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Magazine of Fantasy and Science Fiction 04 - Signale vom Pluto

Magazine of Fantasy and Science Fiction 04 - Signale vom Pluto

Titel: Magazine of Fantasy and Science Fiction 04 - Signale vom Pluto
Autoren: V.A.
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Planetenwesen – du hast es schon vorher geliebt. Aber ich wollte nichts, als es töten. Und jetzt hat es dies für mich getan.« Ein quälendes Gefühl erfüllte ihn. »Ich möchte es auch lieben, aber ich kann nicht. Nicht jetzt. Nicht nach all dem, was geschehen ist. Ich kann einfach nicht, Midori.«
    »Roy! Hör mich an.« Sie stand wieder vor ihm, aber er öffnete die Augen nicht. »Dieses Leben birgt unendliche Möglichkeiten. Es beherrschte seine Umgebung, indem es nur einen winzigen Teil benutzte. Es teilte sich nie, um gegen sich selbst zu kämpfen und sich auf diese Weise weiterzuentwickeln. Es träumte vor sich hin. Es hätte für immer so weiterträumen können.«
    »Aber dann kamen wir? Willst du das sagen?« fragte Craig. »Wir und die Thanasis.«
    »Ja. Wir zwangen es zu Veränderungen, zu genetischen Neubildungen, zum Anheben der Temperaturen und zum Beschleunigen der Vorgänge. Was immer an einer Stelle geschah, konnte an allen anderen Stellen auch geschehen, denn alles ist ein großes Ganzes. Für dieses Ganze ist ein Jahr so viel wie Millionen Jahre Evolution auf der Erde. Es erhob sich zu einer neuen Ebene des Bewußtseins.«
    Er spürte ihre Hand auf seinen Arm. Aber noch immer hielt er die Augen geschlossen.
    »Hör mir zu, Roy! Wir haben es geweckt. Es kennt uns und liebt uns deswegen.«
    »Liebt uns wegen der Thanasis?«
    »Es liebt auch die Thanasis. Es eroberte die Thanasis mit Liebe.«
    »Und mich. Ein minderwertiges Wesen. Einen Parasiten. Ich kann nicht, Midori!«
    »Aber nein, Roy! Bitte, verstehe doch! Es denkt mit uns – biochemisch. Wie jeder kleine Phyto sind auch wir Gedanken in diesem seltsamen Gehirn. Ich glaube, wir stellen sein Bewußtsein ein. Dienen ihm irgendwie als ein System von Symbolen, als eine Art Phantasie ...« Sie senkte die Stimme. Er konnte ihre Wärme und Nähe spüren. »Wir sind seine Gedanken, die auch selbst zum Denken fähig sind – die ersten, die es je von dieser Art kennengelernt hat«, flüsterte sie. »Das alles ist ein großes und heiliges Mysterium, Roy. Nur durch uns erfährt es von seiner eigenen Schönheit und seinen wundersamen Fähigkeiten. Es liebt uns – und es braucht uns.« Sie preßte sich an ihn. »Roy, schau mich an!«
    Er schlug die Augen auf. Sie lächelte ihn bittend an. Seine Hand strich sanft über ihren zarten Rücken, und trotzdem zitterte sie. Dann umarmte er sie fest. Es war alles in Ordnung. Alles war richtig, so, wie es war.
    »Ich kann es jetzt auch lieben«, sagte er. »Durch dich liebe ich es.«
    »Ich gebe dir seine Liebe zurück«, flüsterte sie an seiner Schulter.
    Danach wanderten sie einander umschlingend, von ihrer Liebe trunken, hinunter an den Strand. Sie standen auf glitzerndem Sand, kühles Wasser umspülte ihre Füße.
    »Roy, hast du schon daran gedacht? Wir werden niemals krank sein, niemals alt werden. Niemals sterben müssen.«
    Er preßte sein Gesicht in ihr Haar. »Niemals ist eine sehr lange Zeit.«
    »Wenn wir müde werden, können wir aufgesaugt und von dem planetarischen Bewußtsein durchdrungen werden. Aber das ist nicht der Tod.«
    »Unsere Kinder können helfen.«
    »Und ihre Kinder.«
    »Es könnte das von nun an für jeden tun, nicht wahr?« fragte er sie ruhig.
    »Ja. Für jeden kranken oder alten Menschen, der hierher, kommt«, antwortete sie. »Sie können für immer Jugend und Kraft wiedererlangen.«
    »Ja.« Er blickte hinauf zu dem blauen, gewölbten Himmel. »Aber dort oben ist eine Rakete mit einer Warnbotschaft, die sie davonjagt. Ich wünschte, sie könnten es wissen ...«
    »Daß sie ihre eigene Plage sind.«
    Er streichelte ihren Kopf und drückte ihn fester an seine Schulter.
    »Eines Tages werden sie es erfahren«, sagte er.
     

Der erholsame Tod des George F.
     
Gertrude Friedberg
     
     
    Jeden Morgen stand George auf, warf einen Blick auf die Schreibmaschine und sagte: »Heute kann ich unmöglich arbeiten.« – Und jeden Tag erwies sich das als richtig.
    Doch Mac fuhr fort, uns anzurufen. Seine Stimme klang, als würde er jeden Moment in Tränen ausbrechen. Mir ging es, glaube ich, ebenso. Mac steckte mitten in den Proben zu einem Stack, dessen zweiter Akt umgearbeitet werden mußte, und er zählte auf George, der dies tun sollte. Und jetzt, eine Woche vor der Premiere in Philadelphia, war George immer noch nicht damit fertig.
    »Er sagt, er kann heute nicht arbeiten«, berichtete ich Mac.
    »Ich lasse die ganze Sache auffliegen, Helen. Ich denke nicht daran, mein schönes
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