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Macabros 111: Molochos Flucht ins Jenseits

Macabros 111: Molochos Flucht ins Jenseits

Titel: Macabros 111: Molochos Flucht ins Jenseits
Autoren: Dan Shocker
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ist der in die Kammern… des Wissens…«
    »Die Kammern – des… Wissens? Was ist das?«
    »Dort stehen die Bücher… die >sprechenden
Buchen… sie sagen demjenigen, der die Stadt besitzen will…
alles…, so jedenfalls wurde mir anvertraut… Molochos kannte
den Weg… und vor allem auch das Schlüsselwort für die
Wachende Schlange… die Schlange des Lebens, die… dem
untertan ist, den sie als Herrn… anerkennt… Gehe hin zu
ihr…«
    »Wo finde ich sie?«
    »Die andere Seite des Korridors… das andere Ende ist der
Zugang. Eine steile Treppe führt in einen Turm, der… in den
Korridor gebaut ist… in der Spitze des Turms – sitzt die
Wachende Schlange, derzeit herrenlos… ein günstiger
Ausgangspunkt… wer zuerst zu ihr kommt, hat das Recht, die Frage
zu beantworten. Es ist die Frage einer Sphinx… sie bezieht
sich… auf den Titel des Hauptbuchs in der Bibliothek der
›sprechenden Bücher‹… Sie fragt nach diesem
Titel. Dann antworte ihr: Amaltalgonn…«
    »Was hat das zu bedeuten?«
    »Keine… Ahnung… aber es ist die Lösung…
der Schlüssel zur Bibliothek… und wenn du erst die Schwelle
überschritten hast, wirst du’s wissen… hoffentlich
hast du mehr Glück – als ich… ich wünsche es dir
von Herzen… und eine starke Hand gegen Molochos, sollte… er
jemals wieder in deine Nähe kommen, ich…«
    Da war’s zu Ende.
    Zahllose Fragen lagen dem Herrn von Marlos noch auf der Zunge. Er
konnte sie nicht mehr stellen. Sein Informant war tot.
    Diesmal wachte er nicht mehr auf.
    Hellmark erhob sich. Das › Schwert des Toten Gottes ‹,
das in seinem Gürtel hing, klirrte leise, als es gegen die rauhe
Wand schlug.
    »Ihr habt das meiste mitbekommen«, sagte er ernst.
»Was ihr nicht hören konntet, erzähle ich euch auf dem
Weg zum Turm… wenn nur ein Bruchteil dessen stimmt, was der
Unbekannte mir sterbend anvertraut hat, dann werden wir Gigantopolis
– wie ich glaube – bald mit anderen Augen sehen.
    Molochos’ überstürzte Flucht kommt nicht von
ungefähr. Sie hatte ihren Grund offenbar in den besonderen
Gesetzmäßigkeiten, denen diese Stadt unterworfen ist und
denen auch er nicht entgehen konnte.
    Es gibt hier etwas, das stärker ist als er, stärker als
wir alle möglicherweise. ’ Suchen wir es, gehen wir ihm auf
den Grund…
    Ich habe das Gefühl, daß es etwas Großes ist.
    Ob es uns Rettung oder den Untergang bringt, das allerdings steht
in den Sternen!«
     
    *
     
    »Warum starrst du mich so an wie einen Geist?« lachte
Alec Hampton leise. »Zugegeben – ich hab mich
äußerlich etwas verändert. Aber das tun wir doch alle
mit der Zeit.«
    Etwas verändert ist gut, dachte Mayburry. Du siehst aus wie
dein eigener Großvater.
    »Ich bin trotzdem derselbe geblieben, Stuart! Meine Seele ist
die des Alec Hampton, den du kennst. Aber sie kannst du nicht sehen,
ich weiß… Das ist allerdings auch nur eine Frage der Zeit.
Beim einen geht es schneller, beim anderen langsamer… die
Entwicklung ist unterschiedlich. Es kommt auf den Standpunkt an und
die geistige Reife, die man erreicht hat, um ein Eingeweihter zu
werden… Aber nun komm endlich näher, altes Haus. Ich
freß dich nicht. Wir haben noch viel vor. Diese Nacht wird
lange währen… und du wirst Erfahrungen machen, die
normalerweise zehn oder fünfzehn Jahre noch gebraucht
hätten, um bei dir durchzukommen. Ich werde dir in einigen
Stunden das Wesentliche erklären…«
    »So lange wollte ich eigentlich nicht bleiben«,
erwiderte er schnell. »Ich hab morgen einen wichtigen Termin,
muß um sieben Uhr schon auf dem Heathrow-Airport
sein…«
    Alec Hampton trat zur Seite. »Wenn du erst mal bei mir bist,
muß es sich auch lohnen. Und es wird sich lohnen,
Stuart. Es gibt wichtigere Dinge, als Termine auf dem Airport
wahrzunehmen…«
    War Hampton verrückt geworden?
    Das Gefühl des Unwohlseins verstärkte sich, als Mayburry
die Schwelle überschritt.
    Länger als eine halbe Stunde durfte er nicht bleiben. Das war
die mit Billy Sheridan vereinbarte Zeitspanne. Sheridan würde
fünf oder zehn Minuten dazugeben, aber keineswegs mehr. Was dann
geschah, würde einen Stein ins Rollen bringen.
    So war Mayburry fest entschlossen, sich auf keinen Fall
länger aufhalten zu lassen als eine halbe Stunde.
    »Niemand sonst hier?« fragte er beiläufig und
versuchte, seiner Stimme einen saloppen Tonfall zu geben.
    »Doch, James. Er ist auf seinem Zimmer. Ich habe gesagt,
daß ich mich um den späten Gast selbst
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