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Macabros 111: Molochos Flucht ins Jenseits

Macabros 111: Molochos Flucht ins Jenseits

Titel: Macabros 111: Molochos Flucht ins Jenseits
Autoren: Dan Shocker
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auf den
Körper auswirkten, der sich ihm aussetzte.
    »Das Bad ist wie das Hirn der Stadt… Molochos konnte
Gigantopolis nicht einfach übernehmen. Wir wissen alle,
daß es gewisse Schwierigkeiten damit gab. Offenbar haben die so
lange gewährt, bis er den richtigen Weg gefunden hatte…
Danach war er dann der Herr der Alptraumstadt. Wir müssen den
Zugang zu dem Molekularbad finden und die Sache untersuchen.
Vielleicht liegt dort auch der Schlüssel zu Molochos’
Geheimnis, der Grund seiner Flucht – mit allem, was ihm Untertan
war. Sogar das Leben jener Menschen, die sich mit okkulten und
schwarzmagischen Praktiken abgaben, hinter denen seine Kraft
stand…«
     
    *
     
    Er unterbrach sich plötzlich.
    »Da war doch was!«
    Ein leises Stöhnen. Sie hörten es alle. Es kam aus einer
der Gefängniszellen…
    Rani und Björn rannten los. Hinter ihnen Arson und
Danielle.
    Das Geräusch war aus einem der vordersten Verliese
gekommen.
    Dort tauchte ein Schatten auf, dann eine Hand, die sich schwach in
das große Mauerwerk mit den unheimlichen Reliefs krallte.
    Die Hand rutschte ab und konnte den Körper nicht halten.
    Ein dumpfer Schlag, Stöhnen…
    Dann war Hellmark heran.
    Vor ihm auf dem Boden, auf der Schwelle lag ein Mann, abgemagert
bis auf die Knochen.
    Er atmete schnell und flach, und kalter Schweiß bedeckte
sein pergamentartiges Gesicht.
    »Fast… hätte ich’s geschafft…«,
sagte er so leise, daß er kaum zu verstehen war. »Aber
– jetzt hat er doch noch triumphiert.«
    Danielle und Arson tauchten an der Tür der Zelle auf.
    Zwischen der hübschen, schwarzhaarigen Französin und dem
Herrn von Marlos wurde ein Blick gewechselt.
    »Er war tot…«, bemerkte Danielle schnell. Sie sagte
es so laut, daß Hellmark es noch hören konnte. »Arson
kann es bezeugen. Wir haben jeden einzelnen sehr aufmerksam
angesehen.«
    Der Mann am Boden bekam die Bemerkung nicht mit. Seine
durchscheinenden Augenlider zitterten. Die Luft in der Zelle war
stickig, und die lehmfarbenen Gesichter in den Wänden sahen aus
wie Totenmasken, die jemand dort hineingedrückt hatte.
    Es waren sehr viele Gesichter, ein Zeichen dafür, daß
durch diesen Mann sehr viele Menschen in ausweglose oder riskante
Situationen geraten waren, als er noch unter ihnen lebte und sie
manipulierte. Dann war irgendwann der Punkt in seinem Leben gekommen,
wo er den Mächten der Finsternis abschwor. Aber zu spät.
Molochos holte den Abtrünnigen zu sich und konfrontierte ihn mit
all den Qualen, Schmerzen und Erniedrigungen, die derjenige selbst
lange Zeit seines Lebens anderen zugefügt hatte. Die Hölle,
die er einst anderen bereitete, wurde seine eigene…
    »Es gab… eine Zeit…«, fuhr der Fremde
unbefragt fort, »… da war ich Untertan und König…
zur gleichen Zeit… aber ich wollte mehr, als… ich erkannte,
daß auch Molochos… einst ein gewöhnlicher…
Sterblicher war… er merkte, daß ich ihn überrumpeln
wollte – und machte einen Strich… unter meine
Absichten… doch er verkannte mich… ich war schon
mächtiger, als er ahnte… ich hatte mich mit einem anderen
starken Dämon verbunden… er arbeitete gegen Molochos,
versah mich aus dem Unsichtbaren… mit Kräften, um die
Tortur zu überstehen… und durch diesen Dämon erfuhr
ich auch… sein, Molochos’ Geheimnis… das Geheimnis der
Alptraumstadt, das ich besitzen wollte – um mich über ihn
zu erheben…«
    Seine Stimme wurde immer schwächer, immer leiser. Björn
Hellmark mußte sich tief hinabbeugen, um überhaupt noch
etwas zu verstehen.
    »Molochos brachte euch allen den Tod«, sagte er mit
klarer, deutlicher Stimme. »Wieso – gelang es bei dir
nicht?«
    »Der Druck, den er auf uns alle ausübte – versagte
bei mir, traf mich nicht mit aller Macht… ich war scheintot,
für wie lange? Ich… weiß es nicht… Aber ich habe
meine Chance verpaßt. Es geht zu Ende… diesmal für
endgültig. Mein Leben… ist verpfuscht… vielleicht kann
ich es im letzten Moment noch herumreißen, um der ewigen
Verdammnis zu entgehen…, damit meine Seele Ruhe findet…
nicht endlos wiedergeboren wird, um den Mächten der Finsternis
dienlich… zu sein… übernimm du mein Wissen – und
damit… das Erbe der Alptraumstadt…«
    Er schwieg. Ein Zittern lief durch seinen ausgemergelten
Körper.
    Die Augen bekam er vor Schwäche nicht mehr auf.
    »Was für ein Erbe?« wollte Björn wissen.
»Hat es – mit dem Molekularbad zu tun?«
    »Auch… das Bad… ist der letzte Schritt… der
erste
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