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0415 - Roboter-Grauen

0415 - Roboter-Grauen

Titel: 0415 - Roboter-Grauen
Autoren: Jason Dark
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Ich wusste nicht, ob dieses Licht das Leben dokumentieren wollte, jedenfalls überlegten wir, wie wir diesen Metallgiganten stoppen konnten. In der Größe überragte er mich vielleicht um eine Handspanne. Seine Einzelteile bestanden aus zusammengelöteten Stücken, die zum Teil auch verschraubt waren. Greifzangen schwangen wie Arme im Rhythmus der steifen Gehbewegungen mit.
    Der runde Schädel war glatt wie eine Kugel. Roboter der ersten Generation hatten noch Antennen besessen, bei diesem war darauf verzichtet worden.
    Suko stand neben mir, schräg hinter uns Kommissar Muroto, der bleich geworden war.
    Aber auch das Gesicht meines Partners hatte einen gespannten Ausdruck angenommen. »Wir sollten uns allmählich etwas einfallen lassen«, sagte er leise.
    »Und was? Schießen werden wir wohl kaum können. Jede Kugel wird da platt gedrückt.«
    »Direkt ins Zentrum. Ich denke da an die Augen.«
    Die Idee war gar nicht schlecht, nur wartete ich noch ab. Meine Gedanken irrten plötzlich zurück. Ich dachte an einen Fall, der mich in den Vorhof der Hölle geführt hatte, wo der tödliche Golem seine Heimat hatte und vom Teufel gelenkt worden war.
    Diese Figur hier sah ähnlich aus, nur in der Größe unterschied sie sich. Auf jeden Fall musste hinter dieser Entwicklung ein genialer Erfinder stehen.
    Wir hatten ihn noch nicht zu Gesicht bekommen, kannten aber seinen Namen.
    Yamiga!
    Irgendwo unter uns musste er in irgendwelchen geheimnisvollen Labors lauern und alles unter Kontrolle halten. Auch sein Zwillingsbruder Yago, der nach außen hin als der große, geheimnisvolle Mann auftrat, überall seine Beziehungen hatte und wie er aus der Ahnenreihe des japanischen Kaisers abstammte.
    Yago wurde auch der Falke genannt, denn es gehörte zu seinen Hobbys, mit Falken umzugehen. Er behielt sie unter Kontrolle, hatte sie abgerichtet. Dass sie ihm gehorchten, hatte besonders ich schmerzhaft erfahren müssen, als es einem der Tiere gelungen war, mit seinem Schnabel ein Stück Haut aus meinem Nacken zu reißen.
    Die neue Gefahr aber war der Roboter.
    Shrivers, der Leibwächter Yagos, wollte verschwinden. Er kannte als Einziger diese Gestalt. Vorsichtig zog er sich zurück, bewegte sich nur seitlich, hatte sich zudem geduckt und warf uns ängstliche Blicke zu, als würde er von unserer Seite einen Verrat fürchten.
    Da griff der Roboter zu!
    So schnell und heftig, dass selbst wir erschraken und die Bewegung kaum verfolgen konnten.
    Dafür die Reaktion des Holländers, Shrivers kannte den Roboter und hatte wohl geahnt, was auf ihn zukommen würde.
    Als der linke Arm dieser künstlichen Gestalt unterwegs war, hechtete der Holländer praktisch unter ihm hinweg. Der Arm hätte ihn nie erreichen können, aber aus der Greifklaueschoss plötzlich ein dunkelblaues, glänzendes, langes Stahlmesser.
    Beidseitig geschliffen, dabei sehr spitz und verdammt lang, sodass der Sprung des Mannes nicht ausreichte.
    Wir hörten Shrivers schreien, er rollte sich auf den Rücken, sein Gesicht zeigte Angst, doch er hatte Glück. Das lange Messer hatte ihn zwar erwischt, aber es nagelte nur seine Leinenkleidung an den Boden.
    Auch das war schlimm genug. Die Kampfkleidung war reißfest.
    Shrivers würde es kaum auf die Schnelle schaffen, sie zu zerstören, und der Roboter drehte sich fast bedächtig herum. Dabei winkelte er seinen anderen Arm an, drehte das Gelenk in Ellbogenhöhe herum, sodass die Klaue nach unten zeigte und plötzlich mit einem schnackenden und schabenden Geräusch das nächste lange Messer aus dem Arm fuhr.
    Dem würde Shrivers nicht entgehen, sosehr er es auch versuchte, riss und zerrte.
    »Los!«
    Ich hatte gesprochen und war schon gestartet. Suko verstand. Wir brauchten nichts zu sagen, jeder wusste genau, was er zu tun hatte, und fast zur gleichen Zeit hatten wir den Roboter erreicht.
    Uns interessierte der linke Arm.
    Ich packte zu, mein Freund ebenfalls. Durch gemeinsame Anstrengungen versuchten wir, den Arm des Kunstmenschen nach hinten zu reißen, um den Holländer Shrivers zu retten.
    Erst jetzt merkten wir, welch eine Kraft in dieser Figur steckte. Da waren wir als Menschen weit unterlegen.
    Zwar lenkten wir ihn von seinem ersten Opfer ab, um das sich jetzt der Kommissar kümmerte, aber er wurde wütend. Ein regelrechtes Schütteln durchlief seinen Körper, und mit einer unwillig wirkenden Bewegung versuchte er, uns loszuwerden.
    Wir spürten die in ihm steckende Kraft, stemmten uns dagegen.
    Ich keuchte vor Anstrengung, hatte
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