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091- Das Schloß der teuflischen Deborah

091- Das Schloß der teuflischen Deborah

Titel: 091- Das Schloß der teuflischen Deborah
Autoren: Larry Brent
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Sie schreckte
zusammen.
    Susan Anne
Hoogans Herzschlag beschleunigte sich, der Schweiß brach ihr aus, und ihre
Hände wurden feucht. Ein beklemmendes Gefühl der Angst überflutete sie, und sie
hörte Stimmen, vernahm Geräusche und erblickte schemenhafte Gestalten, die sich
aus dem Dunkel vor ihr lösten und auf sie zukamen.
    Menschen aus
einer anderen Zeit in farbenprächtiger Kleidung umringten sie.
    Susan Anne
Hoogan schrie gellend auf.
    Ich werde
verrückt!, hämmerte es in ihrem fiebernden Hirn. Ich drehe durch! Das muß an
dem Stoff liegen, verdammt noch mal! Dabei habe ich doch schon wochenlang
nichts mehr zu mir genommen!
    Sie zitterte
am ganzen Körper. Wie in Hypnose starrte sie auf den Schneidetisch, vor dem sie
eben noch saß und ihre Filme bearbeitete. Was sie sah, hörte und spürte, ging
über ihren Verstand und ihre Kräfte. Die Vierundzwanzigjährige stöhnte. Alles
vor ihren Augen verschwamm.
    Wie aus
weiter Ferne hörte sie das Telefon im angrenzenden Zimmer läuten.
    Für einige
Sekunden riß sie die Realität aus dem furchtbaren Traum, dessen Personen für sie
zu existieren schienen.
    Susan Anne
jagte in das angrenzende Zimmer. Doch das Grauen und die Beklemmung blieben.
Sie konnte sich nicht davon lösen.
    Die Gestalten
waren hinter ihr. Sie hörte den Lärm aus ihrem Arbeitsraum.
    Die Tür flog
hinter ihr zu.
    Die Filmproduzentin
schüttelte sich vor Entsetzen.
    Greifbar nahe
stand das furchtbare Bild vor ihren Augen.
    »Der Kopf!
Mein Gott, er schlägt ihr den Kopf ab!« Sie brüllte es heraus, griff zum
Telefon und riß den Hörer von der Gabel.
    »Helft mir!«
gurgelte sie mit letzter Kraft, während sie in die Knie ging und der Schwäche
nicht mehr Herr wurde. »Ich muß sterben!«
    »Susan?«
fragte die erschrockene Stimme am anderen Ende der Strippe. Es war eine Frau.
    »Was ist denn
los? So rede doch!« Aber Susan Anne Hoogan konnte das nicht mehr. Der Hörer
fiel kraftlos aus ihrer Hand. Die Filmproduzentin kippte zur Seite und schlug
auf den Boden.
    »Susan!
Suuusaan?« klang es leise aus dem baumelnden Hörer. Es war die Stimme von
Miriam Brent!
     
    ●
     
    Die Schwester
des erfolgreichen PSA-Agenten Larry Brent verließ sofort das kleine Appartement
im Herzen von Manhattan, stieg in ihren saphirblauen Sportwagen und brauste
davon. Wie ein Geschoß jagte das flache Gefährt durch die belebten Straßen New
Yorks.
    Miriams
Gesicht war maskenhaft starr und kalkweiß. Unmittelbar nach dem Telefongespräch
hatte sie die Polizei und einen Arzt verständigt und sie zu Susan Anne Hoogans
Adresse geschickt. Miriam wußte nicht, was sich in der Wohnung der Freundin,
die durch eine Reihe unkonventioneller und umstrittener Filme bekanntgeworden
war, abgespielt hatte. Nur eines war Miriam klargeworden: Es bestand Gefahr! So
schnell wie möglich mußte jemand in die Wohnung gelangen.
    Miriam Brent
war fest davon überzeugt, daß die Polizei schon da war. Allerlei Gedanken
schossen durch den Kopf der jungen, dunkelhaarigen Amerikanerin.
    War Susan
Anne wieder rückfällig geworden? Sie war eine Zeitlang von harten Drogen
abhängig gewesen, hatte aber den Weg zurück in ein geordnetes Leben gefunden.
Wenn man den Zeitungsartikeln über sie – und ihren eigenen Worten – Glauben
schenken konnte. Susan Anne Hoogan machte Schlagzeilen damit, daß sie sich aus
eigenem Willen auf eine kleine australische Insel zurückgezogen hatte, die
nicht bewohnt war. Auf dieser Insel lebte sie, hermetisch abgeriegelt von
jeglicher Zivilisation. Einmal wöchentlich war ein kleines Versorgungsboot vom
Festland abgefahren, und versorgte sie mit Lebensmitteln und frischem
Trinkwasser.
    Auf diese
Weise hatte Susan Anne Hoogan zwei volle Jahre auf der unbewohnten Felseninsel
verbracht, in einer Höhle gelebt und war nur mit dem Notwendigsten ausgerüstet
gewesen. Selbst auf ein Radio verzichtete sie, auch auf Besuche von Freunden
und Verwandten. Sie wollte keinerlei Kontakte zur normalen Welt, wie sie sich
stets ausgedrückt hatte.
    Sie lebte in
größter Einsamkeit, und es war ihr gelungen, dem Rauschgift zu entsagen. Auf
der Insel gab es keine Versuchung, keine Möglichkeit, an Drogen heranzukommen.
Es war eine harte, aber heilsame Zeit für Susan Anne gewesen. Sie brach alle
Kontakte zu denen ab, die ihr die Mittel besorgt hatten, wurde clean, und seit
einigen Monaten lebte sie in einer neuen Wohnung in der 27. Straße und machte
Filme.
    Miriam lernte
sie auf einer Künstlerparty in einem Theaterkeller auf dem
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