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Magazine of Fantasy and Science Fiction 23 - Am Tag vor der Ewigkeit

Magazine of Fantasy and Science Fiction 23 - Am Tag vor der Ewigkeit

Titel: Magazine of Fantasy and Science Fiction 23 - Am Tag vor der Ewigkeit
Autoren: V.A.
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zusammengeschlagen hat.
    Sie sind tot, glaube ich. Es gibt keine andere Möglichkeit. Alles ist wie geplant verlaufen – wie ich es geplant und verwirklicht habe. Sie müssen tot sein.
    Der bärtige Mann und ich haben das Silberchlorid in die Salzlösung geschüttet, die Flasche mit dem Gummischlauch und der Nadel mit meiner Armvene verbunden und sie dann hochgehalten, bis alles hineingelaufen war. Als ich meinen Rückfall hatte, müssen die beiden von meinem Blut getrunken haben.
    Wenn ich mich etwas aufrichte, kann ich dicht neben der Tür einen Frauenfuß sehen. Die Zehen sind verkrampft und bewegungslos. Ich weiß nicht, wo Doktor Mesh ist, aber er muß draußen im Korridor neben Miß Utz liegen.
    Sie sind beide an meinem vergifteten Blut gestorben, an meinem guten, hervorragenden Blut. Ich habe ein neues Mittel gegen Vampire entdeckt. Silberblut.
    Ich wollte, die Hitze in meinem Inneren ließe endlich nach. Drei draußen, und zwei hier drinnen. Ich möchte noch Zeit für mehr als nur diese fünf haben ...

Nachts in der Galerie
    (Young girl at an open halfdoor)
     
Fred Saberhagen
     
     
    Am ersten Abend stand ein Streifenwagen auf dem für Angestellte reservierten Parkplatz hinter dem Institut. Ich parkte daneben und stieg aus. Der Sommermond drang kaum durch den Dunst der Großstadt, aber der Nebeneingang des großen Gebäudes wurde von Scheinwerfern angestrahlt. Ich ging mit meinem Werkzeugkasten darauf zu, klingelte an der Tür und blieb stehen.
    Innerhalb von zwanzig Sekunden erschien ein bewaffneter Wächter hinter der Panzerglasscheibe. Bevor er die Tür aufgeschlossen hatte, standen bereits zwei uniformierte Polizisten neben ihm; einer von ihnen hielt einen Schäferhund an der Leine, und selbst der Hund sah in meine Richtung.
    Die Tür öffnete sich. »Elektronische Überwachung«, sagte ich und streckte meinen Ausweis aus. Der Hund beschnüffelte mich, während die drei Männer den Ausweis studierten und zufrieden nickten.
    Die Polizisten traten zurück, um mich hereinzulassen. Im nächsten Augenblick verabschiedeten sie sich von dem Wächter. »Scheint alles in Ordnung zu sein, Dan. Wir verschwinden wieder.«
    Der Wächter war einverstanden. Er ließ sie hinaus, schloß hinter ihnen ab und drehte sich lächelnd nach mir um. Er war alt und dicklich. Jetzt runzelte er die Stirn und versuchte sich an meinen Namen zu erinnern.
    »Sie heißen doch Joe?«
    »Joe Ricci.«
    »Okay, Joe, unser Überwachungssystem ist irgendwie in Unordnung.« Er deutete nach rückwärts. »Die Zentrale liegt dort hinten.«
    »Ich weiß«, antwortete ich. »Ich habe das System damals mit eingebaut.« Ich ging neben dem Mann namens Dan her durch schweigende Korridore und durch große Säle mit Marmorfußböden, in denen unsere Schritte hallten. Überall war die Nachtbeleuchtung eingeschaltet, so daß die Räume zu einem Drittel erhellt waren, während zwei Drittel im Schatten lagen. Wir gingen durch neue Glastüren, die von Fotozellen für uns geöffnet wurden. Gebäudereiniger in grünen Overalls putzten das Glas; die Weißen unterhielten sich dabei auf Polnisch.
    Dan pfiff unbekümmert vor sich hin, als wir die breite Haupttreppe hinaufstiegen und unter der riesigen Glaskuppel immer höher kletterten, bis wir den obersten Treppenabsatz erreichten. Dort führt eine kleine Tür, die tagsüber nur wenig beachtet wird, zwischen zwei klassischen Marmorsäulen in ein Science-fiction-Wunderland aus Leuchtröhren, Bildschirmen, Meßinstrumenten und Kontrollpulten. Die Schalttafeln an drei Wänden dieser Zentrale tragen die Aufschriften SICHERHEIT, FEUER und INNENKLIMA. Als wir den Raum betraten, saß ein anderer Wächter allein vor der großen ersten Schalttafel.
    »Saal zweihundertfünfzehn leuchtet schon wieder«, erklärte uns der sitzende Wächter mit leisem Triumph in der Stimme. Er drehte sich um und deutete auf eine Anzeigelampe der großen Tafel. Die Lämpchen waren innerhalb des durch Leuchtstreifen gekennzeichneten Grundrisses des Gebäudes installiert. »Man könnte schwören, daß sich dort jemand herumtreibt.«
    Ich stellte meinen Werkzeugkasten ab, starrte die Schalttafel an und ließ mir die Position dieser Anzeigelampe innerhalb des gesamten Überwachungssystems durch den Kopf gehen. Eine elektronische Überwachung verzichtete längst auf so primitive Hilfsmittel wie Fotozellen, die nur noch als Türöffner oder dergleichen dienten. Sobald das Überwachungssystem des Instituts abends um fünf Uhr eingeschaltet wird,
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