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Macabros 100: Rha-Ta-N'mys Schreckenszentrum

Macabros 100: Rha-Ta-N'mys Schreckenszentrum

Titel: Macabros 100: Rha-Ta-N'mys Schreckenszentrum
Autoren: Dan Shocker
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ich
zurückgekommen in die Vergangenheit und hab in meiner Jetztzeit
– aus einem anderen Blickwinkel – meinen Tod beobachtet.
Aber jetzt heißt es kämpfen. Die Männer dieses Dorfes
werden uns wohl kaum als Freunde respektieren.«
    Carminia Brado hatte recht.
    Sie kämpften Seite an Seite. Die Schwerter klirrten gegen
primitive Speere und Schilde. Wen das ›Schwert des Toten
Gottes‹ traf, der wankte zurück, stürzte zu Boden, war
verletzt – kam aber nicht zu Tode. Mit diesem besonderen Schwert
ließen sich nur Dämonen auslöschen. Diese
Eingeborenen aber – die keine Schatten waren wie die Gestalten
der Straße, in der sie der Fremden begegneten – waren
Fleisch und Blut, hatten eine Affinität zu ihrer offenbar
gemeinsamen Vergangenheit. Und unwillkürlich fragte Björn
Hellmark sich, welche Überraschungen ihn hier im
Schreckens-Zentrum der Dämonengöttin noch erwarteten.
    Rha-Ta-N’my schien einen ganz bestimmten Plan zu
verfolgen.
    Sie wollte schocken, irritieren, jetzt – durch diese
Auseinandersetzung mit den Eingeborenen – ihre Kräfte
erlahmen.
    Sie schickte keine Dämonen, keine Geister, denen sie mit dem
Schwert und der Dämonenmaske intensiv hätten zu Leib
rücken können. Sie bediente sich der Wirklichkeit, einer
Wirklichkeit, die schon lange zurücklag, für die
Entführten jedoch nun zum Milieu geworden war.
    Hellmark merkte, daß seine Kräfte nachließen. Die
Eingeborenen waren in der Überzahl.
    »Langsam wird’s kritisch, Schoko«, murrte er.
Schweiß bedeckte sein braungebranntes Gesicht.
»Möchte bloß wissen, wo die alle herkommen. Das
scheint da drüben kein Dorf zu sein – sondern eine Stadt
mittlerer Größe. Daß es so viele Eingeborene hier
gibt, hätte ich mir nicht träumen lassen.«
    Carminia antwortete nicht. Sie war abgedrängt worden und
blutete an der linken Schulter. Dort hatte ein Pfeil sie
getroffen.
    Lange hielten sie das nicht mehr durch.
    Hellmark hatte einen Plan. Wenn er sich zu Carminia
durchkämpfte und sie Gelegenheit hatten, einander zu
berühren, dann kamen sie vielleicht doch noch mit einem blauen
Auge davon.
    Carminia trug Velenas magischen Armreif!
    Mit ihm ließ sich Unsichtbarkeit bewirken.
    Hellmark kämpfte wie ein Besessener, schlug zwei Eingeborene
zurück, tauchte unter einem Angreifer durch und trat einen zur
Seite, daß er gegen eine anrückende Gruppe fiel, die sich
durch ihre Enge selbst behinderte.
    »Den Armreif, Carminia!« brüllte Hellmark noch, als
er sah, wie seine Freundin zu Boden ging.
    Die Brasilianerin griff noch nach dem Armreif, drehte ihn um, aber
– sie wurde nicht unsichtbar…
    Der Tarnreif hatte seine magische Kraft verloren!
     
    *
     
    Sie mußten mal damit rechnen. Die Kraft war begrenzt. Darauf
hatte Velena seinerzeit aufmerksam gemacht.
    Aber daß er ausgerechnet jetzt versagte… Es traf alles
zusammen.
    Björn Hellmark verdoppelte seine Anstrengungen. Er
mußte Carminia zu Hilfe eilen.
    Da krachte etwas auf seinen Hinterkopf.
    Björn taumelte, ging in die Knie, kam trotz der
Übermacht noch mal in die Höhe und blieb dann beim zweiten
Keulenschlag auf der Strecke.
    Der Länge nach schlug er hin. Seine kraftlose Hand ließ
das Schwert los.
    Die Eingeborenen umringten die beiden Fremden, betasteten sie,
entwaffneten und durchsuchten sie.
    Zwischen den eng aneinander gedrängten Leibern öffnete
sich eine Gasse. Ein mit Fetischen und magischen Utensilien
behangener Medizinmann betrat die Szene.
    Er trug einen aus Knochen gearbeiteten Gürtel, an dem ein
geschrumpfter Menschenschädel und mehrere Tierköpfe hingen,
die auch nicht größer waren als ein Tennisball.
    Eine schaurige Maske aus Haaren, Fell und Häuten bedeckte das
Gesicht des Medizinmannes, der mit gutturaler Stimme seine
Anweisungen gab.
    In die Reihen der dunkelhäutigen Gestalten kam Bewegung.
    Was man Carminia und Björn Hellmark entwendet hatte, wurde
davongetragen.
    Es waren dies der kleine Lederbeutel, in dem die Flasche mit dem
Trank der Siaris steckte, Velenas Armreif und die
Dämonenmaske.
    Als dies geschah, verharrte der maskierte Medizinmann an der Seite
und kam den dämonenabwehrenden Utensilien nicht zu nahe.
    Eingeborene brachten die erbeuteten Gegenstände zu der
verwitterten, halbzerfallenen Pyramide. In den morschen Steinen gab
es ein Loch. Da hinein warfen sie die Sachen.
    Zuletzt wurde das ›Schwert des Toten Gottes‹ gebracht.
Vier Eingeborene schleppten es. Sie schienen ein Zentnergewicht zu
transportieren und kamen außer
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