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Maedchenfaenger #4

Titel: Maedchenfaenger #4
Autoren: Jilliane Hoffman
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du das erraten?» Auf der Klappe ihrer schwarzweißen Bücherta­sche war ein Bild von Edward Cullen, dem jungen Vampir, der in Laineys absolutem Lieblingsfilm von Robert Pattinson gespielt wurde. «EDWARD» stand in Siebdruck darunter. Ihre Mutter weigerte sich, schicke Schulranzen oder Lunchboxen zu kaufen, weil sie sagte, «die verdammten Stars haben schon genug Geld», und so hatte Lainey all ihr Geburtstagsgeld gespart und sich die Tasche selbst gekauft. Am Tag vor Schulanfang hatte sie bei Target gerade noch die allerletzte ergattert. Zuerst hatte sie Angst, dass die Tasche für die Mittelstufe vielleicht zu kindisch sein könnte, aber Melissa hatte sie auch, und Molly wollte eine, und schließ­lich hatte sich nicht mal Liza darüber lustig gemacht, was ein gutes Zeichen war.
    «New Moon will ich unbedingt gleich am ersten Tag sehen, wenn er rauskommt. Das war so cool. Hey, vielleicht können wir zusammen reingehen», schlug Carrie vor. «Wir wohnen drüben in Coral Hills.»
    «Klar», sagte Lainey lächelnd. «Das wäre lustig. Neunzehnter November. Ich bin da.»
    «Meinst du, deine Mutter würde vielleicht erlauben, dass wir in die Mitternachtsvorstellung gehen?»
    Lainey zuckte die Achseln. «Weiß nicht ...»
    «Meine ist auch so.» Carrie verdrehte die Augen. «Sie behan­delt mich manchmal wie ein Baby. Es ist doch nur ein Film.»
    «Ich habe Twilight zum Geburtstag auf DVD bekommen. Ich habe ihn sicher schon hundertmal gesehen. Am besten finde ich die Stelle, wo Bella Edward fragt, wie alt er ist, und er sagt: , und dann fragt sie ihn:
    Carrie nickte. «Und er antwortet einfach: Und wie er sie ansieht, als er sie mit hoch auf den Baum nimmt.» Sie biss sich auf die Lippe und seufzte. «Diese Augen ...» Dann zeig­te sie plötzlich auf das Ringbuch, das Lainey in der Hand hielt. «Hey! Wer ist das?»
    Auf dem Einband des Ringbuchs klebte das Foto von Zach, das vorher an ihrem Computerbildschirm hing. Lainey schob sich eine Haarsträhne hinter das Ohr. «Ach, das ist mein Freund», ant­wortete sie schnell, während ihr das Blut in die Wangen stieg und sie wahrscheinlich aufleuchtete wie ein Weihnachtsbaum. Sie schluckte den Kloß herunter, der plötzlich ihre Luftröhre blockierte.
    Die Zeit blieb stehen. Lainey hörte das Blut in ihren glühen­den Ohren rauschen.
    «Oh», sagte Carrie nach kurzem Zögern mit einem unsiche­ren Lächeln. «Der ist ja süß.»
    Glücklicherweise klingelte es, bevor Carrie weitere Fragen stellen konnte. Hastig steckte Lainey ihr Ringbuch ein, warf sich die Tasche über die Schulter und winkte Carrie zum Abschied zu, bevor sie in der Menge verschwand, die aus der Cafeteria stürmte.
    Ihr Freund? Puh ... wo war das denn hergekommen? Das Wort war ihr einfach so rausgerutscht. Sie hatte nicht geplant, ihn so zu bezeichnen. Sie hatte überhaupt nicht darüber nachgedacht. Sie hatte sich auch nie vorgemacht, dass es so wäre, nicht mal in der Abgeschiedenheit ihres Zimmers, wenn keiner zusah, wie sie es früher manchmal mit Filmstars getan hatte. Es war ihr ziemlich peinlich - als hätte jemand sie bei etwas Verbotenem erwischt -, und gleichzeitig hatte sie seltsame Hochgefühle. Als wäre sie end­lich in das größte Geheimnis der Welt eingeweiht worden. Sie hatte einen Freund.
    Da war es wieder. Außerdem, genau genommen war Zach schließlich auch so was Ähnliches, oder? Während sie sich den Weg durch die Menge bahnte, verkniff sie sich ein Grinsen. Auf einmal fühlte sie sich nicht mehr so allein wie noch heute Mor­gen. Und auch nicht mehr wie ein Loser. Immerhin hatte sie einen Freund.
    Je länger Lainey darüber nachdachte, desto vertrauter wurde der Klang in ihrem Kopf. Sie hatte noch nie einen Freund gehabt. Anders als Molly und Melissa hatte nie einer sie gefragt. Und doch war Zach mehr ihr Freund, als es Peter Edwards je für Molly gewesen war. Das Einzige, was die beiden getan hatten, als sie letztes Jahr «miteinander gingen», war nämlich, in den Pausen zu quatschen und ein paarmal zu telefonieren - wie lange? Ein paar Minuten? Na gut, sie hatten sich geküsst, aber auch nur, weil Pe­ter Molly auf dem Flur die Zunge in den Mund gesteckt hatte, als seine Freunde vorbeikamen, nur damit sie jeder knutschen sah. Molly hätte ihm die Zunge fast abgebissen, so erschrocken war sie und angewidert. Sie hatte ihr erzählt, es hätte sich angefühlt wie ein Zungenkuss von Stubbs, der Bulldogge ihres Onkels.
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