Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Macabros 105: Jagd auf den Horror-Götzen

Macabros 105: Jagd auf den Horror-Götzen

Titel: Macabros 105: Jagd auf den Horror-Götzen
Autoren: Dan Shocker
Vom Netzwerk:
verschlossen war, und das weder mit Hilfe der
Manja-Augen noch durch Danielles Magie aufgesperrt werden konnte.
    Nur Charmaine Fraque und ihre Nachtgeister aus dem Zwischenreich
besaßen dazu den Schlüssel.
    Die andere Seite der Welt – das war gleichbedeutend mit einem
Bild, das eine mediale Nebellandschaft zeigte, durch die Charmaine
Fraque und die anderen hier herübergekommen waren. Den gleichen
Weg hatte auch Danielle heimlich benutzt, die das Verhalten der
Personen um Madame Fraque beobachtete. Die Bilder waren die Tore. Sie
ließen sich von beiden Seiten öffnen und benutzen.
    Und sie befanden sich beide in der Nähe dieser Tore. Sie
mußten nur geöffnet werden.
    Danielle und Rani wußten, daß sie nur noch diese eine
Chance hatten, wollten sie nicht – wie alle anderen – bei
einem längeren Aufenthalt in dieser Dimension den Verstand und
ihre menschliche Gestalt verlieren!
     
    *
     
    Nie zuvor in seinem Leben hatte er sich kraftvoller und massiver
darauf konzentriert.
    Einen Moment sah es auch so aus, als sollte seine Rechnung
aufgehen.
    Das Monster, auf das er sich konzentriert hatte, reagierte!
    Es richtete sich auf. Die Schleier-Tentakel, die eine einzige,
verdichtete Masse unter dem hutförmigen Kopf bildeten, wurden
wie von einer riesigen, unsichtbaren Hand in die Höhe
gerissen.
    Dann rollten sich die Auswüchse aus.
    Danielle und Rani glaubten die Atmosphäre zu ihren Gunsten
noch zu verändern, wenn sie die Manja-Augen einsetzten.
    Auch das stimmte.
    Die sie Umringenden zeigten einen Moment Betroffenheit und wichen
sogar einen Schritt zurück. Molochos’ ›Haustiere‹
wurden unruhig. Noch mal gerieten die durch die Luft schwingenden
Tentakel in stärkere Bewegung.
    Aber die mit Grauen, Angst und Menschenfeindlichkeit angereicherte
Atmosphäre dieses unheiligen Ortes erwies sich als
stärker.
    Ranis Rechnung ging nicht auf!
    Mit Manja-Augen und dem Einsatz seines ganzen Willens, daß
die Gegner über sich selbst herfallen mögen, war die
Atmosphäre des Grauens einen Moment abzuschwächen, aber
nicht abzubauen.
    Die verdichteten Gliedmaßen der plizköpfigen Monster
rasten über die Köpfe der Gespenstischen der Madame Fraque
hinweg – direkt auf Rani und Danielle zu.
    Die Begleiterin des Inders versuchte es noch mit ihren
Hexenkräften.
    Die unsichtbare Kraft wurde den Tentakeln förmlich
entgegengeschleudert. Sie verschlangen sich ineinander.
    Die Gespenstischen, die durch die ›Tore‹ auf der anderen
Seite in den Zimmern des ›Hotels Fraque‹ gekommenwaren,
fielen zum Teil um und gerieten durch das ganze Durcheinander bis an
den Rand der Schächte. Aber niemand kam auf die Idee – oder
war offenbar imstande – den Weg in die normale dreidimensionale
Welt entstehen zu lassen.
    Gleichzeitig bemerkten Rani und Danielle einen Druck im
Hinterkopf, der sich zunehmend verstärkte.
    Die junge Französin begriff sofort, was das bedeutete.
    »Rani!« entfuhr es ihr. »Es fängt an! Meine
Gefühle verändern sich – sie werden seltsam flach,
nichtssagend… mein Aussehen… wie sehe ich aus?« fragte
sie grauenerfüllt.
    Die Gesichter der Menschen, die sie umringten, verzerrten sich in
widerlicher, ekelhafter Schadenfreude.
    Ein Hauch der Hölle wehte das Paar aus Marlos an.
    Rani packte Danielle am Arm.
    »Das ist der Wahnsinn!« tönte Molochos’
Stimme. Sie kam aus dem Nichts. In der schummrigen, bedrückenden
Umgebung, in der selbst die Luft zu atmen und zu pulsieren schien wie
ein Körper, war das Abbild des Dämonenfürsten nicht
mehr zu sehen. Nur seine Stimme war noch präsent. »Ich habe
es euch prophezeit. Es gibt für euch keinen Ausweg. Ihr werdet
mir nicht entkommen. Ihr seid mein wie alles, das hier atmet und
lebt. Und ihr werdet mich bis zum Ende eurer Tage verehren, mich mit
Hingabe lieben, mir zu Füßen liegen…«
    »Niemals, Molochos!« Ranis Stimme war wie ein Aufschrei.
»So, wie du es erwartest, wirst du uns nicht bekommen. Nicht so
einfach…«
    Und er riß Danielle herum.
    Bis zu den ihnen am nächstgelegenen Schacht war es ein
einziger Schritt.
    Mahay stand am Rand und starrte in eine nie geschaute Tiefe. Eine
Treppe führte in die Endlosigkeit.
    Treppen hatten einen Sinn. Sie mündeten irgendwo –
Vielleicht dort, wo die Welt, aus der sie kamen, anfing?
    Zeit zum Überlegen gab es nicht mehr.
    Jede Sekunde, die sie länger in dieser sie verändernden
Atmosphäre des Grauens und des Wahnsinns verbrachten,
verringerte ihre Chancen.
    Falls sie überhaupt noch eine
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher