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Macabros 114: Kaphoons Grab

Macabros 114: Kaphoons Grab

Titel: Macabros 114: Kaphoons Grab
Autoren: Dan Shocker
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großen Rasse
gewesen…
    Shaloona trug die farbenprächtigsten Gewänder.
    Das Ritual, das ihn betraf, war abgeschlossen. Er verließ
das Podest und die Männer und Frauen seines Volkes bildeten
ehrfurchtsvoll eine Gasse, während weitere Erwachende vom
Amaltalgonn her in diesen Tempel strömten, um die Waschungen und
Ankleidungen hinter sich zu bringen. Die Soomans zeigten
unterschiedliche Hautschattierungen. Vom hellen Beige bis zum
samtenen Braunton, vom fahlen bis zum dunklen Grün, das sogar
rötliche Schatten aufwies, war alles vertreten. Keinem mehr
haftete der ›steinerne Charakter‹ an.
    Shaloona war ein großer, respektabler Mann mit markanten
Gesichtszügen, einem ovalen Kopf und dichter, grau-grüner
Haarpracht. Er trug einen weiten, farbenprächtigen Umhang, der
seine Königswürde unterstrich.
    »Apokalypta hat das Grauen begonnen, das Gigantopolis zu
einem Schreckensbild werden ließ. Mit Apokalypta wird es
enden…«
    »Es hat bereits geendet«, entgegnete Rani Mahay
halblaut, der den König der Soomans auf die Ereignisse
aufmerksam machen wollte, die zum Tod der kriegerischen Dämonin
geführt hatten.
    Shaloona nickte bereits, ehe der Inder Einzelheiten dachte oder
mitteilte. »Ich weiß. Unsere Psyche war nie tot. Wir
wissen um den heldenhaften Kampf des Mannes mit Namen Björn
Hellmark. Apokalypta wurde in der Eigenzeit dieses Mannes
getötet, das bedeutet, daß sie dort nie wieder auftauchen
kann. Doch die Zeit, Rani Mahay, ist ein sprödes Ding… Wir
halten uns in der Vergangenheit eines Landes auf, dessen Untergang
nicht zu umgehen ist. Die Mächte des Unheils sind zu weit
verbreitet und finden zudem in großen Teilen der
Bevölkerung geradezu selbstmörderischen Zuspruch, daß
am großen Ereignis nichts mehr geändert werden kann. Die
Schicksale, die sich dazwischen abspielen, aber sind
beeinflußbar. Dadurch sind doch manche – wenn nicht gar
viele – zu retten. Das Geheimnis der Zeit…«, nahm
Shaloona diesen Faden wieder auf, »ist auch für die
unenträtselt, die glauben, dieses Geheimnis verstanden zu haben.
Wie der unendliche Kosmos in sich selbst zurückläuft,
geschieht es mit der Zeit. Was in eurer Gegenwart geschah, eurer
Eigenzeit, ist bindend für diese Region. Apokalypta kann dort
nie mehr auftauchen. Aber in dieser Zeit, in der wir uns jetzt
befinden, werden gerade durch sie wichtige und entscheidende
Überlegungen angestellt. Wir sind der Stunde nahe, in der
Apokalypta den Sturm auf Gigantopolis vorbereitet…«
    »Aber – das ist unmöglich!« entrann es Mahays
Lippen.
    Shaloona lächelte nachsichtig. »Unmöglich?«
wisperte er. »Gibt es dieses Wort denn noch in deiner
Sprache?«
    Er legte eine Kunstpause ein und blickte abwechselnd von Rani auf
Danielle. Während im Tempel weitere Wiedererwachte gewaschen und
eingekleidet wurden, teilte Shaloona den beiden Menschen seinen
merkwürdigen Plan mit.
    »Der Sturm auf Gigantopolis wird sich wiederholen. Dies war
Apokalyptas Schwur, als sie die Stadt eroberte und zu ihrem
persönlichen Schreckensreich ausbaute.
    Das Schicksal hat entschieden. Die Soomans wurden durch positives
Gedankengut zu neuem Leben erweckt. Der Kreis schließt sich.
Entweder völlige Freiheit – oder ewige Versklavung in der
Vergangenheit dieser Welt. Unter Apokalyptas Führung.«
    »Ich verstehe das alles nicht«, mußte Rani dem
Sprecher eingestehen.
    »Du wirst es gleich verstehen, wenn du alle Faktoren kennst.
In der Zeit, die wir zu erreichen beabsichtigen, gibt es ein Grab.
Das Grab Kaphoons… dort liegt der einbalsamierte Körper
jenes Mannes, der in dieser Stunde der Meister dieser Stadt ist.
Kaphoon wurde als Björn Hellmark in einer anderen Zeit
wiedergeboren…«
    Daß Shaloona über diese Dinge unterrichtet war,
verwunderte sie nicht. Hellmarks Psyche war von der des
Sternenkristalls erfaßt worden und damit auch in Shaloonas
Bewußtsein vorgedrungen.
    »… das Grab ist der Schlüssel. Wenn der Mann, der
zwanzigtausend Jahre später wiedergeboren wurde, jenes Grab
betritt, werden sich Apokalyptas Heere in dieser Zeit auflösen
und bedeutungslos werden im Kampf in eurer Eigenzeit, in der Zeit,
die danach kommt… Das Problem ist: Wo ist Björn Hellmark?
Seit dem Zwischenfall mit den Kugeln suchen wir die verzweifelt, die
in Gigantopolis Schutz gesucht und gefunden haben und die
Atmosphäre der Dämonen vertrieben. Euch haben wir
gefunden…«
    Und niemand sonst, setzte Mahay in Gedanken Shaloonas Worte fort.
Keine Spur von Arson, von Harry
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