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Macabros 121: Höllenmarionetten

Macabros 121: Höllenmarionetten

Titel: Macabros 121: Höllenmarionetten
Autoren: Dan Shocker
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waren in dem Kabinett zurückgeblieben.
Ein spanischer Edelmann, eine Bauersfrau und ein
Indianerhäuptling, der sich abwesend eine Pfeife stopfte.
    Keiner der Ankömmlinge hatte das Gefühl, daß die
Kraft, die sich seither in dieser Region bemerkbar machte, noch
vorhanden war.
    »Utosh-Melosh-Orsh«, murmelte Björn Hellmark,
nachdem er mit der Dämonenmaske auf dem Kopf seinen Rundgang
durch das nächtliche Kabinett abgeschlossen hatte. »Er ist
verschwunden… aber ob die Dämonenmaske ihn empfindlich
getroffen oder ob er ›nur‹ die Flucht in eine andere
Dimension angetreten hat – das wissen wir leider nicht. Vorerst
jedenfalls hat er diesen Wirkungsbereich aufgegeben. Säule und
Netz wurden zerstört, und damit möglicherweise ein
wichtiger Lebensnerv des schizophrenen Dämons, vielleicht auch
das Hauptgebiet, auf dem er sich bewegen konnte. Diese Fragen werden
wohl vorerst unbeantwortet bleiben, und wir müssen abwarten, was
die Zukunft bringt.
    Packen wir das Naheliegende an!
    Das ist vor allen Dingen Danielle, die wissen will, wie es zu
ihrer erstaunlichen Rettung in letzter Sekunde gekommen ist, und dann
ist da noch ein gewisser Horst Halbach, der unberechtigt unter
Mordverdacht steht. Hier muß für die Männer, die ihm
an den Kragen wollen, einiges zurecht gerückt werden.«
    Sie kehrten auf die Insel zurück.
    Dort wurden sie von allen anderen Bewohnern, die sich inzwischen
der ermatteten Danielle de Barteaulieé angenommen hatten,
empfangen.
    Da erfuhr die junge Französin auch, was sich Björn und
Rani hatten einfallen lassen, um den Dämon im Unsichtbaren zu
überlisten.
    »Das ist schnell erzählt«, berichtete der Inder.
»Nachdem ich das Angebot des Wahnwitzigen – Danielles Leben
gegen das Björns einzutauschen – angenommen hatte, zog sich
der Unsichtbare zurück. Ich hielt mich noch im Wohnwagen auf.
Ich hatte eine halbe Minute Zeit, einen Plan zu fassen. Es begann
damit, daß ich mich auf dem Weg zum Ausgang nach Marlos
versetzte und in Gedanken nach Whiss rief. Zum Glück war er in
der Nähe, und Telepathie ist – ebenfalls zum Glück
– ein Teil seiner hervorragenden Merkmale…«
    Bei diesen Worten sah er Whiss an. Der kleine Kerl, der auf seiner
rechten Schulter hockte, beugte sich nach vorn und stemmte die
Hände in die Hüften.
    »Wieso – ›hervorragend‹?« maulte er.
»Wenn etwas bei mir hervorragt, dann sind es meine
Para-Antennen.«
    »Und die Augen, altes Haus«, fiel Mahay ihm ins Wort,
»die darfst du nicht vergessen. Außerdem muß ich
feststellen, daß du noch immer deine Schwierigkeiten mit der
menschlichen Sprache hast. ›Hervorragend‹ kann man auch
sagen, wenn man etwas für außergewöhnlich und
bemerkenswert, für erstaunlich und sehr gut findet.«
    »Und warum verwendest du dann nicht einen dieser
Begriffe?«
    »Werd’ ich dir später erzählen!... Jetzt
müssen wir erst Danielles Neugier stillen… Alles, was ich
erlebt hatte und was ich beabsichtigte, bat ich ihn, umgehend meinem
Bewußtsein zu entnehmen. Whiss wurde, ohne daß
Utosh-Melosh-Orsh es bemerkte, mein erster Vertrauter.
    Dann mußte Björn noch Bescheid wissen. Ich spielte ihm
meine Rolle vor, nachdem ich den Wohnwagen verlassen hatte.
    Aber ich war nicht allein mit ihm im Kabinett. Whiss war in der
Zwischenzeit in das Panoptikum teleportiert und teilte seinerzeit
Björn den Plan mit. So ging Hellmark auf meinen Vorschlag ein,
weil er wußte, was ich in Wirklichkeit im Schild
führte.
    So waren wir also schon drei, die Bescheid wußten. Aber
damit anfangen konnten wir vorerst alle nichts. Keinem von uns war
bekannt, wohin der verrückte Dämon mich bringen würde.
Das mußte ausgekundschaftet werden. Und dafür war wiederum
unser Whiss der Richtige.«
    »Ich bin immer der Richtige«, ließ der kleine Kerl
sich unbescheiden vernehmen.
    »Er kannte den Ausgangspunkt des Unternehmens – und
konnte sich darauf einstellen«, fuhr Mahay fort. »Nach
Björns Unterrichtung versetzte er sich in den Keller der Madame
Fraque, wo nach wie vor unser Zugang zum Zwischenreich und Para-Feld
besteht, zu dem Whiss eine besondere Beziehung hat. Mit der Hilfe des
gigantischen geistigen Gebildes war es ihm schon möglich,
Molochos’ Pläne zu durchkreuzen und Carminias und
Björns Gefangenschaft im Ewigkeits-Gefängnis zu
beenden… Whiss suchte dieses Para-Feld auf und konzentrierte
sich gemeinsam mit dieser universellen Kraft auf das Innere der
Strohhütte, in die der Dämon mich geschickt hatte.
    Aus dem
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