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Magic Girls 10 - Der goldene Schlüssel

Magic Girls 10 - Der goldene Schlüssel

Titel: Magic Girls 10 - Der goldene Schlüssel
Autoren: Marliese Arold
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zu stehen. Im erstenMoment schwankte sie leicht und ruderte mit den Armen, um das Gleichgewicht zu wahren.
    »Wo sind wir?« Sie sah sich um.
    Sie befanden sich in einer großen Scheune, die mit alten Möbeln vollgestopft war. Hinter Elena stand das grüne Nachtkästchen, das Jeremias fortgebracht hatte.
    »Ich hatte recht, der kleine Riss in der Rückwand ist tatsächlich ein Portal«, sagte Miranda. »Deswegen war das Kästchen für Jeremias so wichtig. Er wusste, dass es ein Portal in die Feenwelt birgt.«
    Mona saß in einem Schaukelstuhl aus dunklem Rattanholz und wippte leicht hin und her. »Und ich habe nichts davon bemerkt! Na gut. Auch mir entgeht leider manchmal etwas …«
    In diesem Moment erschien Jeremias. Er sah ein bisschen staubig aus.
    »Seid ihr gut gelandet?«, fragte er sofort.
    »Wir schon, aber was ist mit dir?« Mona stand auf und klopfte ihm den Schmutz vom Hemd. »Was ist passiert?«
    »Es gab unterwegs ein paar Turbulenzen«, meinte Jeremias. »Einen Augenblick dachte ich, dass mir jemand folgt, aber ich habe mich vermutlich geirrt. Wahrscheinlich habe ich mich auf der Reise zu wenig konzentriert.« Er vergewisserte sich, dass der Glücksstein noch in seiner Tasche steckte.
    »Warum hast du das Nachtkästchen eigentlich weggebracht?«, fragte Elena.
    Jeremias räusperte sich. »Ich wollte nicht, dass ihr mir in die Feenwelt folgt. Ich wollte den Stein holen und dann in die Hexenwelt zurückkehren. Aber meine Pläne haben sich ja geändert.«
    »Sollen wir das Nachtkästchen wieder mitnehmen?«, überlegte Elena.
    »Ich glaube, hier ist es besser aufgehoben«, sagte Jeremias. »Ich will nachts nämlich keinen Überraschungsbesuch bekommen, wenn jemand das Portal benutzt.«
    »Bewacht denn jetzt jemand diesen Übergang zur Feenwelt?«, wollte Mona wissen.
    Jeremias nickte. »Ja.« Er formte die Hände zu einem Trichter. »Uleya, bist du hier?«
    Der Fliegenvorhang eines kleines Verschlags wurde zurückgeschlagen und eine hochgewachsene Frau in dunklen Gewändern trat hervor. Elena erkannte sie sofort. Es war die Frau, deren Handtasche Miranda gestohlen hatte.
    »Es war so peinlich!«, beschwerte sich Miranda immer wieder, als sie zu Hause in Elenas Zimmer waren. »Ausgerechnet diese Frau bewacht das Portal!«

    »Sie hat es dir doch nicht krummgenommen«, meinte Elena.
    »Aber warum musste Mona die Sache mit dem Kochlöffel erzählen? Wenn sie den Mund gehalten hätte, wäre nie rausgekommen, wer die Handtasche geklaut hat.« Miranda saß auf der Bettkante. Ihr Gesicht glühte.
    »Es ist doch klar, dass du es nur wegen Jeremias getan hast«, sagte Elena. »Und das war schließlich auch gut.«
    »Trotzdem.« Miranda starrte vor sich hin.
    »Ach komm, mach dir doch keine Vorwürfe mehr deswegen«, meinte Elena. Als Miranda nicht reagierte, seufzte sie. Dann stand sie auf und ging nach unten, um noch einmal zu versuchen, Milan anzurufen. Sie hatte es schon vor dem Abendessen probiert, aber Milan leider nicht erreicht.
    Auch diesmal meldete sich nur die Mailbox. Elena wollte schon enttäuscht auflegen, doch da wurde schließlich doch abgenommen.
    »Hallo, hier ist Milan!«
    »Milan!«, stieß Elena erleichtert aus und setzte sich auf den Boden, weil ihre Knie vor Aufregung so schlotterten. »Ich bin’s, Elena.«
    Seine Stimme wurde merklich kühler. »Ach so. Du. Und? Was gibt’s?«
    »Mein … mein Großvater ist wieder da«, sagte Elena, die sich eine freundlichere Begrüßung erhofft hatte. »Alles … alles ist gut. Es tut mir leid, dass ich heute … keine Zeit gehabt habe. Aber es war so aufregend …«
    Milan schwieg.
    »Wann können wir uns denn sehen?«, fragte Elena mit klopfendem Herzen.
    »Wo ist dein Großvater gewesen?« Milan ging nicht auf ihre Frage ein.
    »Das … hm … ist eine ziemlich lange … Geschichte …« Elena überlegte, wie viel sie sagen durfte, ohne etwas zu verraten. »Er war bei Verwandten …«
    »Habt ihr denn noch Verwandte in Blankenfurt?«
    »Nicht in Blankenfurt. Sondern … woanders eben.«
    »Aber warum hast du dann in der Fußgängerzone nach deinem Opa gesucht?«
    Darauf wusste Elena im Moment keine Antwort.
    Milan atmete heftig. Als er sprach, klang seine Stimme zornig. »Hör mal, ich glaube, du tischst mir eine Riesenlügengeschichte auf. Ich habe keine Ahnung, warum! Ich dachte, du bist anders!«
    Elena wurde kleinlaut. »Lass mich doch erklären, Milan …!«
    Er schien nachzudenken. Zögernd antwortete er, etwas sanfter als vorher: »Okay, ich
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