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Magazine of Fantasy and Science Fiction 04 - Signale vom Pluto

Magazine of Fantasy and Science Fiction 04 - Signale vom Pluto

Titel: Magazine of Fantasy and Science Fiction 04 - Signale vom Pluto
Autoren: V.A.
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Geld zu opfern, wenn ich kein Drehbuch kriege; das mir paßt.«
    Wie sollte ich ihm beibringen, daß George nicht nur lustlos und bockig, sondern außerdem krank war? Ich hängte ein und blickte George an.
    »Heute kann ich unmöglich arbeiten«, sagte er.
    »Das ist es ja gar nicht.« Ich hielt einen Moment lauschend inne. »Mir gefällt dein Ton nicht.«
    »Der hat dir noch nie gefallen. Was ist denn nun schon wieder damit los?«
    »Dein Brummen hat mich die ganze Nacht nicht schlafen lassen. Und jetzt hast du auch noch dieses Klopfen.«
    »Das kommt alles nur von diesem verdammten Stück. Wer bekäme da kein Klopfen?«
    Aber während des Frühstücks konnte ich feststellen, daß auch er lauschte, und etwas später mußte ich den Dienst anrufen, damit jemand kam, um seine batteriebetriebene Kardiobox anzuschauen.
    Wir warteten den ganzen Tag, und Mac rief wieder und wieder an. George brauchte den ganzen Vormittag, um eine Zeile zu tippen, und den ganzen Nachmittag, um sie wieder auszustreichen.
    »Na, endlich«, sagte ich, als Dr. Stebbins schließlich erschien.
    »Aber, aber, Frau –« (Es regt mich auf, daß er sich nie an unseren Namen erinnert. »De Gaulle«, half ich ihm weiter) »– De Gaulle«, wiederholte er, »Sie können mir deswegen keinen Vorwurf machen. In Brooklyn brach durch den letzten Sturm das Stromnetz zusammen. Eine Menge Leute leben noch immer vom Hausstrom, wissen Sie. Nicht jeder kann es sich leisten, auf Batterie umzustellen. In einer Familie, die ich kürzlich besuchte, waren sechs Personen an einen Akku angeschlossen, den sie aus einem alten Auto ausgebaut hatten.«
    Ich war froh, daß Dr. Stebbins selbst gekommen war. Er war zwar etwas überspannt, aber dafür tüchtig, und er besaß eine Elektriker-Lizenz vom amerikanischen Institut für Kardiozündungen und nicht, wie manche der Jüngeren, von der Arbeitsgemeinschaft für Anschlußvorrichtungen.
    »Was scheint ihm denn zu fehlen?« Immer dieses Bohren mit Hilfe des Wortes »scheint«. Als müßte man immer alles im Kopf haben.
    Ich erzählte es ihm. Er stellte die Lampe an seiner Stirn ein und holte seinen Schraubenzieher, seine Zange und seinen Schraubenschlüssel hervor und legte alles auf den Küchentisch. Wir essen, schlafen und arbeiten in einem Raum.
    »Müssen Sie alles herausnehmen?« fragte ich.
    »Nun, es gibt bei einem künstlichen System eine Menge Nebenteile«, antwortete er in beruhigendem Ton. »Das Atrium und die Kammer lasse ich drin, aber sonst ...«
    Ohne Zögern begann er, die äußeren Platten von Georges Brustkasten zu entfernen.
    »Ich mag nur nicht, daß alles auf dem Fußboden verstreut wird. Das Hausmädchen wird bald kommen.«
    Dr. Stebbins betrachtete das EKG auf dem Polaroidband, das sich aus Georges geöffneter Brust herausschlängelte.
    »Verdammtes Durcheinander«, sagte er.
    »Wirklich?« fragte George mit gebrochener Stimme.
    »Der Börsenmarkt«, erwiderte der Doktor.
    Dr. Stebbins hatte die unselige Angewohnheit, sich über belanglose persönliche Angelegenheiten auszulassen, während er seine elektrischen Reparaturen vornahm.
    Inzwischen hatte er eine Menge von Georges Innerem auf dem Boden ausgestreut und seinen Testkasten aufgebaut. Er führte eine mit einer Antenne versehene Sonde in eine von Georges Elektroden ein. Gespannt beobachteten wir die glatten weißen Flächen der verschiedenen kleinen Birnen im Kasten. Ein Licht blinkte auf.
    »Verdammt!« stieß Dr. Stebbins hervor.
    »Was ist los?« schrie George erschreckt, und ich hielt mir die Hand vor den Mund, um einen Entsetzensschrei zu ersticken. – »Ich habe ganz vergessen, der Zentrale zu melden, wo ich mich aufhalte.«
    »Aber sein Herz? Was hat das Licht zu bedeuten?«
    »Ach das! Das ist völlig normal. Das bedeutet, daß sein Herz funktioniert. Jetzt wollen wir noch die Diastole untersuchen.«
    Er steckte noch ein paar weitere Kontakte ein. Einige Lampen leuchteten auf; manche flackerten und gingen wieder aus.
    »Nun, Herr ...« (»Chatterley«, sagte George) »... Chatterley«, wiederholte der Doktor, »was Ihnen dieses Klopfen verursacht, ist ganz einfach die interkostale Verbindung. Die Amplitudenkontrolle reicht nicht aus. Sie benötigen eine neue Batterie und einen neuen automatisch geregelten Transformator. Ist Ihr Herz kaskoversichert?«
    »Das schon – aber Sie wissen doch: Bis eine Überholung bewilligt wird!« antwortete George. »Können Sie das nicht reparieren?«
    »Gewiß kann ich das. Und ich darf behaupten, daß sie
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