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0340 - Alvas Feuerkuß

0340 - Alvas Feuerkuß

Titel: 0340 - Alvas Feuerkuß
Autoren: Jason Dark
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Hin und wieder fauchte das Feuer raubtiergleich. Jedesmal, wenn es dieses Geräusch ausstieß, spürte der Mensch die glühende Lava in seinen Knochen.
    Jetzt bereute er es, sich mit dem Teufel abgegeben zu haben. Er hätte anders darüber denken und auf den Erfolg pfeifen sollen, aber das hatte er nicht getan.
    Noch mehr Geld, Ruhm und Macht waren ihm versprochen worden. Und so etwas lockte, auch wenn der Teufel dieses Versprechen gegeben hatte. Seit altersher hatte er die Menschen mit diesen Dingen herumgekriegt. Im Laufe der Zeit war vieles geändert worden, die Menschen jedoch hatten sich kaum verändert.
    Aus den Flammen drangen seine Schreie. Der harte Pernell Kent, der anderen gegenüber kaum Rücksicht kannte, wurde regelrecht weichgekocht, denn er hatte versagt.
    Nichts gab der Teufel umsonst! Seine Vorgaben holte er sich stets zurück. Und Asmodis schaute zu, wie sein Diener gequält wurde. Er gönnte ihm diese Strafe, denn Kent hatte es nicht geschafft, den Auftrag des Teufels zu erfüllen.
    Um die Flammenwand drehte der Höllenherrscher seine Kreise.
    Wieder einmal zeigte er sich als Abziehbild des Schreckens, eine wahre Horror-Gestalt, die weder Gnade noch Rücksicht kannte. Er ergötzte sich an den Flammen und den Qualen des Menschen. Irgendwann einmal hatte jemand das Wort Fegefeuer geprägt.
    So etwas erlebte Pernell Kent.
    Satan zeigte sich als Monstrum. Ein gedrungener buckliger Körper, darauf ein übergroßer Stierkopf mit gekrümmten Hörnern und roten Augen. Aus den Nüstern quoll der Rauch. Vermischt mit glühenden Funken, stob er in die Glut.
    Er ließ Pernell Kent leiden, und hätte ihn eigentlich schon längst getötet, wenn ihm der andere nicht noch zu wertvoll gewesen wäre.
    Der Teufel unterschätzte diesen Mann keinesfalls. Pernell Kent kannte sich aus. Als Detektiv und UNDERCOVER AGENT hatte er große Erfolge errungen, und es war ihm sogar gelungen, die Träne des Teufels zu finden. Durch diese Tat war Asmodis auf ihn aufmerksam geworden. Er hatte ihn auf seine Seite gezogen.
    Kent, ein Mann ohne Nerven und ohne Gewissen, stimmte zu.
    Der Teufel sorgte ferner dafür, daß bei Kent Erfolge und Reichtum zunahmen, aber er behielt sich eine Hintertür offen.
    Als es soweit war, schickte er Kent in den Kampf, um für ihn die Kastanien aus dem Feuer zu holen. Kent brauchte nur zwei Dinge zu erledigen. Einmal eine abtrünnige Hexe namens Jane Collins umzubringen und zum anderen einen Würfel an sich zu nehmen, auf den der Teufel so scharf war. Beides hatte er nicht geschafft. John Sinclair und seine Helfer – sie alle waren Erzfeinde des Satans –, waren praktisch über ihren eigenen Schatten gesprungen und schneller gewesen.
    Jane Collins lebte, und sie besaß auch noch den Würfel.
    Das sollte sich ändern. So leicht gab der Satan nicht auf. Er wollte weitere Fallstricke legen, in die sich alle verfangen würden. Und Kent mußte ihm dabei helfen.
    Momentan sah es nicht danach aus. Kent war nur mehr ein Bündel aus Angst und Schmerzen. Er stand in den Flammen, die hin und wieder ihre Farbe wechselten. Einmal leuchteten sie tiefrot, dann waren sie wieder blaß und besaßen einen bläulichen Schimmer, so daß Asmodis seinen Diener besser sehen konnte.
    Der einstmals so agile und forsche Detektiv war nur mehr zu einem flatternden Bündel geworden. Er konnte sich kaum auf den Beinen halten. Sein eigenes Gewicht drückte ihn in die Knie. Die Arme hatte er ausgestreckt und stützte sich mit den Händen ab, während aus seinem Mund wimmernde Laute drangen.
    Kalt schaute ihn Asmodis an. Er überlegte, ob er ihn noch weiter leiden lassen sollte, entschied sich aber dagegen. Trotz seines häßlichen Stierschädels besaß er normale Arme und Hände.
    Die streckte er aus.
    Augenblicklich sanken die Flammen zusammen. Auch das Knattern oder Fauchen verstummte. Was blieb, war ein in der Hocke sitzender, gezeichneter und völlig entnervter Mensch.
    Asmodis ließ dem anderen Zeit. Sekunden vergingen. Der Teufel wußte, daß die Schmerzen des Menschen allmählich nachließen. Irgendwann würde er reif sein.
    Wo sich Asmodis und der Mensch befanden, wußte nur der Teufel. Er hatte Kent buchstäblich im letzten Augenblick und aus der Vergangenheit her gerettet. Danach waren sie in die Leere finsterer Dimensionen vorgestoßen und befanden sich nun an dem Ort, über den Asmodis herrschte.
    In der Hölle!
    Viele hätten sich die Hölle anders vorgestellt. Als ein feuerspeiendes Gebiet, aber die Hölle war auch
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