen lassen. Außerdem wird, wenn die meisten nach Candar zurückkehren, das Chaos dort noch stärker durcheinander gebracht.« Dorrin lacht. »Das Chaos durcheinander bringen. Was für ein absurder Gedanke.«
    »Bei dir klingt es so, als wäre alles nur eine Frage von Berechnungen und Zahlen. Es liegt keine Kunst darin …«
    »Es war noch nie eine Kunst«, gibt Dorrin unwillig zurück. »Das Gleichgewicht ist seinem Wesen nach ein mathematisches Gebilde, kein Gott der alten Engel. Deshalb könnt ihr immer noch siegen.«
    Oran verschlägt es die Sprache, und Dorrin spürt seine Verwirrung.
    »Hör mir zu … jedes bisschen Ordnung, das Schwarzem Eisen eingeflößt wird, jedes bisschen Ordnung, das in einem dampfgetriebenen Schiff oder einer Rakete aus Schwarzem Eisen konzentriert wird, bedeutet, dass irgendwo eine gleich große Menge Chaos entstehen muss. Chaos kann durch Magie konzentriert werden. Ordnung kann gewöhnlich nicht konzentriert werden, es sei denn durch Maschinen und Schwarzes Eisen.
    Ganz egal, was ich dabei empfinde, Recluce kann sich Maschinen der Ordnung nicht leisten – nur solche, die für die Verteidigung notwendig sind. Wenn wir in jedem Dorf auf Recluce Maschinen betreiben würden, würden wir nur dafür sorgen, dass in Fairhaven die Kraft des Chaos zunimmt, vielleicht sogar stark genug, um Hunderte von Jesleks an die Macht kommen zu lassen.«
    »Was … wie willst du dann …«
    »Die Schwarze Ordnung der Ingenieure bleibt in der Schwarzen Stadt Nylan. Du und die Bruderschaft, ihr macht einfach weiter wie bisher. Außer, dass …« Dorrin hält inne und überlegt. »Außer, dass jeder, der nach Nylan kommen will, bleiben kann, wenn wir mit ihm einverstanden sind.«
    Oran sieht den Boden an, die glatt geschliffenen, gleichmäßig gesetzten und fast perfekt verlegten Dielenbretter. Dann richtet er den Blick wieder auf den rothaarigen Ingenieur, der am anderen Ende des Tisches sitzt. »Wie willst du das machen?«
    »Mit Hilfe einer Mauer. Die Symbolik wird dabei das Entscheidende sein. Eine hohe Mauer aus geordnetem Schwarzem Stein, welche die Halbinsel und Nylan von dem Rest von Recluce trennt, wird für die meisten eine deutliche Botschaft sein. Und jene, die es nicht akzeptieren … nun ja, für die dürfte Nylan ohnehin der richtige Ort sein. Oder Candar.«
    »Dann willst du alle Rebellen aufnehmen?«
    »Ich bin kein Tempelpriester«, schnaubt Dorrin. »Du sitzt da einem Irrtum auf, mein lieber Vater. Du hast den Unterschied zwischen einer Rebellion gegen irgendetwas und dem Wunsch, etwas zu erschaffen, nie verstanden. Dennoch hattest du recht.«
    Oran wartet.
    »Stahl und Ideen müssen gehärtet und geformt werden.« Dorrin zuckt mit den Achseln. »Warum sollte ich etwas verändern, das funktioniert?«
    Oran räuspert sich. »Weißt du, mein Sohn, du bist ein größerer Mann, als ich es je war.«
    »Unsinn.« Dorrin errötet. »Ich habe nur getan, was getan werden musste.«
    Oran nickt. »Aber woher hast du gewusst, was getan werden musste? Wie viele Menschen wissen, was zu tun ist, und handeln trotzdem nicht?« Der
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