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Macabros 105: Jagd auf den Horror-Götzen

Macabros 105: Jagd auf den Horror-Götzen

Titel: Macabros 105: Jagd auf den Horror-Götzen
Autoren: Dan Shocker
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›Singenden Fahsaals‹ hatte Al Nafuur, Hellmarks
Geistführer aus einem geistigen Zwischenreich, telepathisch zu
ihm gesprochen. Al Nafuur war ein Priester der Weißen Kaste,
die großen Einfluß auf die Geschicke der Menschen in
Xantilon nehmen würde. In etwa neunzehntausendneunhundert
Jahren…
    Dann nämlich würde Al Nafuur leben, dann würde
Xantilon den Höhepunkt seiner Entwicklung erreichen. Und es
würde sich auch schon der Untergang ankündigen. Eine
Zivilisation wurde immer am Scheitelpunkt ihrer Reife ins Verderben
gestürzt…
    Es waren eigenartige Überlegungen, die ihm durch den Kopf
gingen. Er dachte an Dinge, die schon gewesen waren, weil er aus
einer noch ferneren Zukunft kam. Und die doch erst sein würden,
wenn man den Zeitpunkt zugrunde legte, an dem er sich jetzt
befand.
    Dinge, die unter Umständen deshalb an der Wurzel des
Entstehens veränderbar, umformbar waren?
    Ganz abzustreiten war diese Tatsache nicht. Doch es war immer
gefährlich, die Geschichte zu verändern… Manchmal aber
– unerläßlich. Al Nafuur hatte ihm einen
dementsprechenden Hinweis gegeben.
    Er, Macabros, sollte die Legende um den ›Toten Gott‹ neu
bilden. Der ›Tote Gott‹ war ein Begriff, der eng mit
Xantilons Vergangenheit, mit einem Herrscher, mit Hellmark und dem
Helden Kaphoon und – mit einem Schwert zusammenhing, das sogar
das ›Schwert des Toten Gottes‹ hieß. Dieses Schwert
hatte Björn Hellmark beim dreizehnten Weg in die Dimension des
Grauens eingebüßt.
    War es für immer verloren?
    Macabros hoffte nicht.
    Wenn er das ›Singende Fahsaals‹ fand, dann bestand die
Hoffnung, daß er auch wieder in den Besitz des Schwertes und
der Dämonenmaske kam, die ihm ebenfalls abhanden gekommen
waren.
    Denn das ›Singende Fahsaals‹ vollbrachte das Wunder, die
Welt des Bösen, in der Molochos zu Hause war, aufzulösen,
als wäre sie nie gewesen. Ein gewaltiger Wunsch – nur ein
Wunschtraum oder steckte wirklich etwas dahinter?
    Er würde es bald oder auch nie erfahren. Macabros’
Mission hing an einem seidenen Faden. Dieser seidene Faden war jenes
unsichtbare Band zwischen dem Originalkörper und dem aus
ätherischer Substanz.
    Wenn es zerriß, war alles umsonst. Sobald Molochos eingriff,
sobald er sich entschied, Björn Hellmark aus dem langen Schlaf
zu wecken oder ihn zu töten, würde jenes Unvorhergesehene
passieren, das Macabros verhindern wollte.
    Er wußte nie, wieviel Zeit ihm blieb, wie lange er das
›Singende Fahsaals‹ suchen, wie lange er an der Legende um
den ›Toten Gott‹ weben konnte.
    Er konnte Wochen, Monate, Jahre dafür zur Verfügung
haben – eine halbe Ewigkeit… oder auch nur noch ein paar
Minuten.
    Deshalb drängte er stets zur Eile und trieb in
atemberaubendem Tempo seine Pläne voran.
    Vom Lande Un und von den drei Zauberinnen, die dort lebten, hatte
er von einem Bewohner der Wüstenzone Aggar gehört und von
Harry Carson, dem Mann, der seit ihrer Bekanntschaft nicht mehr von
seiner Seite gewichen war.
    Harry hatte ein ungleich grausames Schicksal hinter sich.
    Vor Jahren wurde er von den rätselhaften Männern in
Schwarz entführt und in die Vergangenheit Xantilons versetzt.
Die Männer in Schwarz oder auch Men in Black wie sie genannt
wurden, griffen – in den meisten Fällen zumindest –
unerkannt in die Geschicke ganzer Völker und einzelner
Individuen ein. Nicht zu deren Vorteil.
    Harry Carson hatte durch einen Zufall eine Versammlung der
Geheimnisvollen beobachtet. Sie entfernten ihn kurzerhand aus seiner
gewohnten Umgebung, und Harry Carson wurde zu einem jener Fälle,
die als ›unbekannt verschollen‹ in den Archiven der Polizei
abgelegt wurden.
    Harry wurde von einem Eingeborenenstamm aufgenommen, lernte dessen
Sprache, Umgangsformen, Kampftechniken und verstand es, in dieser
lebensbedrohlichen Umwelt zu überstehen. Die Hoffnung, jemals
wieder in seine Zeit – es waren die fünfziger Jahre
Amerikas, als Elvis Presley seine Karriere begann, James Dean seine
ersten Filme drehte, als Namen wie Clark Gable, Marilyn Monroe, John
Wayne und Bill Haley hoch im Kurs standen – dahin
zurückzukehren, hatte er nicht mehr. Er hatte sein Leben den
neuen Umständen völlig angepaßt, und es war
erstaunlich, wie anpassungsfähig ein Mensch sein konnte.
Menschen in anderen Dimensionen und Zeiten, das war ein Kapitel
für sich. Es gab Tausende und Abertausende derart ähnlich
gelagerter, ungeklärter Fälle. Menschen verließen
morgens das Haus, um ihre Arbeitsstelle
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