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Macabros 116: Die Droge der Götter

Macabros 116: Die Droge der Götter

Titel: Macabros 116: Die Droge der Götter
Autoren: Dan Shocker
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Umständen eine Menge Aufregung und Arbeit.«
    Er unterbrach sich und wandte sich dann an seinen Beifahrer.
»Der Wagen ist immer noch hinter uns, Fabrio. Er folgt uns seit
unserer Abfahrt vom Club. Ich fahre hinter die Halle, und du steigst
aus. Danach begeben wir uns auf den Innenhof des alten
Fabrikgeländes. Wer immer uns gefolgt ist, behalte ihn im Auge
und kümmere dich um ihn… Möchte wissen, wer da so
neugierig ist.«
    »Ich mache das schon, Mario«, sagte der Italiener an
seiner Seite.
    Santelli ließ den Bentley ausrollen. Fabrio huschte wie ein
Schatten aus dem Wagen und lief an dem baufälligen,
langgestreckten Gebäude entlang, während Santelli den Wagen
wieder anfahren ließ.
    Fabrio verbarg sich in einer Türnische, während der
Bentley auf der anderen Seite der Wand verschwand.
    Santelli steuerte den Wagen auf den riesigen Innenhof, wo
Kistenstapel verwitterten, rostige Tonnen und allerlei Unrat
herumlag.
    Gras, Moos und Unkraut wuchs auf dem morschen Gemäuer. Die
ehemalige Fabrikhalle hatte kein Dach mehr, sämtliche Fenster
waren zerbrochen, die Türen entfernt.
    Kaum stand der Wagen, wurde der gelähmte Myers ins Freie
gezerrt.
    Er konnte auf eigenen Beinen nicht stehen und sackte in die Knie,
sobald man ihn losließ.
    Santelli gab seinen Begleitern zu verstehen, in der Dunkelheit
zwischen den hohen Mauern sich still zu verhalten.
    Er lauschte auf das Motorgeräusch in der Dunkelheit der
menschenleeren Hafengegend.
    Sein Verfolger hatte die Scheinwerfer gelöscht, um sich durch
das Licht nicht zu verraten.
    »Anfänger«, knurrte Santelli. »Dabei wissen
wir schon seit unserer Abfahrt, daß ihr hinter uns her
seid.«
    Hatte Ronald Myers Freunde, von denen er bisher nichts
wußte? Oder hatte Myers sich aufgrund seiner Zauberkünste
in der Zwischenzeit noch mehr Feinde geschaffen?
    Das Motorengeräusch in der Dunkelheit erstarb, dafür war
gleich darauf zu hören, daß Autotüren leise
klappten.
    Nun war Fabrio an der Reihe.
    Es blieb alles still, und Santelli kehrte zu den anderen
zurück.
    »Machen wir kein großes Palaver, Myers«, sagte
Santelli kurzentschlossen, fingerte seinen Revolver aus dem Jackett
und schraubte gemächlich einen Schalldämpfer auf.
»Normalerweise lasse ich solche Sachen erledigen. Aber bei dir
will ich mir persönlich Gewißheit verschaffen, daß
auch alles geklappt hat. Deine Leiche werden wir hier verscharren,
Myers. Auf diesem Gelände wird dich keiner
suchen…«
    Dann vernahm er die leisen Schritte, die sich näherten.
    »Ich bin’s…« ertönte die Stimme des
Mannes aus dem Dunkeln, noch ehe er im Tor auftauchte.
    Fabrio trieb zwei Männer vor sich her, die betroffen auf die
Szene starrten, die sich ihnen bot.
    »Mister Lorington und einer, den ich nicht kenne… sieh
mal an«, sagte Santelli verwundert, ohne sich die Mühe zu
machen, seine Waffe zu verbergen.
    »Sicher habt ihr beide eine gute Erklärung dafür,
daß ihr uns nachspioniert habt. Daß euch die Erfahrung im
Verfolgen fehlt, wurde mir schon zwei Minuten nach meiner Abfahrt
klar. Also, ’raus mit der Sprache!«
    Santelli konzentrierte sich ganz auf Dick Lorington, den er aus
dem Club kannte und den Fremden, der behauptete, Marvin Cooner zu
heißen – dieser aber nicht zu sein.
    Der echte Myers überwand den Schrecken schneller als sein
Begleiter Lorington.
    Stockend berichtete er von dem, was sich in seiner Villa
abgespielt hatte, daß er eigentlich Myers war und nicht der
andere, der es von sich behauptete.
    »Ich kann Sie in dem, was Sie vorhaben, Santelli, nur
unterstützen«, stieß Marvin Cooner alias Ronald Myers
hervor. »Erledigen Sie ihn… er ist kein Mensch, er ist
– ein Hexer! Einer, der einem anderen den Körper stehlen
kann – steht mit dem Satan im Bund…«
    Santelli schüttelte sich leicht. »Ich höre immer
komischere Dinge«, murmelte er nachdenklich.
    »Sieht ja fast beinahe so aus, daß ich zum
Wohltäter werde, wenn ich diesen Kerl beseitige. Vielleicht hat
er nur Menschengestalt angenommen, und in Wirklichkeit verbirgt sich
hinter der Maske ein wahres Monster…«
    Mario Santelli hatte schon viel erlebt, aber was ihm jetzt
begegnete, das überstieg sein Begreifen.
    Lorington und Cooner, der von sich behauptete, in Wirklichkeit der
echte Ronald Myers zu sein, stellten keine Gefahr für ihn dar,
waren weder bewaffnet noch Gegner, die er zu fürchten hatte.
Schon die Naivität, mit der sie sich auf seine Fährte
gesetzt hatten, bewies ihm, daß sie keinerlei Ahnung von
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