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Magazine of Fantasy and Science Fiction 12 - Die letzte Stadt der Erde

Magazine of Fantasy and Science Fiction 12 - Die letzte Stadt der Erde

Titel: Magazine of Fantasy and Science Fiction 12 - Die letzte Stadt der Erde
Autoren: V.A.
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überzeugen, daß eine Zusammenarbeit nicht nur ratsam, sondern auch von beiderseitigem Vorteil war. So kam es, daß man je einen Vertreter der Tomah und Lugh eingeladen hatte, an einer Konferenz mit den Menschen teilzunehmen. Der Südkontinent war unbewohnt und daher neutral. Die Menschen hatten die Rolle der Vermittler übernommen, weil sie sowohl mit den Tomah wie auch mit den Lugh freundschaftlich verkehrten.
    So kam es also, daß Chuck nun hinter den Kontrollen des kleinen Schiffes saß, in dessen Kabine die beiden Passagiere auf die Beendigung des Fluges warteten.
    In diesem Stadium der Entwicklung war das plötzliche Auftauchen von Senator Wagnall kein gutes Zeichen. Man wartete auf der Erde ungeduldig auf ein positives Ergebnis der Verhandlungen.
    Chuck spürte erste Unruhe.
    Hinzu kam, daß Binichi diese komische Bemerkung gemacht hatte. Hoffentlich fing er keinen Streit mit dem Tomah an.
    Erst einige Stunden später wurde die Frage wirklich aktuell. Nämlich genau in dem Augenblick, als – zwölftausend Meter über dem Meer – das Geräusch der Motoren plötzlich verstummte und das Flugschiff wie ein Stein in die Tiefe stürzte.
     
    Chuck wischte sich das Blut von der Nase.
    Unter ihm schaukelte das Rettungsfloß in der sanften Dünung. Nach allen Seiten war der Blick bis zum Horizont frei. Außer Wasser gab es nichts zu sehen.
    Es war alles sehr schnell gegangen, fast zu schnell.
    Vielleicht wäre er jetzt schon tot, wenn er kein halbhypnotisches Training für den Notfall erhalten hätte. So aber hatte er automatisch gehandelt, als das Schiff zu stürzen begann. Er entsann sich, auf einen Knopf gedrückt zu haben, der ein Notsignal auslöste; es gab den Absturz und die Position bekannt. In diesem Augenblick war auch der Notantrieb in Aktion getreten. Der plötzliche Andruck wirkte sofort, und ihm hatte Chuck seine blutige Nase zu verdanken.
    Immerhin war aus dem Sturz ein Gleitflug geworden. Chuck erhielt Zeit, auf ein Dutzend anderer Knöpfe zu drücken.
    Er schnallte in aller Ruhe seine beiden Passagiere los, brachte sie in die Ausschleuskammer, die kurz vor dem Aufschlag des Schiffes herausgeschleudert wurde, landete auf dem Wasser, brachte das Floß in Ordnung und stieg mit Binichi und dem Tomah um. Sekunden später sank die Kammer. Das Schiff selbst war längst in der Tiefe verschwunden.
    Ja, und da waren sie nun.
    Chuck wischte das letzte Blut ab und sah zum anderen Ende des rechteckigen Floßes. Binichi saß etwas näher. Eigentlich lag er mehr, etwas nachlässig und bequem, wie es schien. Sein geschwungener Mund war halb geöffnet, als wolle er sie auslachen, und der Gedanke war gar nicht so abwegig. Auf dieser Wasserwüste waren der Tomah und Chuck hilflos einer Situation ausgeliefert, die sehr gut ihren Tod zur Folge haben konnte. Binichi hingegen war einfach nach Hause zurückgekehrt.
    »Binichi«, sagte Chuck, »weißt du, wo wir sind?«
    Der Lugh drehte den Kopf und sah in seine Richtung. Dabei schien der Mund noch breiter zu grinsen. Dann beugte er sich über den Rand des niedrigen Floßes und tauchte fast bis zum Oberkörper unter. Nach einer Weile kam er wieder hoch. Der Kopf war naß, und das Wasser tropfte auf das Floß.
    »Ja«, sagte er.
    »Wie weit sind wir vom Südkontinent entfernt?«
    »Einen Tag, wenn man schnell schwimmt. Und eine Nacht.«
    Chuck wußte, daß ein Lugh durchschnittlich fünfzehn Kilometer in der Stunde zurücklegen konnte. Für kurze Strecken erreichten sie sogar Geschwindigkeiten bis zu hundert Kilometern in der Stunde.
    Mit dem kleinen Außenbordmotor des Floßes ließen sich sechs bis sieben Kilometer in der Stunde machen, wenn keine Gegenströmung auftrat. Das würde bedeuten, daß man mit drei Tagen und Nächten zu rechnen hatte, eher etwas mehr.
    Chuck machte den Motor startklar. Der Lugh sah interessiert zu, aber als der Propeller zu laufen begann und das Floß kräftig voranstieß, ließ seine Aufmerksamkeit wieder nach.
    »Welche Richtung?« fragte Chuck.
    Binichi zeigte mit dem rechten, vorderen Stummelarm in eine bestimmte Richtung, und Chuck setzte das Floß auf den angegebenen Kurs. Wäre er auf dem alten geblieben, hätte er mehr als fünftausend Kilometer offene See vor sich gehabt.
    Chuck klemmte das Ruder fest, dann sagte er zu seinen beiden Passagieren:
    »Wir werden also drei Tage und drei Nächte unterwegs sein, bis wir die Küste erreichen. Weitere drei Tage und Nächte benötigen wir, den Stützpunkt auf dem Land zu erreichen. Es geschah
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