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Macabros 113: Die Wahnsinnskugeln

Macabros 113: Die Wahnsinnskugeln

Titel: Macabros 113: Die Wahnsinnskugeln
Autoren: Dan Shocker
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der
Körperlose, der Rha-Ta-N’my stets treu gedient hat. Wir
alle dienen treu. Du hast das Ritual unterbrochen und schlimme Schuld
auf dich geladen… wir werden dich heimsuchen. Für das, was
du getan hast, wirst du dein ganzes Leben lang büßen
müssen. Wir werden dich nie mehr in Ruhe lassen…«
    Er bohrte seine Krallenhände in die Wolldecke, riß sie
ein, warf ihr die Fäden ins Gesicht und sprang wie ein Gummiball
auf ihr auf und nieder.
    In Pamela Kilian schwappte eine Flut über. Angst,
Verzweiflung, Ratlosigkeit… alles kam zusammen. Und der
ungeheure Wunsch, sich zu wehren.
    Aber sie war gefesselt! An Händen und
Füßen…
    Furchtbare Schimpfkanonaden mußte sie über sich ergehen
lassen, grauenvolle Wörter bekam sie zu hören. Und immer
wieder drohte ihr der Dämon mit dem Tod.
    »Wir werden dich zerpflücken… auseinandernehmen wie
deine Wolldecke…« geiferte er, und Pamela Kilian
fürchtete schon, ihre letzte Stunde hätte geschlagen.
    Denn jetzt kamen die anderen, von denen er die ganze Zeit
über gesprochen hatte.
    Vier, fünf, sechs unheimliche Gestalten waren plötzlich
da.
    Sie tauchen am Fenster auf, das halb offen stand. Sie kamen von
draußen herein.
    Lachen und Kichern, ständige Berührungen der kalten,
glitschigen Hände…
    Pamela warf den Kopf hin und her, und die Angst verlieh ihr
plötzlich eine Kraft, daß es ihr gelang, sich mit einem
Ruck herumzuwerfen.
    Die Zunge rutschte seitlich weg.
    Pamela Kilian schrie.
    »Hiiilllfffeee! Schnell! So kommt doch! Helft mir…«
Gellend hallten ihre Rufe durch das schwach beleuchtete, kahle
Zimmer.
    Die Dämonen ließen nicht ab von ihr.
    Sie ließen sie schreien und rissen sie in die Höhe,
während ein anderer ihr mit schnellen Griffen die Fesseln
sprengte, so daß sie Hände und Füße
freibekam.
    Sie dachte in dieser Sekunde nicht daran, was die dämonischen
Wesen damit bezwecken wollten.
    Sie konnte sich bewegen! Das allein zählte in diesem
Augenblick.
    Sie trat und schlug um sich.
    Pamela Kilian benahm sich wie eine Besessene, um die
Quälgeister, die auf ihr hockten, zu bekämpfen. Einen
konnte sie davonschleudern, aber da waren schon wieder zwei oder drei
andere, die dessen Stelle wieder einnahmen.
    Pamela Kilian schrie, trat, schlug und spuckte. Sie erwischte den
Stuhl, der neben dem Bett stand, riß ihn empor und ließ
ihn auf einen echsenartigen Dämon herabsausen, dessen
braun-grüne Haut von großen Beulen und Blasen bedeckt
war.
    Der Dämon wich mit einer blitzschnellen Bewegung aus. Pamela
zerschmetterte den Stuhl auf dem harten Steinboden.
    Ihre Haare waren zerzaust, sie blutete aus unzähligen
Kratzwunden, und es kam ihr vor, als währe die
Auseinandersetzung schon seit Stunden.
    Dabei waren erst drei Minuten vergangen.
    Pamela wußte nicht mehr, wohin sie schlug, was sie traf. Sie
war in eine Situation geraten, in der jegliches logische Denken fehl
am Platz war.
    Sie verausgabte sich und fragte sich, wieso jetzt auf ihre
Hilferufe und Schreie niemand kam. Man mußte sie doch
hören!
    »Langsam… warum denn so wild?« hörte sie da
eine ruhige Stimme.
    Die Hände wurden ihr festgehalten.
    Ein Mann stand vor ihr.
    Ein zweiter trat in ihr Blickfeld.
    Pamela Kilian, am ganzen Körper wie Espenlaub zitternd, nahm
die beiden Gestalten aus tränenverschleierten Augen wahr.
Außerdem hingen ihre Haare wild und zerzaust herab.
    »Warum schreien Sie denn so, Miss Kilian?« Der Arzt
schüttelte besorgt den Kopf, während der andere Mann im
weißen Kittel ihr die Hände auf dem Rücken festhielt.
»Sie haben ja ihre Fesseln zerrissen? Tss, tss…«
    »Sie waren da… wollten mich töten…«
Pamela redete wie ein Wasserfall und überlegte ihre Worte nicht.
»Die Dämonen… sie wollten sich
rächen…«
    »Sie haben gegen sie gekämpft?« fragte der Arzt
schnell.
    »Ja… Sie müssen sie doch noch gesehen haben. Es
waren so viele…«
    »Nein, wir haben sie leider nicht gesehen. – Wie sahen
sie denn aus?«
    Pamela Kilian beschrieb die widerwärtigen Geschöpfe
genau und wiederholte die schrecklichen Wörter, die man ihr an
den Kopf geworfen hatte. Während sie sprach, wurde ihr nicht
bewußt, daß der kräftige Pfleger ihr eine
Zwangsjacke anlegte.
    Sie war mit ihren Gedanken ganz woanders.
    Als sie merkte, wie die Gurte zusammengezogen wurden, war es schon
zu spät.
    Sie blieb ganz ruhig.
    »Ich tobe und schlage nicht grundlos«, sagte sie mit
klarer Stimme.
    Der Arzt nickte. »Ja, wir wissen das, Miss Kilian. Sie setzen
sich nur
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