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Macabros 105: Jagd auf den Horror-Götzen

Macabros 105: Jagd auf den Horror-Götzen

Titel: Macabros 105: Jagd auf den Horror-Götzen
Autoren: Dan Shocker
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unterschätzt
hatte, die dem Dämonenreich angehörten. Ob er mit dieser
Erkenntnis, diesem neuen Wissen allerdings jemals etwas anfangen
konnte, bezweifelte er in der Lage, in der er sich befand,
gründlich.
    »Carminia, Schoko…«, rief er ein zweites Mal. Das
Gesicht der schönen Brasilianerin blieb reglos wie das einer
Puppe.
    »Und wenn du stundenlang ihren Namen rufen würdest
– sie kann dich nicht hören. Erst, wenn ich sie
aufwecken würde. Und daran habe ich kein
Interesse…«
    Hellmark drehte den Kopf herum und starrte in die
schwindelerregende Tiefe, in die zerklüftete Welt zyklopenhafter
Schluchten, in der ein Titan zu Hause sein könnte.
    Er sah Molochos im schwarzen Gewand. Und er sah ihn mit seinem
widerwärtig verzogenen Gesicht, den kalten Augen. Er war der
Dämonisierte, der den Verführungen und Verlockungen einer
schlimmen Lebensform voll erlegen war. Er war ein Teil des
Dämonenuniversums, in das auch die Erde und die Menschheit
einbezogen werden sollten. Die Menschheit sowohl in lebender Form als
Sklave – und die Toten im Jenseits als Gefangene, damit der Weg
der seelischen Weiterentwicklung in die verschiedenen Sphären
unterbrochen sein sollte.
    Molochos’ Pläne waren ihm bekannt, und Hellmark
wußte, daß es niemals einen Weg gab, den
Dämonenfürsten von seinem Ziel abzubringen. Der Zeitpunkt,
als dies scheinbar möglich war, mit sieben Manja-Augen, wie die
Überlieferung ursprünglich übermittelt hatte, war
verpaßt. Molochos selbst hatte rechtzeitig die Initiative
ergriffen. Ihm war dieser Umstand, der ihn hätte zu Fall bringen
können, längst bekannt gewesen. Und so hatte er aus der Not
eine Tugend gemacht. Es gelang ihm, Björn Hellmark zu
täuschen, in dem er ein verändertes, mutiertes Manja-Auge,
das mit Dämonenkraft vollgesaugt war, in Hellmarks Besitz
brachte. Dieses Auge bewirkte, daß Hellmark und alle, die mit
ihm zu tun hatten und auf Marlos lebten, ein zusätzliches Auge
zu sehen bekamen, ohne darüber nachzudenken, wie dieses
zusätzliche Auge in Björns Besitz hätte kommen
können.
    Nun, im Nachhinein, wurde Hellmark klar, daß dieses
Täuschungsmanöver schon sehr früh begonnen hatte und
er darüber Auskunft hätte finden können, wäre es
ihm seinerzeit gelungen, die Gesamtinformation, die in der
Geister-Höhle auf Marlos steckte, entgegenzunehmen. Damals aber
waren ihm beim Loslösen der Geister auf der Insel viele
Kenntnisse entgangen.
    Doch nun war nichts mehr daran zu ändern. Durch eigene
bittere Erfahrung hatte er neue Erkenntnisse gewonnen. Aber damit
konnte er in seinem jetzigen Zustand nichts mehr anfangen…
    »Warum hast du mich dann aufgeweckt?« fragte Hellmark
rauh. Seine Stimme klang, nach dem langen Traumschlaf, belegt.
»Nur, um mich zu quälen?«
    »Es wäre ein Grund«, lachte Molochos.
»Schließlich halte ich dich nicht zu deinem Vergnügen
hier fest. Ständig wird dir vor Augen geführt, daß du
dich in meiner Gewalt befindest. Und dies für ewig. Das
weißt du. Es gibt nichts und niemand, der dich aus dieser Lage
befreien könnte. Das Schreckens-Zentrum ist nicht für
jedermann zugänglich. Und es wird streng bewacht, wie du dir
denken kannst… Ich will dich - außer deiner
Abhängigkeit von mir - mehr wissen lassen. Es ist in der
Zwischenzeit einiges geschehen, das dich interessieren
wird…«
    Hellmark schluckte. Der Triumph in Molochos’ Stimme war
unüberhörbar. Er verhieß nichts Gutes.
    »… die anderen, deine Freunde, wissen inzwischen,
daß du vom dreizehnten Weg in die Dimension des Grauens nicht
wieder zurückkehren wirst. Sie haben eine große Such- und
Rettungsaktion eingeleitet. Aber sie wird dir nicht viel nützen.
Höchstens mir…«
    »Du bluffst, Molochos.«
    »Hohoo! Habe ich das nötig? Nötig - in dieser
Situation, da ich mich auf dem Siegespfad bewege? Du könntest
ebenfalls auf der Seite des Siegers sein, Hellmark… Du
hättest dich mir früher anschließen sollen. Gemeinsam
könnten wir die Welt beherrschen. Eine wunderbare
Vorstellung…«
    »Für dich, nicht für mich«, stieß
Björn hervor. Er versuchte seine Lage zu verändern. Doch
die Klebekraft des Netzes war so stark, daß er nicht mal die
Stellung seiner Hand verändern konnte. »Würdest du mir
die Möglichkeit der Wahl lassen, an deiner Seite zu herrschen
oder den Tod, ich würde mich für das Letztere
entscheiden!«
    »Und dieses Letztere versage ich dir. Ich halte dich hier
fest und lasse dich in jeder Sekunde deines ›Lebens‹ deine
Schwäche
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