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Macabros 105: Jagd auf den Horror-Götzen

Macabros 105: Jagd auf den Horror-Götzen

Titel: Macabros 105: Jagd auf den Horror-Götzen
Autoren: Dan Shocker
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aufzusuchen – und kamen
nie dort an. Auf dem Weg waren sie entweder in einem ›Riß
zwischen den Dimensionen‹ verschwunden, einem Ufonauten
begegnet, in ein magnetisches Feld geraten oder hatten einen Mann in
Schwarz gesehen. Es gab verschiedene Möglichkeiten… Auch
die Dämonen durfte man nicht ausklammern. Sie hatten oft eine
erstaunliche Macht in der Beherrschung von Zeit und Raum. Nicht alle
- aber immerhin einige…
    »Im Lande Un gibt es drei Schwestern«, murmelte Harry
Carson abwesend. »Die eine ist blind, die zweite stumm, die
dritte taub… Aber sie waren einmal vier Schwestern gewesen…
die eine war so schön, daß sie jeden blendete, der sie
ansah. Diese vierte - mit Namen Daiyana – entbrannte in Liebe zu
einem Menschenmann, zu einem Sterblichen. In Nacht und Nebel machte
sie sich auf und ließ die anderen drei allein zurück…
Seit dieser Zeit hassen # die drei anderen die Menschen,
verfolgen, jagen sie und führen sie in die Irre… Seit der
Abwesenheit der schönen Daiyana verblühen die Blumen,
verdorren die Bäume und verenden die Tiere. Menschen können
in Un nicht mehr leben. Und wer das Land betritt, der muß mit
mancherlei Gefahren und Überraschungen rechnen…«
    Macabros hob die Augenbrauen, und ein verschmitzter Ausdruck lag
auf seinem Gesicht.
    »Die drei Zauberinnen sind sauer auf Männer, ich
weiß. Aber einmal machten sie eine Ausnahme. Sie ließen
einen, der sich in das Land Un begeben hatte, am
Leben…«
    »Was dieser ihnen allerdings nicht dankte. Er mußte
ihnen das Versprechen geben, nie über seine Anwesenheit in Un zu
sprechen, nie über die drei Zauberinnen, die dort auf die
Rückkehr ihrer Schwester harren… Er hielt sich nicht daran
und wurde von ihnen dazu verdammt, für alle Zeiten durch die
Welt zu wandern, heimat- und ruhelos… Er soll mithelfen, die
vierte Schwester zu finden, dann ist auch seine Wanderschaft zu Ende,
und in Un werden die Blumen wieder blühen und die Bäume
wieder ausschlagen… Aber das Land zwischen dem Schattengebirge
und dem Ewigen Nebel ist noch immer wie ein großes, schwarzes
Loch… seit über tausend Jahren schon, und solange sucht
auch jener, den sie am Leben ließen und schließlich
verfluchten nach Daiyana…«
    »Ich kann mir nicht vorstellen, daß das Mädchen
nach all dieser Zeit noch so frisch und knusprig ist. Tausend Jahre
– sind eine verdammt lange Zeit! Für den einen hat es wohl
keinen Zweck mehr zu suchen, und ich nehme an, daß die drei
Zauberinnen – wie hießen sie doch noch?«
    »Amona, die Blinde… Berana, die Taube und Coroka, die
Stumme…«
    »Richtig! Sie wird es wahrscheinlich auch nicht mehr geben.
Tausend Jahre, Harry, sind eine lange Zeit.«
    »Für die Zauberinnen aus Un, sagen die Eingeborenen,
sind tausend Jahre wie ein Tag und…«
    Er unterbrach sich abrupt.
    »Björn«, wisperte er dann, den Mann an seiner Seite
mit dem Namen ansprechend, mit dem er angesprochen werden wollte,
»da… im Nebel… ein Schatten… es kommt jemand
direkt auf uns zu!«
     
    *
     
    »Nun?« höhnte eine Stimme, die er wie durch Watte
wahrnahm. »Kannst du mich hören? Du bist mein liebster
Feind, wie du weißt… und deshalb habe ich den Wunsch, dir
ein paar Neuigkeiten mitzuteilen. Neuigkeiten, die dich interessieren
werden…«
    Björn Hellmark erwachte wie aus einem langen,
kräfteraubenden Schlaf. Er fühlte sich matt und wie
gerädert.
    Was war los mit ihm? Warum fühlte er sich so elend?
    Sein Blick klärte sich, sein Verstand kam in Gang.
    Die Begegnung mit Molochos! Seine Niederlage, seine
Gefangennahme… und nicht nur seine. Auch Carminia war in die
geschickt aufgebaute Falle geraten. Molochos, der
Dämonenfürst, hatte eine wirklich meisterhafte Dämonie
entwickelt, um die Menschen, die seinen Plänen im Weg standen,
auszuschalten.
    Björn wandte den Kopf, um die Frau anzusehen, die wie er in
dem Netz hing und sich nicht bewegte. Ihr Gesicht war still, wie
verklärt. Sie atmete kaum.
    »Carminia, Schoko…«, flüsterte er.
»Kannst du mich hören?«
    »Nein, das kann sie nicht. Ich habe nur dir die Ehre gegeben,
mich zu vernehmen. Ist dir das nicht genug?« Molochos’
Stimme dröhnte durch die eigentümlich fremde Welt des
Schreckens-Zentrums, das Rha-Ta-N’my ihm zum Geschenk gemacht
hatte und in dem er seine Feinde gefangen hielt, in dem er sie
›sammelte‹ wie Trophäen in einem besonderen Raum.
    Diese Gefangenschaft – so bitter sie war – hielt
Hellmark vor Augen, wie sehr er die Macht derer
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