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MacAllister 6 Die schottische Wildkatze

MacAllister 6 Die schottische Wildkatze

Titel: MacAllister 6 Die schottische Wildkatze
Autoren: Kinley MacGregor
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Mitgefühl gilt den Bären und Wölfen, sollten sie dir und deinesgleichen begegnen.«
    Wut erfüllte sie, während sie sich zum millionsten Male wünschte, als Mann geboren zu sein. Dann würde sie nämlich Lochlan MacAllister die Prügel verabreichen, die er verdiente.
    »Du bist eine Laus.«
    Er schaute an ihr vorbei zu den Wachen, die sie beinahe eingeholt hatten. »Hier kommen deine beiden Freunde. Ich bin sicher, sie sind überglücklich, wenn sie dich sicher nach Hause bringen dürfen.«
    Sie warf ihm einen vernichtenden Blick zu, ehe sie vom Pferd sprang. »Du ... du widerliches Ungeheuer!«, stieß sie aus, ehe sie ihre Röcke raffte und zu rennen begann.
    Lochlan lehnte sich in seinem Sattel zurück und schaute ihr nach, während sie so schnell wie möglich weglief. Sie war behände und flink zu Fuß. Sie im Stich zu lassen, war genau das, was sie für ihre Beleidigungen verdiente. Aber seine Zufriedenheit endete jäh, als er sah, wie die Wachen sie einholten. Der größere der beiden Männer, der über Bärenkräfte zu verfügen schien, packte sie grob, riss sie an einem Arm in die Höhe und warf sie bäuchlings vor sich über sein Pferd. Sie schrie auf und fluchte, trat um sich und versuchte den Mann zu beißen, der rasch seine Arme aus ihrer Reichweite zog, während er sie mit einer Hand festhielt.
    Lochlan zuckte zusammen, als er sie so auf dem Bauch über dem Pferderücken liegen sah. Er war selbst ein oder zweimal gezwungen gewesen, das zu tun, und wusste aus eigener Erfahrung, wie schmerzhaft es sein konnte.
    Was kümmert es dich? Das ist Sache ihres Vaters.
    Aber in Wahrheit konnte er es nicht ertragen zuzusehen, wie irgendjemand so misshandelt wurde — selbst ein widerspenstiges kleines Biest wie sie nicht.
    Sie hat dich gebissen.
    Das stimmte. Dennoch hatte sie Ewan das Leben gerettet. Er war es ihr schuldig.
    Oh nein, Lochlan, denk nicht einmal daran.
    Es war zu spät, er trieb sein Pferd schon an und folgte ihnen. Die Männer warfen ihm einen Blick zu und gaben ihren eigenen Tieren die Sporen.
    »Wartet!«, rief Lochlan. Bei diesem Tempo musste sie unweigerlich schlimme Schmerzen erleiden.
    Aber sie wurden nicht langsamer.
    Da er keinesfalls wollte, dass sie weiter Schaden nahm, ließ er sich zurückfallen und folgte ihnen mit größerem Abstand. Früher oder später mussten sie anhalten und ausruhen, dann konnte er sie ihnen abjagen und sicher nach Hause bringen - ohne Misshandlungen.
    Seine Schulter meldete sich, erinnerte ihn an ihren Biss. Wenigstens würde sie nicht weiter misshandelt. Die Entscheidung, ob auch er das Glück hätte, war noch nicht gefallen.
    Als hätte er Zeit, sie nach Hause zu bringen. Er hatte eine Mission zu erfüllen, wollte mehr über den Verbleib seines Bruders Kieran herausbekommen, der vor Jahren verschwunden war. Seit Kieran sein Schwert und sein Plaid am Ufer eines Sees zurückgelassen hatten, hatten alle angenommen, er habe sich das Leben im Wasser genommen, nachdem ihm eine Frau das Herz gebrochen hatte. Aber sein Leichnam war nie gefunden worden.
    Diese Geschichte war nicht angezweifelt worden, bis eines Abends ein Duplikat des Plaids aufgetaucht war, in der Nacht, in der Lysander getötet worden war. Seit dem Augenblick war Lochlan auf der Suche nach Hinweisen über Kierans Verbleib.
    Seine Suche hatte ihn bis nach Südfrankreich geführt, wohin sein Bruder, wie er inzwischen überzeugt war, gegangen war, nachdem er seinen Selbstmord vorgetäuscht hatte. Vor ein paar Tagen hatte Lochlan erfahren, dass der Ritter, der Kieran zum letzten Mal im Heiligen Land gesehen hatte, Stryder of Blackmoor war.
    Stryder war auf einem Turnier in der Normandie, weshalb Lochlan sich hier aufhielt. Dieses Turnier würde nur noch ein paar Tage dauern, es war unverzichtbar, dass er dort ankam, ehe die Ritter alles zusammenpackten und weiterzogen.
    Wenn er doch nur nicht Catarina in ihrer verzwickten Lage gesehen hätte! Ob er es wollte oder nicht, er hing nun in der Sache drin. Er konnte sie nicht leiden lassen, selbst wenn sie es eigentlich verdiente.
    Verflucht und zur Hölle.
    Er war mit - wie sein Bruder Braden es auszudrücken pflegte — einem gottlosen Verantwortungsgefühl geboren. Seine Familie hatte ihm schon früh Verpflichtungen aufgesattelt, und er konnte sie seither nicht wieder abschütteln. Er wünschte sich zum ersten Mal, mehr wie Braden, Ewan oder Kieran zu sein, die ihr eigenes Leben führen konnten. Sie mussten sich nicht um die Folgen ihres Tuns
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