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Krontenianer - Rendezvous am Bogen (German Edition)

Krontenianer - Rendezvous am Bogen (German Edition)

Titel: Krontenianer - Rendezvous am Bogen (German Edition)
Autoren: Erasmus Herold
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1. Prolog – 1,5 Stunden bis zum Bogen
     
    Nach krontenianischer Zeitmessung errechnete sich das Jahr 2271, nach irdischer Rechnung 2361 AD. Die „ Beautiful Decision “ würde schon bald ihre Handelsroute durch das Garman-System beenden, um nach acht Monaten Reise auf dem Planeten Lumpur zu landen. Die einundsechzigköpfige Crew hatte in den letzten Tagen alles daran gesetzt, das krontenianische Frachtschiff für das heutige Ereignis umzubauen. Die Kartografin Jandin Wellers und ihre beiden Kollegen beobachteten argwöhnisch, wie die Veränderungen eines Sterns, auf seinem Weg in den bevorstehenden Gravitationskollaps, auf die unmittelbare Nähe ihres Raumschiffs wirkten. Ein leiser Summton signalisierte die Ankunft des Aufzugs. Die Tür glitt seitwärts und Captain Rati val’ men Porch betrat die Navigationszentrale, das Auge des Frachters. In dieser Abteilung wurden Strahlungseffekte und Anomalien aufgespürt und bewertet, um vorab alle Gefahren für das Schiff zu erkennen. Die sicheren Flugrouten wurden anschließend an die Piloten übermittelt.
    „Uns bleiben eine, vielleicht zwei Stunden“, informierte Cole, einer der beiden Mannschaftsdienstgrade. „Wann erwarten Sie unsere Navigatorin zurück in der Nav-Zentrale?“
    ‚Ich hoffe bald. Wir werden Marla hier oben brauchen, wenn es losgeht‘, überlegte der Captain. Doch er wusste, sie und sein Stellvertreter Vanti val’ tech Dahr verfolgten eine heiße Spur. Seit Kurzem verdichteten sich die Hinweise auf einen Saboteur an Bord der „ Beautiful Decision “ und so galt es zu klären, wem der Erste trauen konnte und wem nicht.
    „Holen wir uns einen Rapport. Anschließend wird Marla euch bei der Ausrichtung der Scanner unterstützen.“
    Rati val’ men Porch griff zum Kommunikator und rief die beiden Kollegen.
    „Marla, Vanti, wie kommt ihr mit der Suche auf der Krankenstation voran?“
    „Wir prüfen derzeit die Logdateien, doch es ist aufwändiger als erwartet. Ich erkläre später wieso. Sobald wir etwas gefunden haben, melde ich mich“, erwiderte sein Stellvertreter.
    „Okay. Zweiter – ich benötige Marla in fünfzehn Minuten in der Navigationszentrale.“
    „Sie hat es gehört und wird passend zurück sein.“
    Der Captain trat an eines der beiden großen Bullaugen und betrachtete die vereinzelt funkelnden Sterne im Dunkel des nicht enden wollenden Weltalls.
    „Können Sie uns sagen, wie es Richard geht? Wir haben gehört, der gestrige Außeneinsatz ist nicht ohne Komplikationen verlaufen. Etwas soll ihn getroffen haben?“, unterbrach Cole die angespannte Stille.
    Der Erste drehte sich zu Cole, rieb sich mit der rechten Hand über sein Gesicht und verließ das Fenster, um zu den drei Crewmitgliedern zu gehen. „Ich kann Ihnen nicht viel sagen. Er wurde operiert und wir müssen abwarten.“
    „Aber Sie wirken besorgt“, hielt Jandin dagegen.
    „Ja. Richard hatte Kontakt zu mehreren kleineren Objekten, kurz bevor er mit den anderen des Außenteams die Arbeiten am Sonnensegel beenden konnte. Es war uns möglich, eines von diesen Dingern zu separieren und zu zerlegen. Nun erhoffen wir uns dadurch weitere Aufschlüsse. Ich werde zu gegebener Zeit ...“
    „Captain, Entschuldigung. Ich empfange eine Videoübertragung aus Lagerraum 17“, fiel ihm Cole ins Wort. „Sie sollten sich das anschauen, denn laut Sensoren hält sich niemand dort unten auf.“
    „Bringen Sie das Bild auf den Großbildschirm.“
    Cole tätigte zwei Eingaben auf seiner Konsole. Anschließend schauten die vier gespannt auf ein dunkles, flackerndes Bild.
    „Die Frachtraumbeleuchtung ist stark gedimmt, ich werde versuchen, die Helligkeit von hier aus zu erhöhen“, informierte Norman, das zweite Mannschaftsmitglied. Er unternahm einen Versuch, die Kontrolle des Lagerraums an die Navigationszentrale zu übertragen – erfolglos.
    „Der Zugriff wurde mit einer Sperre blockiert“, rechtfertigte sich Norman.
    „Das ist Ina!“, rief Jandin überrascht. „Was macht sie im Lager?“
    Ina Netson verharrte einige Sekunden regungslos im Kamerabild, trat dann näher heran, bis ihr Gesicht die gesamte Bildfläche ausfüllte. Ihre Augen wirkten glasig und leer.
    ,Sie verhält sich merkwürdig‘, grübelte val’ men Porch, betätigte sodann den nächstbesten Kommunikator und rief sein Crewmitglied. „Frau Netson, was machen Sie in Lagerraum 17? Warum ist der Zugriff für die Beleuchtung blockiert? Sind Sie alleine? Brauchen Sie Hilfe?“
    „Ina kann uns nicht hören.
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