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Maedchenfaenger #4

Titel: Maedchenfaenger #4
Autoren: Jilliane Hoffman
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du Petze! Wird dir viel bringen, weil sie nämlich NICHT DA ist! Und ich erzähl ihr dann, dass du den ganzen Tag das Videospiel gespielt hast, das du erst nach den Hausaufgaben spielen darfst!», schickte sie noch hinterher und ließ sich wieder aufs Bett fallen.
    «War's das Balg?», fragte Molly. «Was macht der in deinem Zimmer?»
    «Er ist nicht drinnen. Aber vor der Tür. Ich höre ihn durch den Spalt atmen. Ich wünschte, ich hätte Insektenspray.» Lainey kniff die Augen zusammen. «Manchmal hasse ich ihn, M. Ich schwör's.» Molly hatte auch einen kleinen Bruder, doch der war lieb. Meistens jedenfalls.
    «Was hat er jetzt wieder gemacht?»
    «Er ist an meine Bücher gegangen. Hat Schnurrbarte in meine Betty-und-Veronica-Comics gemalt. Sie sind total ruiniert. So ein Arschloch.»
    «Hast du es deiner Mutter gesagt?»
    «Träum weiter. Als würde das was bringen. Wahrscheinlich hat sie ihm meine Comics und den Filzstift gegeben, weil dem armen Baby langweilig war.» Sie öffnete den Nagellack und be­gann, sich die Zehennägel zu lackieren.
    «Du musst es ihr sagen.» Molly schniefte. «Er darf nicht an deine Sachen gehen.»
    «Sie ist nicht da. Arbeitet.»
    «Und Todd?»
    Todd war Laineys Stiefvater und ein völlig anderes Kapitel. Ihre Mutter behandelte Bradley wie ein Baby, aber Todd bevor­zugte ihn eindeutig, was klar war, denn Brad war schließlich sein Kind, und Lainey war nicht sein Kind, und so war das Leben. «Der ist auch noch nicht da, Gott sei Dank. Ich bin die Babysitte­rin.» Lainey warf einen finsteren Blick zur Tür. «Denk nicht, dass er auf mich hört.»
    «Babysitterin? Oho. Das heißt, du bist im Moment die Ver­antwortliche. Meine Mutter hat zu Sean gesagt, dass körperliche Strafe in Florida erlaubt ist, was bedeutet, sie kann ihm mit ihrer Haarbürste den Hintern versohlen, und du kannst Bradley mit deinem Gürtel eins überziehen.» Sie lachten beide.
    «Gute Idee. Aber wenn das Balg auch nur einen einzigen blauen Fleck auf seinem milchweißen Popöchen hat, kriege ich Hausarrest bis zur Highschool. Ich IGNORIERE ihn einfach, während er wie ein PSYCHOPATH unter meiner TÜR AT­MET!!!»
    Aus dem Computer ertönte ein melodisches Klingeln. Jemand hatte ihr eine Nachricht geschickt.
    Lainey warf einen Blick auf den Computer, und ihr Herz klopfte plötzlich wieder wie wild. Sie wusste sofort, wer es war.
     
    ElCapitan:    bist du online?
     
    «O Gott, M.!», flüsterte sie ins Telefon. «Er chattet mich an. Was soll ich machen?»
    Molly lachte. «Sag hallo!»
    «Ja, aber das heißt garantiert, dass er meine E-Mail bekommen hat.»
    «Nein, heißt es nicht. Vielleicht schreibt er von seinem Black­berry aus.»
    «Er hat kein Blackberry», entgegnete Lainey, doch nach einer Sekunde sagte sie: «Glaube ich jedenfalls, dass er keins hat.»
    «Ist doch egal. Ich meine, es kann sein, dass er das Foto noch nicht gesehen hat.»
    Lainey stand auf und fing an, im Zimmer auf und ab zu gehen. «Er will wissen, ob ich da bin.»
    «Sag einfach hallo, du Idiot. Mach schon. Jetzt gleich.»
    «Jaja, ich mach ja schon ...» Nie in ihrem Leben hatte es sie so viel Kraft gekostet, ein paar Buchstaben in den Computer zu tip­pen. Es fühlte sich an, als hätte ihr jemand Blei in ihre zitternden Fingerspitzen gegossen.
     
    LainBrain:    hi
     
    Tief Luft holen. Ruhig bleiben. «Okay, M. Ich hab's getan.» Wieder klingelte der Computer.
     
    ElCapitan:    bin grade nach hause gekommen, trai­ning hat länger gedauert, der trainer ist immer noch sauer wegen dem spiel von letzter woche.
     
    «Was? Was schreibt er?», bettelte Molly. «Jetzt sag schon!»
    «Nichts. Nur dass er eben vom Football-Training nach Hause gekommen ist. Vielleicht hast du recht. Vielleicht hat er es noch nicht gesehen.» Sie wartete einen Moment. «Oder vielleicht hat er es gesehen und findet es grauenhaft! M.!»
     
    ElCapitan:    hab deine mail bekommen
     
    Lainey hielt die Luft an. «Und? Lainey!»
     
    ElCapitan:    schönes foto
     
    Lainey atmete hörbar aus, als hätte jemand mit einer Nadel in ihre voll aufgepumpten Lungen gepikt. «Er hat gesagt, schönes Foto, M.! Ist das gut?» Doch schon beim Fragen musste sie grinsen.
    «Du bist so doof. Ich hab dir doch gesagt, dass du heiß aus­siehst. Pass bloß auf, dass deine Mutter das Foto nicht sieht. Die rastet aus. Apropos ausrastende Mütter, meine ist unten und kriegt gerade einen Anfall. Ich muss zum Essen. Grüß Brad das Balg von mir.» Sie lachte. «War nur ein
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