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Magazine of Fantasy and Science Fiction 07 - Musik aus dem All

Magazine of Fantasy and Science Fiction 07 - Musik aus dem All

Titel: Magazine of Fantasy and Science Fiction 07 - Musik aus dem All
Autoren: V.A.
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führen müßten. Als der Dampfer jedoch nur noch etwa hundert Meter vom Kai entfernt war, erkannte Jimsy, der gute Augen besaß, die Uniformen und Karabiner der Polizei.
    Obgleich ihn die Bevölkerung jetzt als einen Mann betrachtete, den man fürchtete und dem man gehorchte, hatte sie noch nie daran gedacht, es mit einem Verbrecher zu tun zu haben, der die Polizei interessieren könnte. Nur der Bürger meister und Jimsy selbst wußten, daß er ein Mörder war. Jimsy, der sich schuldig fühlte, in seiner Nichtkenntnis des Gesetzes aber nicht erkannte, so wie es der Bürgermeister getan hatte, wie schwierig es sein würde, ihn zu überführen, wußte genau, weshalb die Polizei hier war. Seine Festnahme mußte nicht nur verhindert werden – die Polizei durfte überhaupt keine Gelegenheit haben, der Menge ihre Gegenwart zu erklären. Folglich machte Jimsy einen Plan, noch bevor das Schiff angelegt hatte. Die Wand des Gebäudes, gegen die er sich gelehnt hatte, war nur wenige Meter vom Landesteg entfernt. Die Menge, die jetzt auch die bewaffneten Polizisten erkannt hatte, wich etwas zurück. Der Inspektor ging zuerst an Land, ihm folgten der Sergeant und seine Männer. Der Inspektor stand mit dem Rücken zur Menge, und der Sergeant befahl seinen Leute, vor ihm anzutreten. Der Sergeant ließ sie strammstehen und stellte sich mit ihnen in eine Linie. Sie standen mit dem Gesicht nicht in Richtung zu Jimsy, aber eine halbe Drehung nach rechts würde sie ihm genau gegenüberstellen. Jimsy steckte die Hand in die Tasche und zog eine der Papiertüten heraus. Da er schon als Kind immer sehr kräftige Lungen gehabt hatte, war es eine Angelegenheit von Sekunden, die Tüte mit Luft zu füllen und sie mit der anderen Hand zu zerknallen. Wie ein Pistolenschuß wirkte das Zerplatzen der Tüte. Sämtliche Polizisten, einschließlich des Inspektors, wandten die Gesichter in Richtung des Geräuschs. Jimsy zog die Kappe von seinem rechten kleinen Finger, und acht uniformierte Statuen blieben bewegungslos vor ihm stehen.
    Wie auf der Caféterrasse, so hatte Jimsy auch diesmal Glück. Wegen der hohen Stapel von Kisten und Kästen auf dem Kai, die die Fische und das Obst, für das Jimsy einen Ausgleich bezahlt hatte, enthielten, befand sich niemand von der Bevölkerung direkt hinter den Polizisten. Ganz haarscharf hatte es Jimsy wieder einmal vermeiden können, ›sein‹ Volk als ganzes zu versteinern. Nur ein kleiner Junge, der von den Felsen herunter wenige Meter gegen Norden des Hafens angelte, hatte zufällig zur Stadt geblickt und war in das Meer gefallen, eine kleine Statue, die sich an einer Angel festhielt.
    Jimsy gewöhnte sich daran, wenn es notwendig war, schnell zu handeln. Hier und jetzt mußte er der Menschenmenge eine Erklärung für seine Taten geben. Mit dem Rücken zur Wand schob er sich seitlich am Haus entlang, um die Ecke herum und blickte die Menschen am Kai offen an. Das Gemurmel und Geflüster wurde lauter und erregter, aber Jimsy zog durch das Zerknallen einer zweiten Papiertüte die Aufmerksamkeit der Leute auf sich, die sich jetzt langsam auf die weißen Figuren der Polizisten zuschoben.
    »Bitten Sie um Stille«, befahl er dem Dolmetscher, und alle gehorchten diesem Befehl.
    »Mein Volk«, begann Jimsy und streckte die Hände weit von sich, »ihr wart gerade Zeuge eines traurigen, aber unvermeidlichen Vorfalls. Ihr erinnert euch sicher noch an die plötzliche Flucht von Dr. Makkas, der sich eine Stunde, nachdem das Wunder entdeckt wurde, davonmachte. Damals ahnte ich schon den wahren Grund für seine Abreise, aber da ich ihm als einem Kollegen sehr gewogen war, behielt ich es für mich. Jetzt ist die Zeit gekommen, um es auszusprechen. Als Dr. Makkas von mir das Schicksal von Michali Papastavros erfuhr, weigerte er sich, die Gruft zu betreten. Warum? Mein Volk, er glaubte, wenn er mich oder einige andere Mitglieder unseres Unternehmens beschuldigte, Michali beseitigt zu haben, könnte er unsere Verhaftung und Verurteilung in die Wege leiten. Ihr wißt, wie langsam die Behörden arbeiten. Bis wir freigelassen werden würden, nachdem wir unsere Unschuld bewiesen haben, könnte Dr. Makkas sich als der wahre Entdecker der Schätze ausgeben, die unsterblichen Ruhm über Phorkos bringen werden. Ja, mehr noch, dieser neidische und böswillige Mann hat ohne Zweifel vorausgesehen, daß es für unsere Verteidigung notwendig werden würde, die Statue von Michali, der durch Gottes Hand so wunderbar getroffen ist, zum Ort
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