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MacAllister 6 Die schottische Wildkatze

MacAllister 6 Die schottische Wildkatze

Titel: MacAllister 6 Die schottische Wildkatze
Autoren: Kinley MacGregor
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gestorben sein konnte, an dem er allein zum See gegangen war.
    Aus irgendeinem unerfindlichen Grund hatte sein Bruder seinen Tod vorgetäuscht und Schottland verlassen.
    Aber warum?
    Warum hatte Kieran ihnen keine Nachricht geschickt? Warum sollte er sie jahrelang in dem Glauben lassen, er sei tot?
    Lochlan setzte sich, als ihm die Bedeutung des Fundes klar wurde.
    Zweifellos hatten die MacKaids das Plaid entdeckt, nachdem sie Lysander umgebracht hatten.
    Sie wussten sicher genau, wem es gehörte und was es bedeutete. Darum hatten sie es den MacAllisters geschickt.
    Lochlan leerte seinen Alekrug mit einem Zug.
    Irgendwo dort draußen war Kieran MacAllister vielleicht noch am Leben.
    Möge Gott ihm beistehen, sollte Lochlan ihn finden.
    1
    Acht Monate später
    Catarina biss die Zähne zusammen, während sie ihren Daumen bei dem Versuch, sich aus den Fesseln zu befreien, fest gegen ihre Hand presste. Schweiß tropfte ihr von der Stirn, juckte sie an der Nase, aber sie wagte es nicht, ihn sich wegzuwischen. Die Zeit war zu kostbar dafür.
    Jeden Augenblick konnten ihre Entführer zurückkommen.
    Sie verabscheute sie für ihre Schandtaten, wünschte jedem Einzelnen eitrige Pusteln auf jedes Körperteil, besonders aber auf das, das Männern wichtiger als alle anderen war.
    Das raue Seil scheuerte auf ihrer Haut, während sie versuchte, sich zu befreien. Nicht dass es sie kümmerte. Alles, was zählte, war ihre Freiheit. Wenn sie die erlangt hatte, würde sie alle dafür zahlen lassen, dass sie sie von ihren Lieben getrennt hatten. Wie konnten sie es nur wagen!
    Sie zerrte immer wieder an dem groben Seil, versuchte die Fesseln abzustreifen. Dann beugte sie sich vor, um den festen Knoten mit den Zähnen zu lockern. Aber statt das verschlungene Seil zu lösen, hatte sie eher das Gefühl, als lösten sich dabei nur ihre Zähne! Mit einem Fluch schloss sie die Augen und betete, während sie mit aller Kraft gegen die Fesseln kämpfte.
    Sie spürte, wie ihre Haut aufplatzte, als der Hanf darüber rieb. Trotzdem ließ sie in ihrem Bemühen nicht nach. Mit einem schmerzhaften Ruck kam ihre Hand schließlich frei.
    Wenn sie zum Weinen neigen würde, hätte Cat jetzt vor Erleichterung geschluchzt. Aber Tränen hatte sie schon vor Jahren abgeschworen. Sie wischte sich noch einmal über die Stirn, holte tief Luft, dann blies sie über ihre Hand, um wenigstens einen Teil ihres Schmerzes zu lindern. Dabei blickte sie sich im Raum nach einer Waffe um.
    Da war nichts.
    Außer dem Feuer im Kamin. Aus zusammengekniffenen Augen betrachtete sie die brennenden Holzscheite, als ihr eine Idee kam. Sie fasste unter ihr Kleid, riss Stoff von ihrem Hemd, bis sie genug davon hatte, um ihre Hände darin einzuwickeln, bevor sie ins Feuer griff.
    »Meinst du, sie macht uns noch weiter Schwierigkeiten?«
    Bei dem Geräusch näher kommender Männerschritte machte ihr Herz vor Angst einen Satz. Sie trat von dem behelfsmäßigen Kamin weg, fasste den Holzknüppel fest mit beiden Händen und stellte sich hinter die Tür, wo sie sie nicht sehen konnten, ehe es zu spät war.
    »Noch mehr Ärger und wir verpassen ihr eine ordentliche Tracht Prügel, Anweisungen hin oder her.«
    »Viel Glück dabei. Mein Auge pocht immer noch von dem letzten Zusammentreffen mit ihrer Faust. Ich schwöre, die Hexe kämpft wie ein Mann.«
    Die Tür wurde aufgestoßen.
    Catarina wartete mit angehaltenem Atem, bis sie eingetreten waren. Ohne den Blick von ihnen abzuwenden, schwang sie das Holz mit ganzer Kraft dem zweiten Mann an den Kopf.
    Er schrie auf, dann fiel er gegen den ersten. Mit klopfendem Herzen wandte sie sich dem anderen zu, traf ihn dreimal, dann raffte sie ihre Röcke und lief so schnell weg, wie sie nur konnte.
    Sie duckte sich und schlüpfte aus der Sattelkammer, rannte zu der offenen Stalltür. Die Männer riefen ihr hinterher, stehen zu bleiben. Aber lieber würde sie sterben, als sich ihnen zu ergeben.
    Draußen zögerte Catarina, als sie die Menschenmenge in dem kleinen Dorf erblickte. Viele Köpfe drehten sich zu ihr um, sie wurde neugierig angestarrt, als sie zu einem gesattelten Pferd am Dorfrand lief. Das zu stehlen würde ihr Todesurteil bedeuten, wenn sie gefasst würde. Aber ehrlich gesagt, der Tod war ihr lieber, als sich der Zukunft zu stellen, der diese grässlichen Männer sie entgegenbrachten.
    »Haltet sie!«, rief einer ihrer Entführer. »Zwanzig Goldtaler für den, der sie festhält.«
    Catarina zuckte im Geiste zusammen, als die Menge ihre
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