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Macabros 111: Molochos Flucht ins Jenseits

Macabros 111: Molochos Flucht ins Jenseits

Titel: Macabros 111: Molochos Flucht ins Jenseits
Autoren: Dan Shocker
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zugestellt, so daß von
außerhalb niemand in den Keller sehen konnte.
    »Sprechfunk – und Aufzeichnungsgeräte«,
vernahm er Alec Hamptons Stimme. »Damit kann ich Menat rufen,
dessen Seele noch immer körperlos durch die Weiten des Kosmos
zieht, und empfangen, was er mir zu sagen hat…«
    Die Zeit wird knapp, fieberte es in Mayburrys Hirn. Er hatte kein
Interesse mehr daran, auch noch an einer so irrsinnigen und nutzlosen
Vorführung teilzunehmen. Eine halbe Stunde war gleich um, und
hier bot sich eine Gelegenheit, Hampton schnell und ohne Risiko
loszuwerden, einzusperren und dann Polizei und einen Arzt zu
verständigen.
    »Tu’s nicht, Stuart… du würdest nur den
kürzeren ziehen«, ertönte da Hamptons Stimme und
Mayburry fuhr zusammen wie unter einem Peitschenschlag. »Du
kannst das Haus nicht mehr verlassen. Nicht ich bin darin
eingesperrt, sondern du…«
    Mayburry erbleichte. Konnte Hampton Gedanken lesen?
    Schon war die Antwort wieder da. »Manchmal, Stuart, wenn es
notwendig ist. Dann läßt Menat dies zu…«
    Seine letzten Worte gingen unter in einem hellen Knall. Die
Tür schlug ins Schloß.
    Trotz seines Körpergewichts warf Mayburry sich erstaunlich
schnell herum, der Tür entgegen.
    Er mußte raus hier! Dieses Haus stand unter einem bösen
Geist.
    »Richtig, Stuart«, wurde ihm im gleichen Augenblick
wieder bestätigt. »Dämonen und böse Geister
standen Molochos zu Diensten. Ich war einer von ihnen, bin als Mensch
wiedergekommen und habe eine Zeitlang meine wahre Herkunft
vergessen… Der Gedanke an die Vergangenheit aber lodert nun hell
wie eine Flamme in meinem Innern. Ich habe durch Menat den Auftrag
erhalten, mein Schweigen zu brechen, meine Zurückgezogenheit
aufzugeben, die Menschen hierher zu beordern, die ich kenne, um
herauszufinden, ob sie in der Vergangenheit auch schon eine Rolle in
einem Stück spielten, das die Welt verändern sollte.
Rha-Ta-N’mys Herrschaft steht bevor, es ist nur noch eine Frage
der Zeit, bis sie eintrifft. Aus der Vergangenheit, Stuart, nehmen
wir das Wissen. Was damals passiert ist und noch in diesem Augenblick
passiert – darf sich für uns nicht wiederholen. Wir
müssen Molochos den Weg bahnen. Als Lebendige oder Tote –
das war unser Schwur, an den wir uns erinnern werden. Jeder, der
seinerzeit damit zu tun hatte. Und nach den Gesetzen des Schicksals
treffen auch in einem späteren Leben wieder jene Personen
zusammen – in einer anderen Formation –, die auch in einem
früheren Dasein miteinander zu tun hatten. Bist du neu
hinzugekommen, wird sich das ebenfalls herausstellen.
    Gehörst du zu uns, werden wir das ganz schnell wissen. Und
auch du wirst es sofort erkennen. Es ist, als würde man eine
Decke von etwas wegnehmen, das lange Zeit verborgen lag.
    Bist du damals schon ein Gegner gewesen, wirst du es auch heute
wieder sein. In dem Fall, Stuart, wirst du nur noch wenige Minuten zu
leben haben…«
     
    *
     
    Das, was geschehen war, reichte.
    Er war nicht daran interessiert, sich freiwillig in die Hände
eines Wahnsinnigen zu begeben.
    Stuart Mayburry wollte sich herumwerfen, die Tür wieder
aufreißen und die Treppe hochstürmen. Das alles hatte er
sich chronologisch zurechtgelegt.
    Aber es wurde nichts daraus.
    Er stand wie angewachsen!
    Alec Hampton lachte.
    »Du mußt noch viel lernen, Stuart. In diesem Raum
wirken Menats Kräfte. Wenn er nicht will, daß du
davonläufst, dann wird es auch nicht geschehen. Wenn er nicht
will, daß dein Begleiter Billy Sheridan nach dem Rechten sieht,
dann wird das auch nicht geschehen.«
    Mayburry stöhnte.
    Der Schweiß stand auf seiner Stirn.
    »Alec«, preßte er hervor, und zum erstenmal
spürte er eine entsetzliche Furcht. Hampton kam ihm unheimlich
vor. Er wußte Dinge, die er normalerweise nicht wissen konnte.
»Was geht hier vor? Was willst du von mir?«
    »Ganz einfach, Stuart: deine Seele! Ob sie uns nützt,
werden wir drei bald wissen…«
    Er zog den Unsichtbaren, Menat, plötzlich mit ein…
     
    *
     
    Es war genau, wie der Sterbende gesagt hatte.
    Am Ende des Korridors stand der Turm. Er bestand aus rauhem
Mauerwerk und die unheimlichen Reliefs, in denen besonders Schlangen
und anderes kriechendes Getier auffielen, liefen vom unteren
Abschnitt bis in die oberste Spitze.
    Hellmark blickte empor. Der Turm ragte wie ein Stalagmit in die
Höhe und war schätzungsweise dreißig Meter hoch.
    Eine Treppe schlängelte sich an den runden, geschwungenen
Wänden entlang. In der Mitte war ein schwarzer,
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