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Macabros 114: Kaphoons Grab

Macabros 114: Kaphoons Grab

Titel: Macabros 114: Kaphoons Grab
Autoren: Dan Shocker
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Carson, von Björn
Hellmark…
    »Keine«, bestätigte Shaloona auf gedankliche Weise.
»Wenn wir Hellmark nicht finden, war alles umsonst. Auch dann
schließt sich der Kreis, aber nicht zu unseren Gunsten, sondern
zugunsten Apokalyptas… Dann kann sie den Ansturm auf
Gigantopolis in dieser Zeit wiederholen und besiegeln. Dann –
gibt es keine Hoffnung mehr. Für keinen von uns…«
    Die schwermütige Stimmung des Telepathen floß auf Rani
und Danielle über.
    Shaloona breitete die Hände aus. Da wurden die
Außenwände des rätselhaften Tempels durchsichtig.
    Rani und Danielle konnten hinaussehen. Die letzten Nebelschleier
verwehten. Die Ebene der steinernen Zauberer und der lange Gebirgszug
der Kristallfelsen lagen vor ihnen.
    »Wir sind tief in der Vergangenheit«, machte Shaloona
sich noch mal bemerkbar. »Die Landschaft ist die gleiche, die
ihr kennt. Doch seit eurem Abenteuer mit den Kugeln sind Jahrtausende
vergangen. Xantilons Untergang steht dicht bevor. Ob Apokalypta daran
teilhaben wird, wird sich herausstellen. Wir sind gekommen, um uns
einen Eindruck von dem zu verschaffen, was unser Schicksal ist…
Und wie die Dinge aussehen, scheint Apokalypta zum Schluß das
Rennen zu machen.«
    Was er damit meinte, wurde ihnen in dem Moment klar, als sie die
schemenhaften Bewegungen im Nebel registrierten.
    Eine einzige schwarze Linie zog sich durch die Ebene der
steinernen Zauberer. Mit diesem Namen wurden die Kristallfelsen
bezeichnet, weil sich in dieser Region wunderbare Dinge ereigneten,
die jeder Erklärung trotzten.
    Die Linie kam rasch näher und wurde zu einer dichten
schwarzen Masse, die den Horizont verdunkelte.
    Ein Heer!
    Hunderttausend bewaffnete Menschen und Dämonen – zu
Fuß und zu Pferd – kamen auf die Stadt zu, die in der
großen, steinigen Ebene gelandet war.
    Dem Herr voran bewegte sich auf einem geflügelten schwarzen
Pferd, das wie sie in einer dunklen Rüstung steckte, eine Frau
mit langem, wehendem Haar.
    »Apokalypta…«, murmelte Rani Mahay ungläubig.
Er hätte es nicht mehr für möglich gehalten, dieser
Dämonin jemals noch zu begegnen.
    »Apokalypta – und ihr Heer! Die Stunde unseres
Schicksals… diesmal wissen wir, wie die Dinge
zusammenhängen und welches Rätsel das Leben Apokalyptas
beinhaltet. Es fragt sich nur, ob wir aus dieser Kenntnis auch den
Nutzen ziehen können.«
    Die telepathische Botschaft in Rani und Danielles Hirnen klang
nicht sehr zuversichtlich.
     
    *
     
    Er stieg auf einen Felsen, auf dem terrassenförmige Stufen
nach oben führten.
    Björn Hellmark fühlte mit den Sinnen des Mannes, der da
zu Grabe getragen wurde. Er war aus dem Körper herausgetreten
und sah die Dinge aus einer anderen Sicht.
    Der mächtige Schrein war aus dem Felsen herausgearbeitet, so
daß ein gewaltiger Hohlraum entstanden war…
    Das Grab Kaphoons!
    Die Wände der Felsen waren glatt und mit farbigen Adern
durchzogen wie Marmor. Mitten im Schrein stand ein Podest, auf dem
der Katafalk mit der Leiche abgestellt wurde. Zu beiden Seiten
standen überdimensionale Kerzen. Sie hatten den Umfang eines
erwachsenen Mannes und waren drei Meter hoch. Die gewaltigen Dochte
brannten und verursachten ein geheimnisvolles, unwirkliches Licht in
der Grabhöhle.
    Die Männer, die Kaphoon auf seinem Weg begleitet hatten,
seine Kampfgefährten, erwiesen ihm die letzte Ehre.
    Als der einbalsamierte Körper seinen endgültigen Platz
gefunden hatte, traten die Kampfgefährten an die Kerzen. Jeder
von ihnen hatte ein zweites Schwert. Sie stießen es in die
Kerzen und gelobten dem Toten, in seinem Sinn den Kampf
fortzuführen, Verirrte auf den Weg der Gerechtigkeit und des
Gesetzes zurückzuholen und sich um jeden einzelnen zu
kümmern, der verblendet oder verführt war und Kräfte
unterstützte, die es nicht wert waren, daß man sich mit
ihnen abgab. Das Ziel der Dämonen war die Herrschaft über
die Welt, im Endeffekt die über das gesamte Universum…
Rha-Ta-N’my, die Dämonengöttin hatte ihre Ziele
weitgesteckt…
    Im Podest, auf dem der Katafalk ruhte, waren Schriftzüge
eingemeißelt:
    ›Der Weg eines Gerechten geht hier zu Ende.
    Ein Ende – für die Ewigkeit?
    Nein!
    Tod ist nur Verwandlung.
    Ein Gerechter wird wiederkommen…‹
    Die Trauergäste stimmten ein altes Kampflied an, nachdem alle
Gefährten ihre Schwerter in die riesigen Kerzen gestoßen
hatten.
    Dann wurde eine gewaltige Kristallplatte vor den Eingang gestellt.
Sie war so schwer, daß vierzig kräftige Männer sie
tragen und
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