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Macabros 114: Kaphoons Grab

Macabros 114: Kaphoons Grab

Titel: Macabros 114: Kaphoons Grab
Autoren: Dan Shocker
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Mit den Essenzen und
Tüchern wuschen sie ihren Herrscher, ehe sie selbst frische
Tücher erhielten, um ihre Körper zu reinigen. Gewänder
wurden aus dem weiter hinten liegenden Teil des Tempels gebracht. Der
Sooman auf dem Podest wurde als erster eingekleidet, dann kamen die
anderen dran, die die rituellen Waschungen hinter sich hatten.
    »Ein Volk erwacht«, murmelte Danielle, die zu begreifen
begann. »Erst der Herrscher… dann einer nach dem
anderen… wenn wir ehrlich sind, haben wir schon sehr früh
das Gefühl gehabt, daß die Halle auf der anderen Seite der
Wand besonderen Bedingungen unterworfen war. Seit kurzem hatten wir
alle das Gefühl, daß es außer uns noch jemand in
Gigantopolis gibt, der uns beobachtet und genau über uns
Bescheid weiß.«
    »Was du sagst, Frau mit dem Namen Danielle,
stimmt…« Die telepathische Stimme war gütig,
erschreckte sie nicht und schien genau zu wissen, auf welche Weise
derjenige, mit dem sie Kontakt aufnahm, anzusprechen war.
    Auch Rani hatte die Worte vernommen, obwohl sie nicht an ihn
gerichtet waren.
    »Wie die Angehörigen meines Volkes, so
begrüße ich auch euch in der Halle des Lichtes und der
Wiederkehr«, fuhr die Stimme mit blumenreicher Sprache in ihnen
fort. »Ich bin Shaloona, der König der Soomans… seid
willkommen in einer Welt, die euch Schutz und Hilfe bietet! Denn eure
Ankunft in Gigantopolis, der Stadt aus dem Sternenkristall, hat mit
dazu geführt, die Zeit des Wartens abzukürzen.«
    Im gleichen Augenblick gab es für Rani und Danielle keine
Fragen mehr, die Gigantopolis betrafen.
    Apokalypta, die ›Ewige Unheilbringerin‹, hatte das
Grauen über Gigantopolis und das Volk der Soomans gebracht.
Soviel wußten sie schon nach dem ersten Betreten des
Amaltalgonn. Das Volk der Soomans wurde besiegt. Viele starben unter
den Waffen der Dämonen einen qualvollen Tod. Andere flohen in
die versiegelten Tempelräume. Dies war der letzte Zufluchtsort.
Geist und Seele flohen aus den Körpern, und die Soomans wurden
zu steinernen Statuen, unangreifbar, unausrottbar. Die Psyche,
wertfrei für Böse wie für solche guten Willens, war
offen für jedermann. Apokalypta, die kriegerische Dämonin,
eroberte eine Welt und hinterließ ihre ganz spezielle
Visitenkarte. Die Wächter-Schlange, ein Symbol des Lebens, blieb
in der Stadt und erfüllte ihren Dienst – auch im Sinn der
Dämonin. Daß in dieser Schlange die tausendfache Psyche
jener schlummerte, die im Amaltalgonn auf bessere Zeiten warteten,
dies wußte und erfuhr auch sie nie.
    Jahrtausende vergingen. Die Soomans schlummerten ihren steinernen
Schlaf und blieben gefangen in steinernen Träumen.
    Nach Apokalypta kam Molochos. Nur kurze Zeit wurde er zum
absoluten Herrscher von Gigantopolis, das inzwischen den Beinamen
›die Alptraumstadt‹ erhalten hatte.
    Positive Gedanken wirkten auf die verborgene Psyche, den
schlummernden Geist, der nur darauf wartete, die steinernen
Körper wiederbeleben zu können. Mit der Ankunft Hellmarks
und seiner treuen Mitarbeiter wurde der Lebensfunke neu entfacht.
    Immer mehr Soomans kamen aus dem Amaltalgonn in den Tempel, wo
Shaloona auf sie wartete.
    Außer dem sphärenhaften Klingen, das jeden einzelnen
Nervenstrang erreichte, Herz und Hirn durchdrang, war kein weiterer
Laut zu hören. Und doch wurde jeder, der kam, informiert. Sie
wußten Bescheid, wie Rani und Danielle Bescheid bekamen.
Shaloona, der Herrscher, war Mittelpunkt und Informant.
    Die Wächter-Schlange war Hüterin des Lebens im wahrsten
Sinn des Wortes. Sie, die Unsterbliche, hatte die Bio-Energien
bewahrt und war nun, nach dem Aufwachen des Herrschers und der
Soomans, verschwunden. Sie hatte sich ins Nichts aufgelöst Ihre
Lebensaufgabe war erfüllt…
    Seit Shaloonas Erwachen folgte die Stadt seinem Willen, seinen
Wünschen. Shaloona hatte Gigantopolis befohlen, sich zu erheben
und das Totenheer Nekromos des Dämonenfürsten Molochos und
des schrecklichen Magiers Menat zu vernichten. Die ganze Zeit
über war ihnen ein Rätsel gewesen, wer in diesen alles
entscheidenden Sekunden Gigantopolis in Bewegung gesetzt hatte.
    Wie ein Mosaiksteinchen nach dem anderen setzte sich in ihrem
Bewußtsein ein verständliches und überschaubares Bild
zusammen.
    Björn Hellmark war noch immer mit der Psyche dieser
ungewöhnlichsten aller Städte verbunden, aber Shaloona
konnte eingreifen, helfen, stützen… ihm die Herrschaft
jedoch nicht entreißen. Dies wäre gegen jegliches
moralische und ethische Gesetz dieser
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