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Magische Maschinen

Titel: Magische Maschinen
Autoren: L. E. Modesitt
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den Tauen, die das schwarze Kriegsschiff an der Pier festhalten. »Mehr als ein Dutzend, glaubt Selvar.« Kyl runzelt die Stirn. »Er meint, es sei schwer zu sagen, weil ungefähr die Hälfte davon Weiße Magier an Bord hat, die ihre Zauberei benutzen, um sich zu verbergen. Wenn man mit bloßem Auge hinschaut, meint man, es wären höchstens sieben oder acht, aber sie können das Kielwasser nicht unsichtbar machen.«
    Dorrin eilt nach unten in den Maschinenraum, wo Tyrel Kohle in die Feuerbüchse schaufelt. Styl steht neben ihm und sieht aufmerksam zu.
    »Wenn Ihr jetzt …«, beginnt der Kapitän.
    »Los jetzt.« Dorrin betrachtet die primitive Druckanzeige. »Wir haben genug Dampf, um auszulaufen.«
    Kyl wartet, bis Tyrel heraufgekommen ist, ehe er die Leiter zu Dorrin hinuntersteigt. Dorrin legt noch eine Schippe Kohlen nach, dann winkt er Styl. »Wenn die Anzeige hier steht«, er deutet auf den Zeiger, »dann haltet das Feuer, wie es ist.«
    »Ja, Ser. Meister Tyrel und Meister Yarrl haben mich auf der letzten Fahrt üben lassen.«
    Dorrin schüttelt den Kopf. Styl war dabei, und trotzdem hat er die Anweisungen wiederholt.
    Kyl betritt den Maschinenraum. »Was hast du jetzt vor?«
    »Wir werden sie überzeugen, dass es besser ist, Recluce in Ruhe zu lassen und wieder nach Hause zu fahren.«
    Kyl sieht zwischen Dorrin und Styl hin und her. »Du meinst es ernst, was?«
    »Ja. Ich bin kein Held wie Creslin. Und außerdem würde es sowieso nichts nützen.«
    »Was würde nichts nützen?«
    »Ihre ganze Flotte zu zerstören. Dafür haben wir ohnehin nicht genug Raketen.« Dorrin stellt einige Ventile um, damit der Dampf in die Zylinder geleitet wird. Es wird lauter und heißer im Maschinenraum. Er lauscht und stellt die Dampfströme nach, bis er das Gefühl hat, dass die Maschine gleichmäßig läuft. Dann legt er die Kupplung ein, und die Antriebswelle beginnt sich langsam zu drehen. Hinter dem Schiff wirbelt die Schraube das Wasser auf.
    Dorrin überprüft noch einmal die Feuerbüchse und legt zwei weitere Schaufeln nach. Dann schließt er sie wieder und drückt Styl die Schaufel in die Hand. »Schaufelt weiter, bis der Dampfdruck hoch genug ist. Ihr kennt Euch ja aus.«
    »Ja, Ser.«
    Dorrin steigt die Leiter hinauf und geht zum Deckhaus, Kyl folgt ihm auf dem Fuße. Als sie das Ruderhaus erreichen, hat Tyrel die Schwarzer Hammer schon in den Kanal gelenkt und hält auf die offene See zu.
    Dorrin sieht eine Weile zu, wie die Schwarzer Hammer durch das geschützte Fahrwasser diesseits von Reisas erweiterten Wellenbrechern fährt. Dann, als das Schiff in die rauere See im Golf eindringt, beginnt es zu stampfen.
    »Wohin jetzt?« fragt Tyrel.
    »Haltet direkt auf das Flaggschiff zu.«
    »Welches ist es?«
    »Entschuldigung. Seht Ihr das Flimmern hinter dem Schoner mit dem blauen Banner? Haltet darauf zu.«
    Tyrel dreht am Steuerrad. »Ich kann es immer noch nicht glauben. Wir brauchen keinen Gedanken über den Wind zu verlieren und können einfach fahren, wohin wir wollen.«
    Wie schwerfällige Schmetterlinge bewegen sich die Schiffe der Weißen mit dem Wind, während die Schwarzer Hammer, ein massiver Flecken Ordnung, ins offene Meer ausläuft.
    Der Schoner, der vor dem Flaggschiff im Wind fährt, schwenkt nach Backbord, als der Magier an Bord die Schwärze des angreifenden Schiffs spürt.
    Dorrin bemerkt auf einmal, dass er unwillkürlich die Luft angehalten hat. Er atmet aus, als die Schwarzer Hammer sich neben den großen Schoner legt, der Weiße Schlange heißt.
    »Etwas langsamer, bis wir mit gleicher Geschwindigkeit laufen.« Dorrin wischt sich die Stirn ab.
    Die Weiße Schlange beginnt zu kreuzen, und Dorrin nickt grinsend. Tyrel erwidert das Grinsen, während er die Schwarzer Hammer mühelos der Weißen Schlange folgen lässt. Dorrin hält sich am inneren Geländer des Ruderhauses fest. Er winkt Kyl. »Zünde eine Rakete. Ziele auf den Bugspriet.«
    »Die erste Rakete zünden.« Kyl steigt zum Deckhaus hinunter, wo die Raketen verstaut sind.
    Das Geschoß aus Schwarzem Eisen fliegt zur Weißen Schlange hinüber. Das Blitzen und die Explosion erfolgen fast gleichzeitig, unmittelbar darauf gehen mit lautem Prasseln Trümmer auf dem vorderen Schild nieder.
    Der Bug der Weißen Schlange schwenkt nach Backbord, und der große Schoner ruckt, während der Bugspriet zusammen mit dem Außenklüver des Schiffs untergeht.
    »Umkreisen und zur anderen Seite.« Wieder wischt Dorrin sich die Stirn trocken. Je länger es
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