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Macabros 113: Die Wahnsinnskugeln

Macabros 113: Die Wahnsinnskugeln

Titel: Macabros 113: Die Wahnsinnskugeln
Autoren: Dan Shocker
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zur Wehr, wenn Sie angegriffen werden. Auch mir haben Sie
vorhin einen Tritt versetzt. Sie waren so in Rage, daß Sie
wahrscheinlich gar nicht bemerkt haben, daß wir nicht zu den
Feinden gehörten, die Sie angefallen haben. – Sie haben
sehr viel Kraft, Miss Kilian. Man merkt, daß sie aufgrund Ihres
Berufes einige besondere Tricks beherrschen. Sie haben Ihre Fesseln
zerrissen, alle Achtung…«
    »Man hat sie mir abgenommen.«
    »Wahrscheinlich deshalb, damit Sie sich besser gegen die
Eindringlinge zur Wehr setzen konnten, wie?« Der spöttische
Unterton war nicht zu überhören. »Sie sehen schlimm
aus, Miss Kilian… Sie haben sich Ihr ganzes Gesicht
zerkratzt?«
    »Ich habe… mir mein Gesicht zerkratzt?« dehnte sie
die Worte. »Die Dämonen… sie haben mich angefallen wie
wilde Tiere…«
    »Wir werden Sie jetzt wohin bringen, wo es ganz still ist, wo
es kein Fenster gibt, durch das sie eindringen
können…«
    Sie wurde aus dem Zimmer geführt und ließ es willenlos
mit sich geschehen.
    Sie war matt und abgekämpft und merkte erst jetzt, wie schwer
ihr das Laufen fiel.
    Hatte sie sich so verausgabt? Oder hatte man ihr eine Spritze
verpaßt, die sie in ihrer Aufregung und Tobsucht gar nicht
bemerkt hatte?
    Sie wußte es nicht.
    Dumpf wurde ihr lediglich bewußt, daß der Karren noch
tiefer im Schmutz steckte als zuvor.
    Die Geschichte mit den Dämonen, die durchs Fenster gekommen
waren und sogar noch die Fesseln abgenommen hatten, war zu
unwahrscheinlich, als daß ein Außenstehender auch nur
einen Funken Wahrheit in ihr entdecken konnte.
    Die Rache der Dämonenwelt! Von dort aus half man kräftig
mit, sie in die Aussichtslosigkeit zu treiben.
    Sie spürte den Haß, der in ihr aufstieg. Den Haß
auf alle, mit denen sie zu tun hatte und die ihre wirkliche Lage
nicht erkannten.
    Sie wurde mit dem Lift einen Stock höher gebracht.
    Dort in dem langen, kahlen Korridor, in dem es nach
Desinfektionsmitteln roch, kam ihnen auf halbem Weg eine Schwester
entgegen.
    Der Arzt wechselte ein paar Worte mit ihr.
    Pamela Kilian stand apathisch da und wurde dann
weitergeführt. Der Gang machte einen Knick. Dahinter folgte die
Abteilung, die durch ein Gitter abgetrennt wurde. Die Schwester
schloß die Tür auf.
    Drei Minuten später schob man Pamela Kilian in eine Zelle,
die vom Boden bis zur Decke gepolstert schien.
    Eine versteckt angebrachte Lampe spendete trübes Licht. Ein
Fenster gab es nicht.
    Pamela wurde die Jacke abgenommen. Dann ließ man sie
allein.
    Lautlos wurde die Tür geschlossen.
    Eine Gummizelle… Hier konnte die junge Frau toben und
schreien. Niemand würde sich um sie kümmern. Hier konnte
sie sich nach Meinung des Arztes keine Verletzungen beibringen. Es
gab keine Einrichtungsgegenstände und keine harten Wände,
gegen die sie mit dem Kopf rennen konnte.
    Hier war sie allein.
    Allein?
    »Hallo«, sagte da die kichernde, bösartige Stimme.
»Wir sind wieder da…«
     
    *
     
    Sie blickten den heranschwebenden Kugeln erwartungsvoll
entgegen.
    Rani Mahay und Danielle de Barteaulieé standen ihnen am
nächsten und waren am weitesten von der Mauer der Stadt
entfernt.
    Etwa zwanzig Schritte hinter ihnen befand sich Björn
Hellmark. Harry Carson hielt sich weiter links auf, um dort das
Plateau und die Umgebung zu erkunden, Arson, der Mann mit der
Silberhaut, hatte sich in entgegengesetzte Richtung begeben. Er war
von den Kugeln am weitesten entfernt.
    Was war das, was da auf sie zukam?
    Sie waren einzige, gespannte Aufmerksamkeit.
    Jeder unterließ es jedoch, durch eine falsche Bewegung oder
Geste den Eindruck von Abwehrbereitschaft und Kampfstellung
hervorzurufen.
    Hellmark hatte das ›Schwert des Toten Gottes‹ im
Gürtel stecken und mied es, seine Hand darauf zu legen, obwohl
er hier im vorzeitlichen Xantilon jederzeit mit einem Angriff oder
Überfall dämonischer Wesenheiten rechnen mußte.
    Aber auf dem Urkontinent lebten auch friedlich gesonnene
Völker aller Art, die sich selbst gegen die dämonischen
Eindringlinge zur Wehr setzen mußten. Die Gestalten, die
Björn und seine Freunde jetzt in den Kugeln erkannten,
mußten auch damit rechnen, von Feinden angegriffen zu werden,
und so war es ihr gutes Recht, sich über diejenigen zu
informieren, die unangemeldet auf dem Felsplateau angekommen
waren.
    Gigantopolis befand sich schließlich in einem fremden Land.
Und es war schon ungewöhnlich, wenn von einer Sekunde zur
anderen eine ganze Stadt auf einem Plateau auftauchte.
    Die Kugeln waren langsamer
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