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Magazine of Fantasy and Science Fiction 07 - Musik aus dem All

Magazine of Fantasy and Science Fiction 07 - Musik aus dem All

Titel: Magazine of Fantasy and Science Fiction 07 - Musik aus dem All
Autoren: V.A.
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Männer oder Maultiere, die diese hinauf tragen mußten. (Denn für ein Fahrzeug war es unmöglich, den schmalen Pfad hinaufzufahren.) Jimsy hatte einen geschäftigen Nachmittag vor sich.
    Es war nicht schwierig, die Nachricht von den tödlichen Fingerkuppen zu verbreiten. Seitdem Jimsy in seiner Behausung verschwunden war, hatte sich die ganze Stadt aufgemacht, um die Steinmänner auf der Caféterrasse zu besichtigen und das neue Wunder zu diskutieren. Viele der Leute waren bereits geneigt zu glauben, daß Mr. Grubb, so wie Michali Papastavros, die ›Reliquien‹ beleidigt haben mußte. Und als Jimsy und sein Dolmetscher den Platz überquerten, um sich in das Café zu begeben, fanden sie dort mehrere Menschengruppen vor. Grubbs kleine Gestalt verschwand hinter der Menschenmenge, die ruhigen weißen Gesichter des großgewachsenen Professor Digges und seines Dolmetschers starrten über die schwarzen Köpfe der Menge hinweg.
    Jimsy stieg die Stufen zur Terrasse hinauf, und die Leute machten ihm Platz. Er kletterte auf einen Stuhl, der gegen die Wand des Cafés gelehnt war. Dann streckte er die Hände aus, so daß jeder die beiden kleinen Finger sehen konnte, und hielt eine kleine Rede, die der Dolmetscher Satz für Satz übersetzte.
    »Mein Volk«, begann er, »ich glaube, ich darf euch so nennen, da ich in diesen beiden Fingerspitzen die Mittel dazu habe, euch alle augenblicklich in Stein zu verwandeln. Aber, mein Volk, ich habe nicht die Absicht, etwas Derartiges zu tun, wenn ihr mir gehorcht. Meine Befehle werden sehr einfach sein. Durch Übereinstimmung mit seiner Lordschaft – eine Abmachung, die ich heute nachmittag zu treffen gedenke – werde ich in der Burg leben, bequem, wie ich hoffe, aber nicht luxuriös. Ich habe nicht die Absicht, mich in die Belange des Herrn Bürgermeisters, der Polizei oder der Gesetze zu mischen, unter denen ihr lebt. Ich werde mich selbst mehr der Arbeit des Ausgrabens widmen und ein Museum erbauen, das, wie ich nicht die geringsten Zweifel habe, das berühmteste in der ganzen Welt sein wird. Die Welt wird hierher kommen, um es zu besichtigen. Ihr müßt euch daranmachen, Hotels zu bauen, in denen die Touristen wohnen können, und ihr müßt Läden eröffnen, damit sie etwas einkaufen können. Aber von Zeit zu Zeit werde ich etwas fordern, irgendeinen kleinen Dienst, entweder von einigen oder von euch allen. In diesen Fällen werdet ihr meine Forderungen sofort erfüllen, oder – oder zu dem Ausstellungsraum in dem Museum gebracht werden. Ich denke, das ist alles, danke. Nein, noch etwas: Bleibt, wo ihr seid, bis der Herr Bürgermeister jene herausgesucht haben wird, die mir Lebensmittel, Möbel und all das, was ich brauche, zur Burg hinauftragen sollen. Ich werde auch einen noch benötigen.«
    Noch einmal hielt Jimsy beide Hände nach vorn, streckte die kleinen Finger weit sichtbar von den anderen weg und kletterte dann vom Stuhl. Nachdem er dem Bürgermeister seine sehr bescheidenen Wünsche für die Burg erklärt hatte, ging Jimsy hinunter zum Hafen und ließ den Kapitän des Schiffes kommen. Er erklärte dem Seemann den Sinn seiner Fingerkuppen und machte ihm klar, daß er ihm zu gehorchen habe und daß er nur die Passagiere mitnehmen dürfe, die seine unterschriebene Erlaubnis vorweisen könnten. Der Kapitän sollte, bevor er sich ausschiffte, Jimsy aufsuchen, um seine persönliche Post mitzunehmen. Nachdem auch der Kapitän die Caféterrasse besucht hatte, unterstellte er sich, wie Jimsy er wartet hatte, sofort seinem Befehl. Jetzt brauchte er nur noch den alten Besitzer der Burg aufzusuchen. Jimsy stieg den steinigen Pfad hinauf, dabei übte er, die kleinen Finger nach allen Seiten zu richten; in angemessener Entfernung folgte ihm der Dolmetscher. Der alte Mann, der bereits alles über das Geschehen auf der Caféterrasse und über Jimsys Rede erfahren hatte, stand im Toreingang, um ihn zu empfangen. Aufrecht und würdevoll erwartete er den Fremden.
    »Es war für mich eine große Befriedigung, Mr. Carew«, sagte er, »zu erfahren, daß die Geschichte meines großen Vorfahren, Perseus, jetzt vor der Öffentlichkeit als historische Tatsache bewiesen worden ist. Ich bin Ihnen sehr verbunden. Es wäre aber meines Namens und meines Blutes unwürdig, wenn ich Ihnen meine Burg überlassen würde. Sie müssen sich, fürchte ich, eine andere Unterkunft suchen.«
    Der Dolmetscher übersetzte, und Jimsy machte eine Verbeugung. »Ich kann Ihren Standpunkt verstehen, Sir«, entgegnete
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