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MacAllister 6 Die schottische Wildkatze

MacAllister 6 Die schottische Wildkatze

Titel: MacAllister 6 Die schottische Wildkatze
Autoren: Kinley MacGregor
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gleiten. »Ist das Lysanders?«
    Der Junge schluckte. »Ich weiß nicht, Mylord. Mir wurde nur gesagt, ich solle es Euch übergeben und auf keinen Fall öffnen.«
    An seinem bleichen Gesicht konnte Lochlan ablesen, dass der Junge diese Anweisung wohl nicht befolgt hatte.
    »Wer hat es dir gegeben?«, fragte Lochlan.
    Der Junge kratzte sich unbehaglich am Hals. »Er sagte, es ist ein Brief für Lord Alexander darin und ... und ich soll ausrichten, dass das nächste Mal Seine Lordschaft jemand anderen, besseren als einen dreckigen französischen Ritter schicken soll.« Der Junge zitterte inzwischen am ganzen Leib. »Kann ich jetzt wieder nach Hause?«
    Alexander nickte.
    Der Junge schoss aus dem Saal, als wären ihm die Höllenhunde auf den Fersen.
    Lochlans Stirnrunzeln vertiefte sich.
    Alexander musterte das Bündel. »Wie merkwürdig.«
    »Aye«, stimmte ihm Lochlan zu und beugte sich vor, um es ebenfalls zu betrachten. »In der Tat.«
    Alexander öffnete die Verschnürung, schlug das Leder auseinander und kippte seinen Inhalt auf den Tisch.
    Lochlan sprang auf, sobald er das grünschwarze Plaid erblickte, das sein Vater vor vielen Jahren für seine Söhne hatte anfertigen lassen. Nur er und seine Brüder besaßen seines Wissens Plaids in diesem besonderen Muster.
    Sein Blut wurde eiskalt, als er es ungläubig anstarrte.
    Alexander faltete ein kleines Stück Pergamentpapier auf, während Lochlan das Tuch zu sich zog, um es näher zu betrachten.
    »Canmore«, las der Ältere laut, »ich mag es nicht, wenn man mich zum Narren hält. Du kannst den Gauklern sagen, dass sie die Nächsten auf unserer Liste sind. Du hättest dem König nicht von uns erzählen dürfen. Hättest du den Mund gehalten, könnte deine Tochter am Leben bleiben. Jetzt kommen wir sie uns holen und die restlichen MacAllisters dazu. Seid wachsam, wir lauern euch auf.«
    Alexanders Hände zitterten, und sein Gesicht wurde dunkelrot vor Zorn. »Es ist unterzeichnet mit Graham MacKaid.«
    Lochlan hörte ihn kaum. Sein Blick hing wie gebannt an den beiden Buchstaben, die in die Ecke des zerrissenen Plaids gestickt waren.
    K.M.
    Kieran MacAllister.
    Aber wie?
    Wer konnte in den Besitz von Kierans Plaid gekommen sein? Und vor allem auf welche Weise? Niemand außerhalb ihres Clans hatte darauf Zugriff.
    Nach mehr Hinweisen suchend breitete Lochlan den Stoff aus und fluchte laut, als eine abgetrennte Hand aus den Falten zu Boden fiel.
    Alexander fluchte ebenfalls, als er die Gliedmaße mit dem merkwürdigen Brandmal auf dem Handrücken entdeckte.
    »So wahr mir Gott helfe«, knurrte er. »Ich werde jeden einzelnen von diesen Hundesöhnen dafür umbringen.«
    Lochlan fiel es schwer zu atmen. Sich zu konzentrieren. Er versuchte sich das Gesicht des Mannes ins Gedächtnis zu rufen, den er nur kurz getroffen hatte. Eines Mannes, dem er offensichtlich zu wenig Beachtung geschenkt hatte.
    »Wer war Lysander?«, fragte er Alexander.
    »Ich weiß es nicht, um ehrlich zu sein. Ich traf ihn vor etwa fünf Jahren in Frankreich, als ich einen Freund besuchte. Er war gerade erst aus dem Heiligen Land zurückgekehrt und weigerte sich, über seine Erlebnisse dort zu sprechen.«
    »Und dieses Plaid?«
    Alexander zuckte die Schultern. »Er trug es, als er nach Arbeit fragte. Bedeutet es Euch etwas?«
    Es bedeutete ihm mehr als sein Leben. »Hat er gesagt, wie er darangekommen ist?«
    Alexander schüttelte den Kopf. »Ich weiß nur, dass es ihm wichtig war. Die Kammerzofe meiner Frau wollte es ihm einmal wegnehmen und waschen, er hat ihr dafür fast den Kopf abgerissen. In der ersten Zeit in meinen Diensten war er ziemlich wild.«
    Damit hob Alexander die Hand auf und ging den Priester suchen, damit der entschied, was damit geschehen sollte.
    Lochlan fuhr mit dem Finger die Buchstaben in der Ecke nach und starrte auf die Initialen, die seine Mutter gestickt hatte.
    Wie konnte ein Franzose an Kierans Plaid kommen?
    Keiner der Brüder war je weiter südlich als nach England gereist, außer Sin, aber Sin hatte kein Plaid mitgenommen.
    Wären nicht die Initialen, hätte er angenommen, der Weber habe einfach heimlich mehr von dem Stoff gemacht und ihn weiterverkauft.
    Aber diese Buchstaben passten zu denen auf seinem eigenen Plaid, dem von Braden und Ewan.
    Nein, dies war Kierans. Er wusste es. Es gab keinen Zweifel daran, dass dieses Tuch seinem Bruder gehörte. Seinem Aussehen nach war es alt.
    Ein Souvenir aus dem Heiligen Land.
    Was bedeutete, dass Kieran nicht an jenem Tag
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