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Magische Maschinen

Titel: Magische Maschinen
Autoren: L. E. Modesitt
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verlegen.
    »Mich kannst du nicht täuschen. Nimm ihn mit nach Hause und lass ihn schlafen, Liedral.«
    »Alles Gute, Kadara«, sagt Dorrin etwas unwirsch, als er geht.
    Liedral schiebt ihn auf den Flur hinaus. Draußen, auf der vorderen Veranda, sagt sie: »Du hast zu vielen Menschen zuviel gegeben. Kadara hat recht. Du musst dich ausruhen.«
    »Und was ist mit dir?«
    Liedral lacht, es ist ein hartes, etwas schrilles und zugleich auch glückliches Geräusch, alles in einem. »Ich habe dich … und nicht nur das. Ich hatte mehr Glück als Kadara. Und ich glaube, es wird eine Tochter werden.«
    »Woher weißt du das? Nicht einmal ich habe es bemerkt.«
    »Es spielt keine Rolle. Wir werden eine Tochter haben.« Sie gibt ihm einen dicken Kuss auf die Lippen, warm und ohne Hemmungen. »Wir müssen dich etwas essen und dann schlafen lassen. Es wäre wirklich nicht nötig gewesen, noch einmal nach Kadara zu sehen.«
    »Ich musste einfach.«
    »Ich weiß.«
    Der Wind, der am Spätnachmittag aufgekommen ist, fegt ums Haus und bringt eine Kälte mit, die nach nahem Frost riecht. Sie sind etwa zweihundert Schritt in Richtung auf ihr Haus zugelaufen, als Liedral plötzlich tief Luft holt. »Oh, bei der Dunkelheit!«
    Dorrin spürt ihren Schreck, aber außer weißen Blitzen kann er nach wie vor nichts sehen. »Was ist los?«
    »Dein verdammter Vater! Dass er dich einfach nicht in Ruhe lassen kann.«
    Dorrin stählt sich innerlich für das, was kommen muss. »Lass es uns hinter uns bringen.«
    Sie gehen durch Schatten, die Dorrin nicht sehen kann, ins Haus.
    »Der Schwarze Magier ist in der Küche«, verkündet Frisa. »Er sagt, er wäre dein Vater. Stimmt das? Ich wusste gar nicht, dass dein Vater ein großer Magier ist.«
    »Ja, er ist mein Vater.« Dorrin betritt die Küche.
    Bevor er etwas sagen kann, schaltet Liedral sich ein. »Merga, besorge bitte etwas Heißes und Brot und Käse für Dorrin, ehe er uns zusammenbricht. Dorrin, du setzt dich jetzt. Genau hier.« Sie zieht einen Stuhl vom Tisch heran und führt ihn, damit er sich setzen kann.
    »Soll ich ein andermal wiederkommen?« fragt Oran sanft.
    »Nein. Ich brauche nur etwas zu essen. Es war ein anstrengender Tag.«
    »Hier ist das Brot, Ser.«
    Dorrin bricht sich eine Ecke ab und beginnt zu kauen.
    Liedral, die links neben ihm am Ende der Bank sitzt, bearbeitet ein Stück gelben Käse mit dem Käseschneider, dann gibt sie Dorrin eine Scheibe. Erst jetzt wendet sie sich an Oran. »Möchtet Ihr auch etwas?«
    »Nein, nein … schon gut.«
    Nachdem er gekaut, den ersten Bissen Brot mit Käse heruntergeschluckt und etwas heißen Apfelwein getrunken hat, kann Dorrin spüren, wie das Zittern in den Knien nachlässt und das Pochen im Kopf abebbt. Er reibt sich die Stirn. »Warum bist du hergekommen?«
    »Ich wollte sehen, wie du mit den Weißen zurechtkommst, und mit dir reden. Es scheint, als wäre dein Schiff sehr wirkungsvoll zum Einsatz gekommen.«
    Dorrin hebt den Kopf und genießt den warmen Dampf, der aus dem Becher über sein Gesicht streicht. »Das ist wahr. Tyrel hätte mich eigentlich überhaupt nicht gebraucht. Er und Kyl hätten jedes einzelne Schiff der Weißen Flotte verbrennen können.« Ein scharfer Stich im Kopf zwingt ihn, die letzte Aussage zu modifizieren. »Allerdings nicht auf einmal. Sie hätten zurückkehren und Raketen nachladen müssen. Aber ich denke, etwa zehn Schiffe von der Art der Schwarzer Hammer sind mehr als genug, um dafür zu sorgen, dass niemand mehr es wagt, unsere Handelswege zu blockieren.«
    »Warum können sie nicht ebenfalls solche Schiffe bauen?«
    »Weil man dazu Schwarzes Eisen braucht, und mit der Ordnung können sie nicht umgehen. Man muss Eisen verwenden, das mit der Ordnung gehärtet worden ist, um die Schilde und Raketen herzustellen. Wenn man das Pulver in einen Behälter steckt, der nicht aus Schwarzem Eisen besteht, kann jeder Chaos-Magier es zünden.« Dorrin zuckt die Achseln. »Ich nehme an, die Nordlaner und Hamoraner werden in der Lage sein, Dampfmaschinen, die mit niedrigem Druck arbeiten, in ihre Handelsschiffe einzubauen. Ich werde ihnen die Pläne geben.«
    »Was?«
    »Wir verkaufen die Entwürfe. Es kann nicht schaden, die Handelsbeziehungen zu den östlichen Kontinenten auszubauen. Liedral überlegt sich schon, wie wir das anfangen können.«
    »Ist das auch klug?«
    »Warum denn nicht? Ich glaube, wir könnten es ohnehin nicht lange geheim halten. Warum sollen wir nicht daran verdienen? Sie müssen normales
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